Tennis: Kohlschreiber enttäuscht am Rothenbaum
Philipp Kohlschreiber hatte sich so viel vorgenommen für seinen Auftritt am Hamburger Rothenbaum. Wie in Wimbledon schied der 31-Jährige aber sofort aus. Dieses Mal war es allerdings nicht Djokovic, sondern der Franzose Paire, gegen den er machtlos war.
Hamburg - Der Augsburger Tennisprofi Philipp Kohlschreiber ist sang- und klanglos in der ersten Runde des ATP-Turniers am Hamburger Rothenbaum ausgeschieden. Der Weltranglisten-40. unterlag am Dienstag dem Franzosen Benoit Paire in 1:33 Stunden mit 3:6, 6:3, 1:6. Damit kassierte der 31-Jährige die fünfte Erstrundenniederlage bei seinem elften Auftritt in der Hansestadt. "Ich bin sicher nicht erfreut über das Ausscheiden und sehe mein Ende auch noch nicht. Ich werde wiederkommen", sagte Kohlschreiber.
Paire hatte vor zwei Tagen das Finale von Båstad/Schweden gegen Tommy Robredo gewonnen. Der Spanier war am Abend gegen den Hamburger Lokalmatador Alexander Zverev gefordert. Der Bayreuther Florian Mayer steht bereits im Achtelfinale des mit 1,4 Millionen Euro dotierten Sandplatzevents gegen den Italiener Andreas Seppi.
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Für den Start beim 500er Turnier hatte sich Kohlschreiber, der im Vorjahr erst im Halbfinale vom späteren Sieger Leonardo Mayer aus Argentinien gestoppt worden war, einiges vorgenommen: "Ich spiele oft mein bestes Tennis in Deutschland." Wegen der zuletzt mageren Ergebnisse gab er dieses Mal aber kein Ziel aus. So kam er auch schwer in die Partie und musste gleich einen Aufschlagverlust hinnehmen. Im zweiten Satz kämpfte sich Kohlschreiber ins Match, der Franzose war zusehends genervt und schimpfte lautstark. "Da bin ich realistisch, da hat er sich selbst geschlagen", meinte der Bayer.
Im entscheidenden Durchgang hatte Paire sich wieder unter Kontrolle und platzierte vor allem die bis zu 200 Stundenkilometer schnellen Aufschläge. Kohlschreibers Einbruch hatte nichts damit zu tun, dass die Veranstalter wegen des erwarteten Regen das Dach schlossen und die Pause zwischen den Sätzen länger als normal war.
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Der beste deutsche Spieler fand trotz der Unterstützung der 5000 Zuschauer kein Mittel. In Wimbledon war er gleich zu Beginn gegen Novak Djokovic ausgeschieden, in Halle gegen Roger Federer, aber nun schon gegen Paire? "Er hat mit seinem Turniersieg im Rücken ein hohes Level an Selbstbewusstsein", meinte Kohlschreiber. Genau das fehlt ihm im Moment.
Zwar gewann er einige längere Ballwechsel in dem Match, am Ende wurde sein Spiel immer dürftiger. "Das muss ich jetzt aufarbeiten, aber Gott, er hat mehr Courage gehabt, eine gute Partie gespielt und ich nicht meine beste", gab der Davis-Cup-Spieler zu Protokoll. An der Seite von Philipp Petzschner ist er noch im Doppel gefordert.