Fans, Ultras, Polizei! Letzlich landen alle im Abseits

Die Randale vor der Allianz Arena erhitzen noch immer die Gemüter der (Club-)Fans. Zwei Dinge stoßen einem Großteil der FCN-Anhänger bei der aktuellen Debatte auf.
Christian Lehnhart |
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Die Polizei schreitet ein, als beim Spiel gegen Nürnberg Bayern-Ultras auf Nürnberg-Fans losgehen.
Georg Barth Die Polizei schreitet ein, als beim Spiel gegen Nürnberg Bayern-Ultras auf Nürnberg-Fans losgehen.

München/Nürnberg - Auch zwei Tage nach dem Spiel zwischen dem FC Bayern und dem 1. FC Nürnberg sorgen die unsinnigen Geschehnisse vor dem Anpfiff des Derbys weiter für Diskussionsstoff. Auf ihrem Weg zur Allianz Arena waren am Samstagmittag zunächst 400 Club-Fans von rund 120 Ultras des FC Bayern attackiert worden. Die Nürnberger reagierten laut Polizeibericht mit Gegengewalt, warfen zunächst Flaschen und Steine auf die Münchner, kloppten sich dann teilweise mit den dazwischen gegangenen Polizisten.

Die Beamten sprechen nach den Krawallen von einer "neuen Dimension Gewalt". Münchens Polizei-Vize Robert Kopp: "Eine derartige massive Gewalt und eine solche Brutalität gegen die eingesetzten Polizeibeamten hat es bei einem Fußballspiel in München seit Jahren nicht gegeben." Innenminister Joachim Herrmann forderte noch am Sonntag harte Strafen für Gewalttäter und Randalierer. „Wenn jemand schon außerhalb des Stadions und fernab von jeglichem Spielgeschehen den Vorsatz hat, Anhänger eines anderen Fußballvereins zu verprügeln, dann hat der nichts mehr mit einem Fan zu tun. Das ist rohe Gewalt. Und die gehört hart und konsequent bestraft."

Vielen Club-Fans stoßen bei der aktuellen Debatte - wie schon bei den Vorkomnissen vor zwei Monaten in Frankfurt - besonders zwei Dinge sauer auf.

Einerseits wird durch viele mitgereiste Nürnberger das harte Vorgehen der Ordnungshüter gegen alle Club-Fans verurteilt. Pfefferspray und Schlagstock, Pauschalisierung durch die Polizei. Die Beamten sollen, so heißt es aus Nürnberger Fankreisen, alle in der Nähe befindlichen Cluberer zusammengetrieben haben und "willkürlich" sowie "teils planlos" auch gegen unbeteiligte FCN-Anhänger vorgegangen sein. Über zwei Stunden wurden die Nürnberger auf einer stadionnahen Brücke "eingekesselt", erst nach Spielbeginn von der Polizei zur Arena "begleitet".

Der zweite Kritikpunkt: Nach den zweifelsfrei unsinnigen Gegenangriffen der Nürnberger gegen die FCB-Angreifer und Polizisten steht nun allerding nur die Reaktion im Fokus der Debatte. Die ausschlaggebende Aktion der Münchner Ultras, so die Meinung in vielen Fanforen des 1. FCN, wird ignoriert.

 

Leidtragende sind alle

 

Fakt ist: Mindestens 16 Personen wurden verletzt! Fakt ist: Neben 24 festgenommenen FCN-Anhängern wurden auch 29 Heimfans in Gewahrsam genommen. Fakt ist: Auf eine sinnlose Aktion der Münchner folgte eine ebenso sinnfreie Reaktion der Nürnberger.

Leidtragende solcher Eskapaden sind alle Seiten - Fans wie Ordnungshüter. Letztere müssen in immer größerer Besatzung zu den Spielen anrücken, beschränken dadurch immer mehr die Freiheiten der Anhänger.

Um am Ende wieder zum Sportlichen zurückzukehren: Letzlich landen alle irgendwie im Abseits!

 

 

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