1860 gegen Augsburg: Die Herbstmeister-Mission
Die Löwen treten vor einer Rekordkulisse beim FC Augsburg II an – und können sich mit nur einem Punkt diesen inoffiziellen Titel sichern. "Der Rahmen ist auf jeden Fall sensationell", sagt Bierofka.
München - Ein Pünktchen fehlt noch. Einen Zähler müssen die Löwen noch einfahren, dann darf sich die Elf von Trainer Daniel Bierofka Regionalliga-Herbstmeister nennen. "Eine Prämie gibt’s nicht", sagte Bierofka dazu, "aber natürlich würden wir uns freuen. Wäre schön, wenn wir das am Sonntag klarmachen könnten."
Saison-Premiere: 1860 erstmals in Unterzahl
Kein Zweifel, dass sich der TSV 1860 bei derzeit zwölf Punkten Vorsprung auf den Tabellen-zweiten FC Ingolstadt II den inoffiziellen Titel früher oder später sichern wird. Fragt sich nur, es ob es schon am Sonntag (15 Uhr) beim Aufeinandertreffen mit dem FC Augsburg II sein wird.
Im Gegensatz zu den bisherigen Partien, als man entweder vor 12.500 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion spielte oder mit hunderten bis tausenden Anhängern im Gepäck auf den kleineren Fußballplätzen Bayerns für Volksfeststimmung sorgte, gilt erstmals: Die Löwen sind in Unterzahl!
Bierofka: "Der Rahmen ist sensationell"
"Mal abwarten, wie viele Zuschauer überhaupt kommen", so Bierofka über Augsburgs Maßnahme, in die 30 660 Zuschauer fassende WWK-Arena ihren Dauerkartenbesitzer (18.000) freien Eintritt zu gewähren: "Aber ich kenne ja die Löwen-Fans – die sind sehr lautstark, da wird man keinen großen Unterschied merken. Der Rahmen ist auf jeden Fall sensationell."
Kurios: Augsburg meldete ausverkauft und öffnet die Tageskassen erst gar nicht, obwohl nicht jeder der geladenen Gäste erscheinen wird. Wohl auch, um die"„Invasion" der Sechzger (7.000 Gästetickets sind weg) etwas einzudämmen. Eine neue Regionalliga-Rekordkulisse ist dennoch vorprogrammiert. Vor dem Duell hatten Augsburger Ultras Plakate in der Stadt angebracht, um gegen die "blaue Brut" mobil zu machen und das Motto ausgerufen: "Löwen verjagen!"
Anzeigetafel im Rosenau-Stadion verschandelt
Ein mutmaßlicher 1860-Fan verschmierte die Anzeigetafel im Rosenau-Stadion, der ursprünglichen Spielstätte. Bierofka dazu: "Ich hoffe, dass es alle als normales Spiel einordnen können – es geht nicht um die Weltmeisterschaft, wir wollen ein schönes Spiel sehen und hoffen, dass sich beide Fanlager entsprechend verhalten."
Feulner, Callsen-Bracker: Klangvolle Namen bei Augsburg II
Der Trainer des Tabellenführers stehe mit seinen Löwen beim Tabellen-Sechsten einem Team mit "einer guten Qualität" gegenüber, das "sehr unausrechenbar" sei, weil "sie auch Spieler aus dem Profikader einsetzen können". Der 38-Jährige nennt den ehemaligen Bayern-Akteur Markus Feulner sowie den Ex-Bundesliga-Verteidiger mit dem klangvollen Namen – Jan-Ingwer Callsen-Bracker.
Rückkehrer Sascha Mölders im Fokus
Bei Sechzig besonders im Fokus: Torjäger Sascha Mölders."„Er freut sich sehr", so Bierofka über die mölders’sche Lust auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, "für mich ist immer gut, wenn er topmotiviert ist." Dennoch sei Sechzigs "größtes Pfand das Miteinander". Über seine Elf könne sich "jeder Trainer nur glücklich schätzen". Ob sie ihm in Unterzahl die Herbstmeisterschaft beschert?
Lesen Sie hier: Hoffnung bei Weber, Gebhart-Comeback erst 2018