Wochenende der Wahrheit für Sancho und Havertz
In der Premier League steigt am Sonntag der letzte Spieltag. Für Chelsea und Manchester United geht es noch um die Champions-League-Qualifikation. Und in Dortmund und Leverkusen wird mitgezittert.
Dortmund/Leverkusen - Hat sich Leroy Sané da etwa verplappert? Als der neue Bayern-Star bei seiner Vorstellung am Donnerstag über den Status der Bundesliga und die Entwicklung deutscher Spieler sprach, lobte er auch ausdrücklich die Transferpolitik des FC Chelsea: "Man sieht es ja auch. Werner und Havertz in einem Jahr – da hat Chelsea gut zugepackt."
Ob Sané da schon mehr weiß? Denn während der Wechsel von Timo Werner zu den Londonern für 53 Millionen Euro bereits vollzogen ist, gilt der Transfer von Havertz längst noch nicht als gesichert. Klar ist, Chelsea würde den Jungnationalspieler nur allzu gern verpflichten.
Coach Frank Lampard schwärmte, Havertz sei "ein großartiger Spieler". Auch der 21-Jährige soll seinen Wechselwunsch bei den Klub-Bossen schon hinterlegt haben. Havertz, für den Bayer 100 Millionen Euro fordert, könnte somit bald zum teuersten deutschen Spieler aller Zeiten werden – und zu einem der Blockbuster-Transfers dieses Sommers.
ManUnited und Chelsea ringen um Champions-League-Plätze
Neben Dortmunds Jadon Sancho? Auch der junge Engländer wird seit Monaten mit einem Wechsel auf die Insel, zu Manchester United, in Verbindung gebracht. Die Wahrheit aber ist: Sowohl Sanchos als auch Havertz' Schicksal entscheidet sich wohl am Sonntag ab 17 Uhr.
Dann nämlich wird in der Premier League der letzte Spieltag eingeläutet und für ManUnited und den FC Chelsea geht es um verdammt viel. Beide Klubs streiten sich mit Leicester City um die zwei verbliebenen Champions-League-Plätze. Und einer der beiden könnte dabei auf der Strecke bleiben.
Chelsea, mit 63 Punkten auf Platz vier, hat mit dem Heimspiel gegen die Wolverhampton Wanderers die vermeintlich besten Karten, da United (63) in Leicester (62) zum direkten Duell antreten muss. Ein Unentschieden würde Chelsea genügen. Auch Manchester wäre mit einem Remis gegen die Foxes für die Champions League qualifiziert.
Havertz und Sancho: Wo genau liegen die Schmerzgrenzen?
Würde einer der Bundesliga-Stars nochmal ins Grübeln kommen, sollten Chelsea oder United die Champions League aber verpassen? Zumindest Havertz hatte in Leverkusen die Königsklasse zur Bedingung gemacht. In England würde er sich wohl aber auch im schlimmsten Fall mit der Europa League begnügen. Denn laut "Sky Sports UK" werde sein Wechsel nach London schon "ziemlich bald" erwartet.
Auch Sancho zieht es so oder so zurück in sein Heimatland. Laut "Telegraph" sollen die Dortmunder bereits einen Ersatz für ihren schnellen Dribbler suchen und diesen in Bremens Milos Rashica auch schon gefunden haben. Nur ist der Spielerwille alleine nicht entscheidend.
Es geht auch ums liebe Geld. Leverkusen beharrt bei Havertz auf den Preis von 100 Millionen Euro, Dortmunds Schmerzgrenze bei Sancho liegt sogar bei 120 Millionen Euro. Ablösesummen, die in Corona-Zeiten auch von Top-Klubs kaum zu stemmen sind. Chelsea und ManUnited versuchen deshalb, den Preis noch zu drücken. Ohne die garantierten Millionen durch die Champions-League-Teilnahme dürften die Verhandlungen aber schwierig werden.
Für beide Klubs ist es also verdammt wichtig, dass sie am Sonntagabend noch immer unter den ersten Vier stehen. Oder macht Leicester City den großen Spielverderber? Der Überraschungsmeister von 2016 um Toptorschütze Jamie Vardy (23 Tore) könnte die Favoriten ärgern. Und einen von beiden – Havertz oder Sancho – womöglich noch den großen Premier-League-Traum vermiesen.
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