Infos zur WM 2022 in Katar von A bis Z: FC Bayern, Luxus, Spionage

Noch nie war ein Turnier so umstritten wie diese WM im Wüstenstaat Katar. Wie es überhaupt zu der Vergabe kommen konnte und was man sonst über den Gastgeber wissen muss: Das A bis Z der AZ.
Martin Wimösterer |
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Viel Kritik: Gastarbeiter, wie diese Bauarbeiter im Lusail-Stadion, leben im reichen Katar arm und gefährlich.
Viel Kritik: Gastarbeiter, wie diese Bauarbeiter im Lusail-Stadion, leben im reichen Katar arm und gefährlich. © picture alliance/dpa/AP

Die WM im Wüstenstaat Katar, die am Sonntag eröffnet wird, ist mit die umstrittenste in der Geschichte des Sports. Menschenrechtsverletzungen, viele Tote in Verbindung mit dem Bau der WM-Stadien und schon die Vergabe an sich warf viele Fragen auf. Die AZ beschäftigt sich von A bis Z mit der WM in Katar. Dieses Mal: das Gastgeberland.

 Aschenbecher: Nach Katars Wahl 2010 zertrümmerte US-Bewerbungshelfer Bill Clinton im Hotelzimmer einen Spiegel mit einem Aschenbecher.

Bundeskanzler: Olaf Scholz reiste kürzlich ins Emirat. Deutschland hat wegen des Ukraine-Krieges gesteigertes Interesse an Katars Erdgas.

CIA: Katar soll über neun Jahre lang mittels des von früheren CIA-Leuten betriebenen Global Risk Advisors Fifa-Mitarbeiter und Kritiker ausspioniert haben. Laut SRF war das Ziel der 387-Mio.-Dollar-Operation "Project Merciless", einen Abzug der WM wegen lauter Kritik abzuwenden.

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Katar war der am wenigsten geeigneter Bewerber für die WM

Doppelvergabe: Die WMs 2018 und 2022 wurden zusammen vergeben – was für Kritik und Korruptionsvorwürfe sorgte. Laut interner Fifa-Prüfung war Katar unter allen Bewerbern der am wenigsten geeignete, setzte sich aber gegen die USA durch. Das Emirat soll Berichten zu Folge 5,4 Mio. Dollar in den Stimmenkauf investiert haben.

Emir: Offiziell ist Katar eine Demokratie, aber ohne das letzte Wort von Tamim bin Hamad Al Thani passiert hier reichlich wenig. Rund ein Zehntel der Bevölkerung ist mit ihm verwandt.

Katars Sponsoring ist im Fadenkreuz der Kritik von Bayern-Fans

F wie FC Bayern: Katars Sponsoring ist im Fadenkreuz der Kritik von (Bayern-)Fans wie Michael Ott. Hauptvorwürfe: Korruption im Sport, Terrorismus-Finanzierung, Menschenrechtsverletzungen. Der FCB bezieht in Katar auch sein Wintertrainingslager.

Gastarbeiter: Nach Statistiken sind 80 bis 90 Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter in Katar Gastarbeiter – rund 2,2 Mio. Menschen, vor allem aus Asien und Afrika.

Hitze: 30 Grad sind auch im Dezember normal. Die Stadien sind klimatisiert. An Energie mangelt es Katar nicht.

Sepp Blatter bezeichnet WM-Vergabe an Katar als Irrtum

Irrtum: So nannte kürzlich Ex-Fifa-Chef Sepp Blatter die Vergabe der WM nach Katar.

Jubel-Kataris: Katar zahlt 450 Fans die WM-Reise und den Aufenthalt. Im Gegenzug sollen sie von ihren Reisen (positiv) in Social Media berichten. Keine Jubel-Perser, sondern eben Jubel-Kataris.

Konkurrenz: Die Golf-Staaten stehen in Rivalität bis hin zu Abneigung zueinander. Das zeigte sich auch immer wieder bei Fußballturnieren.

