Hörmann: Olympia-Absage wäre Höchststrafe für Sportler

Eine endgültige Absage der Olympischen Spiele in Tokio im nächsten Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie wäre laut DOSB-Präsident Alfons Hörmann für die Sportler "die Höchststrafe".
dpa |
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Sorgt sich um die Tokio-Spiele 2021: DOSB-Boss Alfons Hörmann.
Frank Rumpenhorst/dpa/dpa Sorgt sich um die Tokio-Spiele 2021: DOSB-Boss Alfons Hörmann.

Frankfurt/Main - Eine endgültige Absage der Olympischen Spiele in Tokio im nächsten Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie wäre laut DOSB-Präsident Alfons Hörmann für die Sportler "die Höchststrafe".

Der Deutsche Olympische Sportbund gehe aber von der Umsetzung im Jahr 2021 aus, aber verantwortungsvolles Management bedeute auch, "dass man sich mit alternativen Szenarien beschäftigt", sagte Hörmann im Interview auf sportbuzzer.de.

Eine Entscheidung müsse laut Hörmann bis spätestens Ende des ersten Quartals 2021 fallen. Am Ende werde die Weltgemeinschaft die Entscheidung fällen. "Wenn beispielsweise zahlreiche Länder ihren Athletinnen und Athleten verbieten, zu den Spielen zu reisen, oder Japan Menschen aus verschiedenen Nationen die Einreise verbieten müsste, werden die Spiele nicht stattfinden können", sagte der DOSB-Chef.

Hörmann hält trotz kritischer Stimmen weiter an seiner Befürchtung von Milliardenschäden für den deutschen Sport durch die Corona-Krise fest. "Der Schaden ist weit größer als das, was in irgendeiner Form in Anträgen oder Dokumentationen ersichtlich ist", sagte er dem TV-Sender Sky. Derzeit werde lediglich "über die Spitze des Eisbergs in der Schadenserhebung diskutiert", fügte Hörmann hinzu.

Zuletzt hatte Dagmar Freitag (SPD), die Sportausschuss-Vorsitzende des Bundestags, die Schadenserwartung des DOSB als "mindestens gewagt" bezeichnet. Der DOSB hatte Ende Mai eine Prognose auf eine Befragung des Wirtschaftsprüfungsfirma Deloitte gestützt und einen finanziellen Bedarf von mehr als einer Milliarde Euro erkannt. Daher müssten Nothilfen für den Sport entsprechend erhöht werden.

Hörmann lobte den Bund für das jüngst avisierte Hilfspaket von 200 Millionen Euro. Hinzu käme Unterstützung aus allen Bundesländern sowie von Bundeswehr und Bundespolizei. Dennoch mache er sich weiter "intensiv Sorgen", sagte der DOSB-Präsident. Bei vielen Mitgliedsorganisationen sei "spätestens zum Jahresende ein kritischer Punkt erreicht". Drei Viertel der DOSB-Mitglieder seien nicht sicher, ob ihre Existenz über den Jahreswechsel gesichert sei, wenn es keine Rückkehr zum Wettkampfsport, möglichst mit Zuschauern, gebe.

© dpa-infocom, dpa:200723-99-893224/3

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