Liverpools "Lonely Loser" Klopp irritiert

Jürgen Klopp hat als Teammanager des FC Liverpool die erste Niederlage kassiert. Sein Vollgas-Gen haben Fans und Spieler noch nicht verinnerlicht. Klopp: "Hab' mich ziemlich allein gefühlt."
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Ungemütlich: Liverpool-Coach Jürgen Klopp.
dpa Ungemütlich: Liverpool-Coach Jürgen Klopp.

Liverpool/Köln - Jürgen Klopp blickte um sich und wunderte sich. Im Stadion an der Anfield Road, diesem mythischen Fußball-Tempel mit Gänsehaut-Garantie, wandten sich die Fans des FC Liverpool tatsächlich von ihrem Team ab.

You'll Never Walk Alone?

Ihr vor Spielbeginn ritualisiert vorgetragenes Treuebekenntnis zum Klub hatten nicht wenige Anhänger noch vor Abpfiff anscheinend vergessen.

"Nach 82 Minuten habe ich viele Leute das Stadion verlassen sehen. In diesem Moment habe ich mich ziemlich allein gefühlt", sagte der Meistertrainer nach der 1:2-Niederlage gegen Crystal Palace. Der Außenseiter war im Premier-League-Duell am Sonntag zwar spät durch Scott Dann (82.) in Führung gegangen.

Doch die anschließenden Zeichen von Resignation, die sich von den Rängen auf seine Spieler übertrugen, waren für Klopp viel schwerer zu ertragen als das letztlich spielentscheidende Gegentor.

Schon vor seiner Unterschrift vor rund drei Wochen hatte der Hype um Klopp den ruhmreichen LFC im Eiltempo erfasst, das Kloppsche Vollgas-Gens zu verinnerlichen wird bei Spielern, Fans und Verein allerdings noch Zeit benötigen.

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"Wir entscheiden, wann es vorbei ist. Zwischen der 82. und der 94. Minuten kannst du acht Tore schießen, aber dafür musst du arbeiten", sagte Klopp, der diplomatisch anfügte: "Ich bin nicht enttäuscht von den Fans."

Stattdessen nahm er seine Spieler in die Pflicht. Sie seien dafür verantwortlich, dass niemand das Stadion vorzeitig verlassen könne. "Bis zum Abpfiff kann alles passieren. Das müssen wir den Fans zeigen, und das haben wir nicht", so Klopp.

Sichtlich enttäuscht und durchnässt vom Dauerregen in Merseyside hatte er nach Spielende seine Spieler aufzubauen versucht. Denn die erste Pleite im siebten Spiel der Klopp-Ära war selbst verschuldet.

Den ersten Gegentreffer durch Yannick Bolasie begünstigte ein Patzer von Nationalspieler Emre Can (21.), beim zweiten Gegentor half Keeper Simon Mignolet kräftig mit. Zudem ließ Angreifer Christian Benteke mehrere gute Möglichkeiten ungenutzt, nur Philippe Coutinho traf (42.).

"Dieses Spiel zu verlieren, war einfach unnötig. Das war heute nicht genug, wir haben mehr drauf. Davon müssen wir lernen", sagte Klopp. Die Niederlage kam angesichts der bevorstehenden Länderspielpause auch psychologisch zur Unzeit, zudem verpasste der frühere Rekordmeister den Anschluss ans obere Tabellendrittel. Dennoch gab sich der Teammanager betont zuversichtlich.

"Wir sind auf einem guten Weg, deshalb fühlt es sich so schlecht an. Wir müssen uns dieses Gefühl einprägen und uns dann erinnern, warum wir das nicht mehr wollen", sagte Klopp: "Wenn wir die richtigen Schlüsse ziehen, dann war es ein guter Abend."

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