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LGBT+:  In Katar ist es illegal, queer zu sein

LGBT+: In Katar ist es illegal, queer zu sein. Es kann bis zu sieben Jahre Gefängnis nach sich ziehen. "Konversionszentren" gebe es laut den örtlichen Behörden nicht. WM-Botschafter Salman nannte Schwulsein "einen geistigen Schaden".

MERS: Ein Erinnerungsfoto mit einem Kamel? Lieber nicht. Laut eines Berichtes der "Sun" sollen sich Touristen von den Tieren fernhalten, sonst könnten sie sich das Corona-verwandte, unheilbare Virus MERS einfangen.

Nordkorea 2026: Der Komiker Simon Brodkin bewarf Fifa-Boss Sepp Blatter mit Geldscheinen. Er rief in Anspielungen auf die Korruptionsvorwürfe um die WM-Vergaben: "Das ist für Nordkorea 2026."

Organisation: Tennis, Rad, Leichtathletik - Katar will sich als Sportveranstalter (und Sponsor) einen guten Ruf erarbeiten. Auch Boris Becker schwärmte.

Perlentaucher: Das einst arme Land holte sich so Zusatzgelder ins Land. Bis Zuchtperlen den Kataris den Rang abliefen - und das Emirat seine Rohstoff-Reserven vergoldete.

Fifa zählt drei Tote, andere Quellen mindestens 6.500

Qatar Sports Investments: Ein Jahr nach WM-Vergabe bei PSG eingestiegen. Dessen Stars dürften die WM prägen: Neymar, Messi, Mbappé.

Reformen: Gibt es im Arbeiterbereich. Das Kafala-System sei aber de facto weiter aktiv, sagen Menschen- und Arbeiterrechtsorganisationen.

Sklaven: Franz Beckenbauer hat in Katar keine gesehen.

Tote: Die Fifa zählt drei tödliche Unfälle im Zusammenhang mit den WM-Bauten. Für die Toten, anderen Quellen ("Guardian") nach mindestens 6.500, werden teils Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen gezahlt. Ein "Sportschau"-Bericht sprach von 71.000 Euro. Einen Fonds wollen die Kataris nicht einrichten.

Unterkunft: Angeblich sind alle der erwarteten 1,2 Mio. Besucher willkommen. Obwohl es eine Hotelbettenknappheit gibt, Kreuzfahrtschiffe und Zeltplätze hergenommen werden müssen und Besucher aus der Region am selben Tag ein- und ausfliegen sollen.

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Gastarbeiter in Katar: 2,5 Euro Mindestlohn 

Veränderung: Katar will sich von Öl und Gas unabhängiger machen, investiert in viele Branchen in aller Welt.

Wüste: Ein überwiegender Teil des Staates ist Wüste. Die Bevölkerung lebt größtenteils in Doha.

X-Millionen: Insgesamt 150 Milliarden Euro sollen die Kataris für das gesamte WM-Paket (inklusive der Hotels usw.) in die Hand genommen haben.

Yacht: Ausflug gefällig? Für 20.000 Dollar aufwärts kann man luxuriös über den Persischen Golf schippern.

Zwei Euro Fünfzig: Mindeststundenlohn eines Gastarbeiters in Katar, einem der reichsten Länder der Welt. Und: Tausende Beschwerden über nicht gezahlte Löhne gehen bei der Internationalen Arbeitsorganisation ein.

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2 Kommentare
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  • Red Angel am 19.11.2022 06:16 Uhr / Bewertung:

    Frage was hat der FC Bayern mit der WM In Kartar zu tun. Bayern hat ja nicht gesagt sie wollen die WM in Kartar

  • Der wahre tscharlie am 18.11.2022 15:08 Uhr / Bewertung:

    Ich hätte das noch was zu A wie Ahrtal.
    Katar hat 1 Million gespendet. Im Gegenzug darf aber keine Kritik an Katar geäußert werden.

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