Interview

Natalie Geisenberger: Schwangere Rodel-Queen spricht übers Karriereende

Natalie Geisenberger spricht in der AZ über ihre Schwangerschaft und die Rodel-Karriere.
Krischan Kaufmann
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Natalie Geisenberger.
Natalie Geisenberger. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

München - AZ-Interview mit Natalie Geisenberger: Die 34-jährige Miesbacherin ist mit sechs Goldmedaillen bei Olympia die erfolgreichste Wintersportlerin Deutschlands und erwartet nun ihr zweites Kind.

AZ: Herzlichen Glückwunsch, Frau Geisenberger. Gerade haben Sie mit einem süßen Foto bei Instagram öffentlich gemacht, dass Sie und Ihr Mann Markus ihr zweites Kind erwarten. Diese freudige Nachricht wird Ihre weitere Karriereplanung wohl nun wieder ein wenig umkrempeln, oder?
NATALIE GEISENBERGER: Dankeschön, da sind Sie tatsächlich der Erste, der das fragt. Im Prinzip ist aber meine Planung nicht anders als vorher. Ich hatte ja nach den Olympischen Spielen in Peking gesagt, dass ich mir überlegen werde, ob ich mit dem Rodelsport weitermache. Und nun ist mein Fokus mit der Schwangerschaft eh erstmal ein komplett anderer. Aber klar, mit dann zwei Kindern (Sohn Leo ist gut zwei Jahre alt, Anm. d. Red.) wird es natürlich nicht einfacher. (lacht) Aber ich warte jetzt einfach mal ab, wie die nächsten Monate verlaufen, natürlich auch die Geburt und wie es mir dann geht. Ob dann der Punkt kommt, an dem ich sage "Ich habe fertig" - oder, ob ich dann noch mal angreife. Beim Leo hab ich mir damals auch keinen Druck gemacht, sondern einfach abgewartet, wie es funktioniert.

"Nach der Geburt werde ich Zeit haben mir meine Gedanken zu machen"

Ziemlich gut hat's funktioniert und es könnte ja auch so weitergehen. Mit der Tennisspielerin Tatjana Maria, die im Viertelfinale von Wimbledon steht, beweist gerade eine deutsche Spitzensportlerin, das man auch mit zwei Kindern noch sehr erfolgreich sein kann.
Das stimmt und deshalb will ich mich jetzt ja noch gar nicht entscheiden. Auch mit meinem Arbeitgeber, der Bundespolizei, ist alles so abgesprochen, dass ich die Zeit bekomme, mir nach der Geburt Anfang des nächsten Jahres meine Gedanken zu machen, ob's weitergeht. Ich kann im Prinzip nur ausschließen, dass ich im kommenden Winter fahren werde - schon allein aus aerodynamischen Gründen. (lacht)

Sie sind nun die erfolgreichste deutsche Winterolympionikin und die schnellste Rodel-Mama sowieso. Welche Rekorde wollen Sie noch brechen?
Mir ging es wirklich nie um Rekorde, sondern ich wollte einfach als Mama noch einmal zu Olympia fahren. Dass es dann in Peking so ausgegangen ist, fand ich ja selbst fast ein bisserl kitschig. Aber ich kann schon sagen, dass die letzten zwei Jahre die schönsten, aber auch härtesten meines Lebens waren. Die ganze Organisation mit Kind und auch die körperliche Belastung waren schon sehr anstrengend.

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"Ein Stück der Medaillen gehört auch meiner Familie"

Ihr Ehemann und Ihre Eltern haben Sie damals bei Ihrem Gold-Comeback sehr unterstützt. Hätte der Geisenberger-Familienrat bei einer erneuten Rückkehr in den Eiskanal wieder ein Mitspracherecht?
Auf jeden Fall. Ich habe ja schon beim Leo nichts alleine entschieden, sondern nur in ganz enger Absprache mit meiner Familie. Alleine hätte ich das ja gar nicht geschafft. Deshalb war der Erfolg in Peking so emotional für mich - ich habe ja nur noch geheult. Ich bin nach Hause gekommen und konnte meiner Familie die Medaillen in die Hand geben und sagen: "Hier, die sind auch für Euch". Es war für alle klar, dass ein Stück der Medaillen auch ihnen gehört. Wobei wir sie natürlich nicht zersägt haben, sondern die Medaillen hängen im Ganzen bei mir zu Hause. (lacht)

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