"Wir wollen den Deutschen weh tun"

Österreichs Nationalelf tritt in der WM-Quali mit neun Bundesliga-Legionären gegen den DFB an. Vor allem Werders Arnautovic tut sich vor dem Prestigeduell mit markigen Sprüchen hervor
Patrick Strasser |
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WIEN Den Großen ein Haxl stellen. Am liebsten den „Deitschn”. Eh kloar. Dem ungeliebten Nachbarn möchte Österreich am Dienstag in Wien (20.30 Uhr, ARD) ein Bein stellen. Punkte für die WM-Quali entreißen. Marco Arnautovic, Austrias aufregendster Kicker dieser Tage, sagt es so: „Wir wollen den Deutschen weh tun. Die sind auch nur Menschen mit zwei Beinen. Man kann ihnen wehtun, wenn man einen Tick mehr läuft. Der Schlüssel zum Erfolg ist: Ich mache ein Tor und unser Keeper Robert Almer hält alles.”

Damit hat Arnautovic schon zwei der neun Bundesliga-Legionäre genannt, die im Kader für das ewige Duell stehen. Marcel Koller, der Schweizer Trainer der Österreicher, hätte sein komplettes Aufgebot mit Spielern aus Deutschland bestücken können. 18 Profis sind in der Bundesliga unter Vertrag, neun in der Zweiten Liga.

„Der Gegner ist viel stärker geworden. Wir sind gewarnt”, sagte Kapitän Philipp Lahm. Zuletzt gewann Austria einen Test gegen die Türkei mit 2:0 – und das dank der Piefke-Power, der Kraft der Bundesliga-Legionäre. Wäre David Alaba vom FC Bayern nicht noch Reha-Patient nach seinem Ermüdungsbruch, Revoluzzer Paul Scharner (HSV) nicht vom eigenen Verband lebenslang gesperrt worden sowie Ex-Löwe Martin Stranzl nicht schon im November 2009 zurückgetreten, die aktuelle Austria-Auswahl wäre noch stärker. So bleiben neun Piefkes. Die AZ stellt sie vor.


MARKO ARNAUTOVIC (23/ Werder Bremen): Große Klappe, große Tattoos, hin und wieder große Leistungen. Kategorie unberechenbar, oft unbelehrbar, mal Matchwinner, mal vom Verband verbannt. Aber geographisch mit Mängeln. „Wir wollen nach Brasilien. Egal wie”, sagte Arnautovic, „und ein zweites Kolumbien schaffen. Oder wo war das? Cordoba. Ja genau, das meine ich.” Immerhin: Den Kontinent hat er getroffen. Das „Wunder von Cordoba”, das 3:2 der Österreicher gegen Deutschland bei der WM 1978, geschah gut elf Jahre vor Arnautovics Geburt.


ROBERT ALMER (28/Fortuna Düsseldorf): Im Klub nur Ersatztorhüter hinter Fabian Giefer. Er sagt aber : „Mangelnde Spielpraxis ist für mich kein Problem. Ich habe in den letzten Jahren oft nicht regelmäßig gespielt und trotzdem immer meine Leistungen gebracht.” Na, bitte.


CHRISTIAN FUCHS (26/ FC Schalke): Einer der besten Linksverteidiger der Liga, Stammspieler bei Schalke, zuvor bei Bochum und Mainz. Kapitän der Österreicher.


EMANUEL POGATETZ (29/Wolfsburg): Magath holte den Innenverteidiger nach zwei Jahren Hannover zu den Wölfen – was böses Blut bei den Fans gab.


ANDREAS IVANSCHITZ (28/ Mainz): Der Spielmacher der Österreicher, seit 2009 bei den Mainzern. Routinier.


JULIAN BAUMGARTLINGER (24/ Mainz): Geboren in Salzburg, groß geworden in der Jugend des TSV 1860, seit 2009 im Mainz. Hohes Laufpensum.


SEBASTIAN PRÖDL (25/Bremen): Innenverteidiger, kopfballstark dank seiner 1,94Meter. Seit 2008 bei Werder.


ZLATKO JUNUZOVIC (24/Bremen): Neuzugang von Austria Wien, spielt seine erste Saison in Bremen – Mittelfeld-Talent.


MARTIN HARNIK (25/Stuttgart): Geboren in Hamburg, seit 2010 in Stuttgart. Der Torjäger sagt: „Ich trage deutsche Wertarbeit in mir. Das Österreichische ist die nötige Lockerheit, auch mal das Verbissene wegzulassen.”

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