Okotie und 1860: Liebe auf den zweiten Blick

Der Österreicher ist Topscorer bei den Löwen. Hier erklärt er, warum es so gut läuft, warum er das erste 1860-Angebot ablehnte, wieso er nicht gern umzieht, und was die Geburt seines Sohnes verändert hat
Marc Merten |
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Rubin Okotie im Interview.
dpa Rubin Okotie im Interview.

AZ: Herr Okotie, Sie haben die letzten Spiele des vergangenen Jahres mit einem Bänderriss gespielt. Wie geht es Ihnen?

RUBIN OKOTIE: Es war zum Glück nur ein Bändereinriss. Wenn das Band ganz gerissen gewesen wäre, wäre es wohl nicht gegangen. Meinem Knie geht es aber schon viel besser. Ich brauche zwar noch ein paar Tage, aber nicht mehr lange. Sobald ich das richtige Gefühl habe, werde ich wieder voll einsteigen und zum ersten Spiel fit sein

Es war nicht Ihre erste Knieverletzung.

Stimmt. Ich hatte mal einen Knorpelschaden im Knie. Das war damals eine sehr schwere Zeit. Da habe ich aufgehört zu überlegen, was einmal in ein paar Jahren ist. Im Fußball kann alles sehr schnell gehen. Auch in die falsche Richtung. Daher will ich jeden Tag das Maximum aus mir rausholen, damit ich immer sagen kann, zumindest alles gegeben zu haben.

War das Jahr 2014 das beste des Fußballers Rubin Okotie?

Ich denke schon. Es lief ja nicht erst sehr gut, seit ich hier in München bin. Ich habe das erste Halbjahr in Dänemark gespielt...

...und dort für Sønderjysk elf Tore in 15 Spielen geschossen.

Ja, das war super. Die Phase in Dänemark war sehr wichtig für mich. Ich hatte vorher eine schwierige Zeit bei Austria Wien. Daher war der Schritt nach Dänemark Gold wert.

Dabei war der Schritt auch riskant.

Stimmt. Sønderjysk lag damals auf dem letzten Platz und hatte acht Punkte Rückstand. Da dachte ich schon: Oh, ob das jetzt das Richtige ist? Aber ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Wir waren eine der besten Rückrundenmannschaften und haben uns gerettet. Aber es war ein Leihgeschäft ohne Kaufoption, daher bin ich im Sommer wieder zurück nach Österreich.

Und anschließend nach München.

Der Kontakt kam erst recht spät zustande. Ich hatte schon vor zwei Jahren mal ein Angebot von 1860. Noch zu Zeiten von Hinterberger und Schmidt. Damals war aber der Zeitpunkt noch nicht der richtige. Da hatte ich noch kein gutes Gefühl.

Das war im Sommer 2014 anders?

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Absolut. Als ich Gerhard Poschner getroffen habe, hatte ich ein super Gespräch und einen wirklich guten Eindruck. Das war der entscheidende Grund, dass ich mich dann für die Löwen entschieden habe.

Jetzt gab es um Ihre Person erneut Wechselgerüchte. Man spricht vom Interesse mehrerer Erstligisten. Wie ist denn der Stand?

Das waren wirklich nur Gerüchte, von denen ich selbst nur aus den Medien erfahren habe. Mein Fokus liegt einzig auf der Rückrunde, aber natürlich führen wir Gespräche mit 1860. Mehr gibt es zu diesem Thema auch nicht mehr zu sagen.

Sie sind 27 Jahre alt, haben in Ihrem Leben aber schon in mehr Städten und Ländern gelebt, als viele andere Menschen in ihrem ganzen Leben. Ziehen Sie eigentlich gerne um?

(lacht) Nein, eigentlich nicht. Aber es stimmt. Ich bin in Pakistan geboren, weil mein Vater Diplomat war. Dann sind wir nach Barcelona gezogen, bevor wir nach Wien gekommen sind.

Haben Sie schon in Barcelona angefangen Fußball zu spielen?

Nein, erst in Wien. Da bin ich über einen Freund zur Wiener Viktoria gekommen. Da, wo heute Toni Polster Trainer ist. Mit zehn bin ich zu Rapid Wien gewechselt und auf das Rapid-Gymnasium gegangen, mit 15 dann auf die Austria-

Akademie. Da hatte ich Manfred Schmid als Trainer, der heute Co-Trainer beim 1. FC Köln ist.

Manfred Schmid hat mal über Sie gesagt, Sie hätten als junger Spieler ordentlich „Flausen im Kopf“ gehabt. Was kann er damit gemeint haben?

Ich habe immer versucht, mehr zu erreichen. Manchmal auch ohne Rücksicht auf Verluste. Das war nicht immer richtig, und ich habe sicher einige Fehler gemacht. Aber aus diesen habe ich gelernt. Und das ist das Entscheidende.

Mittlerweile sind Sie Vater eines Sohnes. Wie hat Tiamo-Romero Ihr Leben verändert?

Es ist noch schöner geworden. Es ist ein großartiges Gefühl, ein Kind zu haben. Ich Freude mich schon sehr darauf, wenn er das erste Mal auf der Tribüne sitzt. Dann will ich ihm natürlich auch was richtig Gutes zeigen.

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