Grüne entsetzt: Bei so vielen Heimspielen werden Fans des TSV 1860 gefilmt
München - Gehen Sie gerne ins Grünwalder Stadion? Dann sollten Sie möglichst immer lächeln. Denn die Chance, dass Sie von der Polizei gefilmt werden, ist hoch. Etwa bei der Hälfte aller Spiele setzt die Münchner Polizei zusätzlich zu den fest installierten Kameraanlagen Videofahrzeuge oder Videoteams ein. Das ergab nun eine Landtagsanfrage des Grünen-Abgeordneten Max Deisenhofer. Die Antwort des Innenministeriums liegt der AZ vor.
Innenministerium: Aufnahmen werden nach zwei Monaten gelöscht
Demnach wurde im Kalenderjahr 2022 bei den Spielen gegen Kaiserslautern, Dortmund, Halle, Aue, Ingolstadt, Wehen-Wiesbaden, Saarbrücken und Essen besonders intensiv gefilmt.

Die fest installierten Kameras sind laut Innenministerium ohnehin bei allen Spielen im Grünwalder Stadion (wie auch in der Allianz Arena) im Einsatz. Laut Innenministerium werden die Aufnahmen in der Regel nach zwei Monaten gelöscht.
Fußball-Gewalttäter: Problem-Schwerpunkt liegt nicht in München
Der Grüne Deisenhofer kritisiert die Polizeipraxis als schwer nachvollziehbar. Nach Zahlen über (potenzielle) Gewalttäter beim Fußball liege der Problem-Schwerpunkt in Bayern in Nürnberg.
Bei Spielen im Sechzgerstadion wird nach den neuen Zahlen aber viel häufiger gefilmt. "Und das offenbar auch, wenn kein Risikospiel ansteht." Er sei "wirklich überrascht, wie oft mobile Kamerateams im Einsatz sind".
Die Stadien in Bayern seien doch sicher, sagte Deisenhofer. "Und die Bürgerrechte derer, die da überwacht werden, sollten nicht am Stadiontor enden."