Römische Hymnen auf Nationalspieler Rüdiger
Rom - Nach seinem ersten Stadtderby mit dem AS Rom und der bestandenen Feuertaufe gegen den Weltmeister Miroslav Klose lagen Antonio Rüdiger die italienischen Medien zu Füßen.
"Sein Talent, die Reaktionen der Gegner vorauszusehen, ist unschlagbar", schrieb der Corriere dello Sport. Die Gazzetta dello Sport pries den 22-Jährigen als "gnadenlos mit seinen Rivalen", und auch "Il Messaggero" schwärmte überschwänglich: "Die Aufmerksamkeit und Kraft, die er während des gesamten Spiels garantiert, ist einmalig."
Im vom Kampf geprägten Prestigeduell mit dem Erzrivalen Lazio Rom hatte Rüdiger zusammen mit seinem Innenverteidigerkollegen Konstantinos Manolas ebenso umsichtig wie kompromisslos aufgeräumt und den Gastgebern zu einem verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg verholfen.
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"Antonio und Kostas haben Großes geleistet", befand AS-Trainer Rudi Garcia: "Sie haben die Mannschaft zum Sieg geführt." Die Tore für die Roma erzielten der Ex-Wolfsburger Edin Dzeko (10./Foulelfmeter) und Flügelstürmer Gervinho (63.). Mit seiner abgeklärten Leistung entschied Rüdiger derweil auch das Duell mit dem erst nach über einer Stunde eingewechselten Klose klar für sich.
Der WM-Rekordtorjäger blieb bis auf eine vergebene Großchance in der 90. Spielminute blass. "Er ist zu langsam und weit von seiner Topform entfernt", kritisierte der Corriere den 37-Jährigen und rechnete vor: "Noch nie war Klose nach dem zwölften Spieltag ohne Treffer."
ROMA SIAMO NO!! ? // ROME IS OURS!! ? #DajeRoma #RomaLazio pic.twitter.com/onoGnrFg7L
— Antonio Rüdiger (@ToniRuediger)
8. November 2015
Dass der Angreifer die ersten sieben Saisonspiele mit einer Oberschenkelverletzung verpasst hatte, blieb dabei unerwähnt. Während die Roma als Tabellendritter weiterhin nur einen Punkt Rückstand auf das Führungsduo AC Florenz und Inter Mailand hat, versinkt Lazio als Neunter im Tabellenmittelfeld.
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Nach drei Niederlagen in Serie wächst der Druck auf Trainer Stefano Pioli. "Seine Entscheidung, Klose zu ersetzen, ist offensichtlich nicht brillant", kommentierte die Gazzetta dello Sport. Bei Rüdiger vermuten die Italiener einen direkten Zusammenhang zwischen seinem "besten Ligaspiel" und der Rückkehr in den Kreis der Nationalmannschaft.
"Die Berufung in den Nationalkader motiviert Rüdiger zusätzlich", urteilte die Gazzetta. Bundestrainer Joachim Löw hatte den früheren Stuttgarter erstmals seit Juni wieder für die Länderspiele in Paris gegen EM-Gastgeber Frankreich am Freitag (21.00 Uhr/ARD) und vier Tage darauf gegen die Niederlande in Hannover (20.45 Uhr/ZDF) nominiert.