Trainer Klopp und der FC Liverpool: Alles fix
Es ist perfekt: Nach einer Meldung von "Sky Sport News HD" hat EX-BVB-Coach Jürgen Klopp beim FC Liverpool unterschrieben. Kurz zuvor waren letzte Hürden beseitigt worden.
Liverpool - Welcome, Kloppo! Das spektakuläre Engagement von Kult-Trainer Jürgen Klopp beim Kult-Klub FC Liverpool ist in trockenen Tüchern: Am Donnerstag unterzeichnete der Ex-Coach von Borussia Dortmund seinen Vertrag. Das meldete "Sky Sport News HD" per Twitter.
Klopp hatte sich im Sommer nach seinem siebenjährigen Engagement bei Borussia Dortmund eine Auszeit genommen. Der ehemalige Mainzer Coach hatte den BVB zum Gewinn von zwei deutschen Meisterschaften (2011 und 2012) und dem Sieg im DFB-Pokal (2012) geführt. Im Champions-League-Endspiel 2013 unterlag Dortmund dem FC Bayern 1:2. Trotz eines Vertrages bis 2018 beendete Klopp im Sommer seine Arbeit beim BVB.
Mit einem fürstlich entlohnten Dreijahresvertrag ausgestattet, soll Klopp den in Lethargie siechenden "Reds" eine neue sportliche Identität verleihen. Der Verein erhofft sich vom ersten deutschen Teammanager in 123 Jahren einen starken Impuls, der eine Wende einleitet.
Seit Wochen hatte Liverpool Klopp den roten Teppich ausgerollt - jetzt ging der deutsche Meistertrainer den letzten Schritt und setzte seine schwungvolle Unterschrift mit dem Querstrich durch das Doppel-p unter einen Vertrag, der ihm pro Jahr zehn Millionen Euro einbringen soll.
Klopp folgt in Liverpool auf den entlassenen Brendan Rodgers, am 17. Oktober bei Tottenham Hotspur wird er an der Seitenlinie zum ersten Mal die Geschicke des mythenumrankten Vereins leiten.
+++BREAKING+++ EXKLUSIV: JÜRGEN KLOPP wird neuer Trainer beim FC LIVERPOOL Mehr: t.co #ssnhd pic.twitter.com/mU0r6oAzzw
— Sky Sport News HD (@SkySportNewsHD)
8. Oktober 2015
"You'll never walk alone", den besten Song der Fußballwelt, wird er somit erstmals am 24. Oktober gegen Rubin Kasan an der Anfield Road zu hören bekommen - in der Europa League, in der er bald auf seinen BVB treffen könnte.
Der absolute Wunschkandidat der "Reds"-Fans soll den amerikanischen Vereinsbesitzern einen Platz unter den ersten Vier am Ende der Saison in Aussicht gestellt haben. Sprich: Einen Champions-League-Rang.
Das "Liverpool Echo" berichtete, dass gleich vier Mitarbeiter aus dem alten Trainerstab den Verein verlassen sollen, weil sie in Klopps Plänen keine Rolle spielen würden. Unter anderem die bisherigen Assistenztrainer Sean O'Driscoll und Gary McAllister.
Stattdessen soll Klopp seine einstigen Weggefährten aus gemeinsamen Mainzer und Dortmunder Tagen, Zeljko Buvac und Peter Krawietz, mitbringen. Der "Mirror" bezeichnete ihn bereits als den "loyalen Leutnant".
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Was die Mannschaft betrifft, will Klopp ohne größere Investition laut "Mirror" die Liverpooler um den deutschen Fußball-Nationalspieler Emre Can von Platz zehn in der Premier League nach oben führen.
Seine erste Bewährungsprobe hätte er am 17. Oktober in London gegen die Tottenham Hotspur. "Der Deutsche hat den Reds-Bossen gesagt, dass er mag, was er auf DVD's von der Mannschaft gesehen hat und dass nur wenige kleine Schritte im Transferfenster im Januar nötig sind", schrieb das Blatt am Donnerstag.
Klopp, dessen Präsentation als Trainer für die nächste drei Jahre für diesen Freitag erwartet wird, wäre erst der zweite Deutsche als Chef-Trainer in der Premier League. Felix Magath war bei seinem Versuch sportlich letztlich gescheitert und mit dem FC Fulham abgestiegen.
Deswegen aber sollte sich Klopp nach Ansicht von Trainer-Ikone Sir Alex Ferguson keine Gedanken machen. "Es gibt keinen Grund, das nicht souverän anzugehen", sagte der Ex-Teammanager von Manchester United in einem Interview dem "Kicker": "Ich kann, in welcher Form auch immer, keine Ausrichtung gegen einen deutschen Trainer erkennen."
Klopp soll bei den Liverpoolern das schaffen, woran Brendan Rodgers scheiterte: Vielversprechende Talente fordern und fördern, anstatt gestandene Profis für viel Geld zu holen. Nach 18 Neuzugängen an der legendären Anfield Road in den vergangenen zwölf Monaten, darunter auch der ehemalige Hoffenheimer Roberto Firminho in der Sommerpause für schlappe 41 Millionen Euro, will Klopp offensichtlich nur noch etwas nachjustieren.
Nur wenige Schritte in der nächsten Transferperiode seien notwendig, soll er den Besitzern von der amerikanischen Fenway Sports Group versichert haben. Laut dem "Express" müsste Klopp allerdings um den Verbleib von Spielmacher Philippe Coutinho kämpfen.
Um die Dienste des brasilianischen Mittelfeldspielers bemühen sich angeblich die spanischen Spitzenklubs FC Barcelona und Real Madrid.
Auch Ligarivale Manchester City soll Interesse an dem 23-Jährigen haben. Sollte Liverpool sich nicht fürs internationale Geschäft qualifizieren können, wäre ein Verbleib Coutinhos mehr als fraglich. Geht Klopps Top-Vier-Mission aber auf, muss er sich auch darum keine Gedanken machen.