Jogi, lass es Musialern!
Nach der kurzzeitigen Euphoriewelle folgte erneut Ernüchterung: Denn nach dem Portugal-Spiel ist der Knoten nicht wie erhofft geplatzt, vielmehr zitterte sich die Nationalmannschaft mit einem 2:2 gegen Ungarn ins Achtelfinale.
Bundestrainer Joachim Löw hielt weitestgehend an seiner Stammelf fest, einzig Leroy Sané rutschte für den angeschlagenen Thomas Müller in die Startaufstellung. Doch Sané konnte seine Chance nicht nutzen, im Gegenteil. Der Bayern-Star hat sich nicht für weitere Einsätze bei der EM empfohlen – im Gegenteil. Der eingewechselte und erst 18-jährige Jamal Musiala hat in rund zehn Minuten mehr gezeigt, als Sané in 90.
Leichter wird die Aufgabe nun nicht, am Dienstag wartet England in Wembley auf die Löw-Truppe. Gegen die "Three Lions" muss er umstellen, wenn nicht bereits in der ersten K.o.-Runde Schluss sein soll.
Duo aus Kroos und Gündogan funktioniert nicht
Das Problem: Das Spiel der Deutschen wirkt bisweilen verkrampft und träge – das liegt auch an der Doppel-Sechs aus Toni Kroos und Ilkay Gündogan, die gemeinsam wenig harmonieren.
Die Lösung: Die Bayern müssen es jetzt richten. Neben Kroos Goretzka von Beginn an, der mehr Zug zum Tor, mehr Wucht, mehr Tempo mitbringt. Und noch ein weiterer Bayern-Spieler sollte seine Chance von Anfang an bekommen, denn bei der DFB-Elf darf's künftig nicht mehr nur Müllern, sondern auch Musialern. Mehr Unbekümmertheit, mehr Lockerheit, mehr Spielwitz: Jogi, Musiala muss gegen England starten!