Schweinsteiger über Ex-Bayern-Kollegen Müller: "Kann gerne kommen!"
Nach der unwürdigen Zeit bei Manchester United startet Bastian Schweinsteiger im US-Fußball jetzt wieder richtig durch. Ein Karriereschritt, den er sich auch für andere (Ex-)Stars des FC Bayern München wünscht.
Chicago – Als Bastian Schweinsteiger seinen Wechsel in die Major League Soccer verkündete, staunten viele nicht schlecht über seine Vereinswahl: Chicago Fire war zu dem Zeitpunkt das schwächste Team der amerikanischen Liga und international vermutlich weniger bekannt als die gleichnamige Feuerwehr-TV-Serie.
Doch der 32-jährige Schweinsteiger beweist seitdem kontinuierlich, dass er nach wie vor ein Spieler ist, der den Unterschied macht. Mit dem ehemaligen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft als Lenker und Denker im Mittelfeld hat das Team ein völlig neues Niveau erreicht, ist in der Eastern Conference vom elften und damit letzten auf den nunmehr vierten Platz geklettert und steuert geradewegs auf die Play-Offs zu.
Im Interview mit der Bild verrät Schweinsteiger, dass er sich durchaus auch für einige andere Kollegen aus München einen Wechsel in die USA vorstellen kann. Bei Philipp Lahm, mit dem Schweinsteiger einst bei den FCB-Profis debütierte, stieß er allerdings auf Granit: "Philipp hat andere Pläne. [...] Philipp ist immer herzlich eingeladen, nach Chicago zu kommen. Aber in erster Linie freut sich Philipp auf die Zeit mit seiner Familie. Ich freue mich für ihn, dass er glücklich ist."
Schweinsteiger zu Müller: "Auch hier gibt es tolle Pferde und tolle Golfplätze!"
Und wie steht es um den sechs Jahre jüngeren Thomas Müller? "Thomas hat noch viel vor. Bayern und die Nationalmannschaft können froh sein, dass sie so einen Spieler in ihren Reihen haben. Aber wenn es ihn mal ins Ausland zieht, kann er gerne hierherkommen. Auch hier gibt es tolle Pferde und tolle Golfplätze!" Und noch ein alter FCB- und Nationalmannschaftskamerad steht auf Schweinsteigers Zettel: Lukas Podolski könnte nach Japan ruhig auch noch die USA in seine Vita aufnehmen. "Lukas wäre für die MLS eine Bereicherung. Vielleicht ergibt es sich ja noch."
Für Holger Badstuber führt der Weg zwar vermutlich auch in englischsprachige Gefilde, aber wohl eher nach Großbritannien, als in die USA. Schweinsteiger geht davon aus, dass Badstuber noch große Zeiten vor sich hat: "Wir wissen alle, zu was der Holger in der Lage ist, wenn er gesund ist und spielen darf. Dann gehört Holger zu den Besten in Deutschland! Ich glaube, dass der Holger, wenn er wieder viele Spiele spielt, ein guter Kandidat für die Nationalmannschaft ist."
Auch was seinen Münchner Ex-Club angeht, macht sich Schweinsteiger keine Sorgen: "Wenn man die Spiele schaut, hat die Mannschaft genügend Qualität, die Champions League zu gewinnen." Allerdings müsse man auch darauf achten, nicht nur auf hochkarätige Zukäufe aus dem Ausland zu setzen: "Für die Fans spielt das eine Rolle. Es ist schön, wenn man einen echten Bayer in der Mannschaft hat. Das ist ein wichtiger Bestandteil!"
Mit seiner Zeit bei Manchester hat Schweinsteiger endgültig seinen Frieden gemacht, ebenso mit seinem Ex-Trainer José Mourinho. Dass der sich für den Umgang mit seinem ungeliebten Star entschuldigt hat, rechnet Schweinsteiger ihm hoch an: "Er hat es mir persönlich auch gesagt. Aber das auch vor den Medien zu tun, da gehört was dazu."