Staatsrente für Dopingopfer?
BERLIN - Die ehemalige DDR-Leichtathletin Ines Geipel fordert Hilfe des Staats ein: „Was ich wahrnehme ist, dass gerade bei DDR-Dopinggeschädigten die Körper zusammenfallen.“
Die ehemalige DDR-Leichtathletin Ines Geipel hat eine staatliche Opferrente für schwerstgeschädigte Dopingopfer gefordert. Insbesondere Athleten technischer Disziplinen wie etwa Werfer seien heute schwer krank und lebten daher in sozial prekären Verhältnissen, erklärte Geipel am Montag im „Deutschlandfunk“. Die Berliner Literaturwissenschaftlerin ist ein vom Bundesverwaltungsamt anerkanntes Opfer des systematischen DDR-Dopings.
„Was ich wahrnehme ist, dass gerade bei DDR-Dopinggeschädigten die Körper zusammenfallen“, sagte sie. „Man müsste gerade in diesem Jahr noch einmal über eine Pension, also eine nachhaltige Versorgung, von Athleten mit massiven Spätschäden der DDR-Diktatur nachdenken.“ Der Bundestag hatte 2002 ein Dopingopfer-Hilfegesetz beschlossen und an 175 anerkannte Opfer jeweils eine einmalige Entschädigung in Höhe von 9688 Euro ausgezahlt. Ende 2006 hatten der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sowie kurz darauf der Pharmakonzern Jenapharm an Geschädigte des DDR-Spitzensports Einmalzahlungen geleistet.
Innerhalb der Großen Koalition gibt es derzeit keine Überlegungen, den Katalog der Opferrenten für Geschädigte der DDR- Regierungskriminalität auf die Folgen des systematischen Dopings zu erweitern. 2002 hatten allerdings die im Bundestag vertretenen Fraktionen signalisiert, möglicherweise über den mit zwei Millionen Euro bereitgestellten Hilfefonds des Bundes hinaus zu einem späteren Zeitpunkt weitere Leistungen für Dopingopfer bewilligen zu wollen.