Hansi Flicks Stars sollen in Doha erstmal faul sein

Nach dem schwachen WM-Test im Oman ist die deutsche Mannschaft in Katar angekommen. Bundestrainer Flick gibt den Spielern gleich frei.
Patrick Strasser |
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"Wir wollen, dass sie abschalten und relaxen können, auch mental", sagt Bundestrainer Flick über seine Nationalelf.
"Wir wollen, dass sie abschalten und relaxen können, auch mental", sagt Bundestrainer Flick über seine Nationalelf. © picture alliance/dpa

Nur 70 Minuten dauerte der Flug von Maskat im Oman rüber nach Doha - und schon war die deutsche Nationalmannschaft angekommen am, rein sportlich betrachtet, Sehnsuchtsort dieses Jahres. Sechs Tage vor der Auftaktpartie gegen Japan landete man in einem Flieger der "Oman Air" im WM-Gastgeberland.

Ankunft in Doha: Die deutsche Nationalelf.
Ankunft in Doha: Die deutsche Nationalelf. © Hassan Ammar/dpa

Warum nicht mit DFB-Partner Lufthansa? Aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes. Denn wie am Montag von Frankfurt nach Maskat erneut mit der Maschine zu fliegen, auf die "Diversity Wins" ("Vielfalt siegt") lackiert wurde, hätte Leerflüge von Deutschland nach Maskat und zurück aus Doha bedeutet.

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Flick überzeugt: "Das Hotel und das Basecamp werden den Spielern gefallen"

Länger als der Flug war dann am Donnerstag die Fahrt in einem Bus mit der Aufschrift "Cheer Germany" ins etwa eineinhalb Stunden entfernte Al Ruwais. Dort, im Nirgendwo, im äußersten Norden des Landes, bezog der DFB-Tross sein Teamquartier "Zulal Wellness Resort". Bundestrainer Hansi Flick freute sich auf die Oase, umgeben von Wüste und einem Strand am Persischen Golf: "Das Hotel und das Basecamp werden den Spielern gefallen." Ganz bewusst entschied man sich gegen den Trubel und Verkehr der Hauptstadt Doha, in dem fast alle der 32 Teilnehmerländer logieren.

Eskorte für Flick & Co. zum Zulal-Ressort.
Eskorte für Flick & Co. zum Zulal-Ressort. © picture alliance/dpa

Das Quartier bietet "in der intensiven WM-Zeit immer wieder die Möglichkeit, abseits des Trubels von den Spielen abzuschalten", sagte DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff. Er hofft: "Wir wollen dort einen Spirit entwickeln, der uns durch das Turnier tragen soll - und das so lange wie möglich." Angelehnt an das sagenumwobene Wohlfühl-Resort "Campo Bahia" 2014 in Brasilien - und im starken Kontrast zum Betonklotz-Hotel in Watutinki am trostlosen Stadtrand von Moskau vor vier Jahren. Hier wurden umjubelte Weltmeister geformt, dort Vorrunden-Aus-Trauergestalten geboren.

Deutsche Nationalmannschaft: Der Trainingsplatz ist nur fünf Minuten entfernt

Nun also soll das "Zulal", was übersetzt sauberes, reines Wasser bedeutet, die Quelle des fünften WM-Titels werden. Nur zwölf Fahrminuten entfernt liegt das Stadion des Erstligisten Al Shamal SC, umgeben von einer roten Burgmauer - hier wird trainiert. Aber erst am Samstag. Gemach, gemach. Denn: Es ist eine etwas andere WM-Vorbereitung - und zwar im Grunde: Fast gar keine. Mitten aus der Saison, aus einer Vorrunde mit zuletzt sechs englischen Wochen am Stück und bis zu 26 Spielen wird es am Mittwoch gegen Japan ernst. Zuvor schaltet Bundestrainer Flick nach dem müden 1:0 im einzigen WM-Test gegen den Oman am Donnerstag und Freitag in den Relax-Modus. Nach der Ankunft im Resort von Al Ruwais stand Regeneration auf dem Programm, der Freitag ist frei.

Hansi Flick
Hansi Flick © IMAGO/ULMER Pressebildagentur

"Wir wollen alle Spieler noch mal von den Füßen runterholen, damit sie richtig abschalten und relaxen können, auch mental", kündigte Flick an. Mit anderen Worten: Seid faul, Männer! Flick fordert Faulheit ein.

DFB-Elf: Ab Samstag richtet sich der Fokus voll auf Japan

Derart ausgeruht und mit Abstand von drei Tagen sollte die maue Generalprobe gegen den 75. der Fifa-Weltrangliste vergessen sein. Ab Samstag heißt es: Voller Fokus auf Japan, den viermaligen Asienmeister in einem wohl schon vorentscheidenden Gruppenspiel. In Gedanken daran wurde Flicks Ton energisch: "Wenn wir uns dann ab Samstag vorbereiten, hat jeder Einzelne das Spiel gegen Japan im Blick und wird fokussiert sein. Da werden wir eine andere Mannschaft sehen und eine andere Körperlichkeit, die habe ich vermisst. Die brauchen wir, um im Turnier zu bestehen. Ich erwarte dort eine andere Zweikampfhärte. Eins-gegen-eins-Situationen so einfach herzuschenken, darf nicht passieren." Videoanalysen und Mannschaftssitzungen sollen dafür die Sinne schärfen.

Zum Stichtag möchten auch Bayern-Profi Thomas Müller und Antonio Rüdiger (Real Madrid/Hüftzerrung) wieder auf dem Platz von Al Shamal SC stehen, beide hatten in Maskat angeschlagen gefehlt. "Am Samstag trainieren wir", meinte Müller kurz angebunden in Maskat. Sein letzter Einsatz mit den Münchnern ist aufgrund anhaltender Hüft- und Rückenbeschwerden nun schon über drei Wochen her.

Mal sehen, ob die Kräfte des "reinen Wassers" seine Genesung beschleunigen.

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