Dauerpatienten: Wie krank sind die Löwen?

Mit Bedia, Rodri, Stahl und Hain fallen vier Löwen monatelang aus. Auch Top-Stürmer Okotie spielt mit Schmerzen – und könnte zum Dauerpatienten werden. Es gibt Kritik an den Ärzten, die Spieler meiden sie.
Marc Merten |
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Zu den unterirdischen Leistungen kommt das Verletzungspech. Auch Leistungsträger Rubin Okotie ist angeschlagen.
sampics/Rauchensteiner/Augenklick Zu den unterirdischen Leistungen kommt das Verletzungspech. Auch Leistungsträger Rubin Okotie ist angeschlagen.

München Daniel Bierofka, Harald Cerny und Roman Tyce sind Spieler, an die sich die Fans des TSV 1860 gerne zurück erinnern. Die drei Löwen-Idole stehen für die gute, alte Bundesliga-Zeit. Sie stehen aber auch für schwere Verletzungen, von denen sie sich am Ende nicht mehr erholt haben.

Immer wieder haben sich in den letzten Jahren Profis des TSV ins Lazarett verabschiedet. Auch in dieser Saison werden vier Spieler einfach nicht fit. Edu Bedia, Rodri, Dominik Stahl und Stephan Hain haben zusammen in dieser Saison bislang erst 13 Pflichtspiele absolviert.

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Ein Blick in die Krankenakten der Spieler verrät: Rubin Okotie und Valdet Rama könnten die nächsten Langzeit-Verletzten sein.

Edu Bedia (Schambeinentzündung):

Der Spanier ist der ärmste Patient im Löwen-Lazarett. Der 25-Jährige fällt seit dem zehnten Spieltag aus. Erst hieß es, es seien einfache Leistenprobleme. Dann die bittere Diagnose: Schambeinentzündung. Wie lange seine Leidenszeit noch anhalten wird, ist nicht absehbar. Längst ist aus der physischen auch eine psychische Belastung geworden.

Rodri (Sprunggelenks-OP): Gleiches gilt für Bedias Landsmann Rodri. Der Angreifer fehlt wie Bedia seit dem zehnten Spieltag. Eine Sprunggelenksverletzung setzt ihn außer Gefecht. Anfangs hieß es, der 24-Jährige habe eine Entzündung im Gelenk, die in kurzer Zeit abklingen werde. Dann musste er operiert werden, weil unter der Entzündung im Gelenk doch etwas beschädigt war. Rodri lässt sich seitdem in seiner Heimat behandeln. Diese Woche konnte er endlich seinen Spezialschuh ausziehen. Das Reha-Programm kann beginnen. Sein Vorteil gegenüber Bedia: Der Heilungsverlauf ist halbwegs vorhersehbar. Er soll im Trainingslager in Marbella wieder mit dem Lauftraining beginnen. Dennoch ist mit einem Einsatz vor März nicht zu rechnen.

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Stephan Hain (Meniskusschaden): Vollkommen in der Luft hängt dagegen Rodris Sturmkollege Stephan Hain. Der 26-Jährige wechselte im Sommer 2013 zu den Löwen und hat seitdem gerade einmal zwölf Ligaspiele bestritten. Der Grund: ein Meniskusschaden.

Seinen letzten Einsatz hatte Hain vor genau elf Monaten. Seitdem versucht er vergeblich auf die Beine zu kommen. Mittlerweile wurde er zweimal am lädierten linken Knie operiert, Besserung ist nicht in Sicht. Er arbeitet individuell – immerhin schon wieder mit dem Ball. Eine Rückkehr ins Mannschaftstraining kommt aber noch längst nicht in Frage.

Dominik Stahl (Innenbandverletzung): Seit Saisonbeginn fällt auch Dominik Stahl mit einer Knieverletzung aus. Die Löwen-Ärzte wollten seinen Innenband-Schaden konservativ behandeln. Als es nicht besser wurde, entschloss man sich doch für eine Operation – und fand heraus, dass alles doch viel schlimmer war.

Mittlerweile sieht man Stahl tagtäglich zusammen mit Hain Extra-Schichten schieben. Abseits der Mannschaft, mit Ball, aber ohne große Belastung. An Sprints oder gar Mannschaftstraining ist noch längst nicht zu denken.

Die nächsten Risiko-Patienten: Damit aber nicht genug. Auch Rubin Okotie und Valdet Rama kämpfen seit Monaten mit Verletzungen. Okotie hatte gegen Bochum einen Bändereinriss im Knie erlitten. Statt zu pausieren, ignorierte er die Schmerzen und spielte bis zum Winter durch. Die Quittung bekommt er jetzt: Das Knie des 27-Jährigen ist noch nicht wieder stabil. Zu frühes Training mit der Mannschaft könnte die Verletzung wieder verschlimmern.

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Rama hingegen konnte am Wochenende schon wieder mit der Mannschaft trainieren. Seine Rückenprobleme hat er aber noch immer nicht vollends auskuriert. Der Albaner laboriert seit Ende November an einem blockierten Rücken. Er hat Schmerzen, die gerade in Zweikämpfen immer wieder auftauchen. Das sind Probleme, die er nur mit wochenlanger Physiotherapie wieder in den Griff bekommen wird.

Aufgrund der Krankenakte ist es kein Wunder, dass einmal mehr Kritik an den Mannschaftsärzten Willi Widenmayer und Alois Englhard laut wird. Längst lassen sich nicht mehr alle Spieler bei den Löwen-Ärzten behandeln. So hält sich Rodri seit Wochen in Spanien auf, Bedia konsultierte mehrere andere Ärzte in der Hoffnung auf Besserung.

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