Stars, Rentner, Söhne: Die EM von A bis Z
Nur noch wenige Stunden bis Schiedsrichter Danny Makkelie aus den Niederlanden mit seinem Pfiff diese jetzt schon historische Europameisterschaft endlich eröffnet.
Zum Auftakt hat die AZ die wichtigsten Fakten zum Turnier noch einmal zusammengefasst - natürlich von A bis Z:
Auftaktspiel: Am Freitag (21.00 Uhr) treffen die Türkei und Italien aufeinander. Die Italiener sind offiziell die Gastmannschaft, haben aber dennoch den Heimvorteil - das Spiel steigt in Rom.
Bundesliga: 91 Spieler stellen die Klubs der 1. und 2. Bundesliga für das Turnier ab. Vom Rekordmeister FC Bayern kommen die meisten (14).
Cristiano: Ronaldo geht mit Portugal in sein bereits neuntes großes Turnier. Der 36-Jährige kann dabei alleiniger EM-Rekordtorschütze werden und am Franzosen Michel Platini vorbeiziehen.
Finnland und Nordmazedonien erstmals dabei
Debütanten: Finnland und Nordmazedonien sind zum ersten Mal bei einer EM-Endrunde dabei.
Elf: In elf verschiedenen Ländern wird die EM ausgetragen. Die Städte Bilbao und Dublin mussten wegen fehlender Zuschauer-Garantien ihre Spiele abgeben. Sevilla ersetzte Bilbao, die Spiele von Dublin wurden nach St. Petersburg verlegt.
Fans: In allen elf EM-Stadien sind Zuschauer zugelassen. In München dürfen 14.000 Fans die Spiele der deutschen Mannschaft in der Vorrunde verfolgen.
Geheimfavorit: Der ist schwer auszumachen. Die Niederlande sind nach der verpassten WM 2018 wieder dabei. Auch den Türken oder Polen wird einiges zugetraut. Kroatien überraschte schon bei WM 2018 mit dem Finaleinzug.
Herzogenaurach: Im Gebäudekomplex "Home Ground" im bayerischen Herzogenaurach schlägt die DFB-Elf ihr Quartier für die Vorrunde auf. Ihre drei Gruppenspiele bestreitet sie im rund 200 km entfernten München.
Impfung: Ein einheitliches Vorgehen aller Teams gibt es nicht. Während unter anderem der DFB auf eine geschlossene Aktion verzichtete, impften etwa Belgien, Italien oder Polen ihre Kader in einer zentralisierten Maßnahme komplett durch.
Jogi: Bundestrainer Joachim Löw geht mit der deutschen Auswahl in sein letztes großes Turnier. Seine Bilanz bei Europameisterschaften: ein Mal Finale (2008), zwei Mal Halbfinale (2012, 2016).
Karten: Tickets für die Gruppenspiele kosten zwischen 30 und 185 Euro. Beim Finale in London müssen zwischen 295 und 945 Euro gezahlt werden.
London: In der englischen Hauptstadt steigen die meisten Spiele dieser EM. Neben drei Gruppen- und zwei Achtelfinalspielen finden in Wembley auch zwei Halbfinals sowie das Endspiel statt.
Ein Austragungsort liegt nicht in Europa
Modus: Zum zweiten Mal nach 2016 sind insgesamt 24 Mannschaften dabei. Neben dem Gruppenersten- und -zweiten der sechs Gruppen qualifizieren sich auch die vier besten Gruppendritten für das Achtelfinale.
Nachhaltigkeit: Allein die Reisetätigkeit während der EURO 2020 verursacht Hunderttausende Tonnen CO2. Die Uefa versucht, die Umweltbelastung auszugleichen. In den Gastgeberstädten Baku und Amsterdam werden beispielsweise 100.000 Bäume gepflanzt.
Olympiastadion: Gleich drei Stadien bei dieser EM heißen Olympiastadion: Nur in einem (Rom) fanden tatsächlich Olympische Spiele statt. Die anderen beiden Arenen stehen in Baku und Sevilla.
Paneuropäisch: Tatsächlich liegt ein Spielort nicht mehr in Europa: Baku in Aserbaidschan gehört zu Asien. Von dort sind es 4.800 Kilometer bis nach Sevilla - die größte Entfernung zwischen zwei EM-Spielorten.
Qualifikation: In der EM-Qualifikation für das ursprünglich 2020 angesetzte Turnier überzeugten vor allem Belgien und Italien mit jeweils zehn Siegen aus zehn Spielen.
Rentner: Den ältesten Spieler hat die Niederlande im Kader. Torwart Maarten Stekelenburg wird beim dritten Gruppenspiel (21. Juni) 38 Jahre und 272 Tage alt sein.
Stars: Davon gibt es einige bei der EM. Neben dem fünfmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo (Portugal) etwa Kylian Mbappé, der den Franzosen schon 2018 zum WM-Titel verhalf. Auch von Bayern Weltfußballer Robert Lewandowski (Polen) wird nach seiner Fabel-Saison natürlich einiges erwartet.
Titelverteidiger: Portugal errang im Finale von St. Denis 2016 den Titel gegen die favorisierten Franzosen. Auf beide Teams trifft die deutsche Mannschaft in der Vorrunde. 2016 wurde Portugal in der Gruppenphase nur Dritter - und startete dann den Durchmarsch bis zum Titel.
Uniforia: So heißt der offizielle Spielball der EURO 2020 und wird vom deutschen Sportartikelhersteller Adidas produziert. Der Name vereint die beiden Begriffe "unity" (Einheit) und "euphoria" (Euphorie).
Frankreich Topfavorit bei den Wettanbietern
Vater: Zwei Spieler wurden nominiert, deren Väter bereits Europameister wurden: Marcus Thuram (Frankreich), Sohn von Lilian Thuram (Europameister 2000), und Kasper Schmeichel (Dänemark), Sohn von Peter Schmeichel (Europameister 1992).
Wetten: Laut des Sportwettenanbieters bwin ist Frankreich Favorit auf den Titel. Das 5,5-fache des Wetteinsatzes wird zurückgezahlt, wenn der Weltmeister Europameister wird. Gute Chancen werden auch England (6,5) und Belgien (7) eingeräumt. Größte Außenseiter sind die Slowakei, Ungarn, Finnland und Norwegen (jeweils das 201-fache des Einsatzes zurück).
Xhaka: Als Kapitän führt Granit Xhaka die Schweizer Nationalmannschaft aufs Feld, die in ihrem 26er-Kader auf insgesamt zwölf Bundesliga-Akteure zurückgreift.
Youngster: Jüngster Spieler bei der EM ist Kacper Kozlowski (Polen), der beim ersten Gruppenspiel 17 Jahre und 241 Tage alt sein wird.
Zahlen: 24 Teams, sechs Gruppen, elf Städte, 30 Tage, 19 Schiedsrichter, 622 Spieler, eine EM.