EM-Aus für Khedira, Hummels gesperrt: Was macht Löw?

Mats Hummels gesperrt, Sami Khedira verletzt draußen, Jerome Boateng angeschlagen: Joachim Löw muss im EM-Halbfinale seine so gut funktionierende Defensive umbauen. Alternativen gibt's - aber greifen die auch?
sid |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Wer sind die besten Alternativen für Mats Hummels (links) und Sami Khedira?
Rauchensteiner/Augenklick Wer sind die besten Alternativen für Mats Hummels (links) und Sami Khedira?

Bordeaux - Für Weltmeister Sami Khedira ist die EM in Frankreich vorzeitig beendet. Wie der "Kicker" am Sonntag berichtete, hat der defensive Mittelfeldspieler im Viertelfinale gegen Italien (1:1 n.V., 6:5 i.E.) ersten Untersuchungen zufolge "zumindest einen Anriss im Adduktorenbereich des linken Oberschenkels" erlitten.

Eine exakte Diagnose soll noch am Sonntag eine Kernspin-Untersuchung ergeben. Khedira, Italien-Legionär bei Juventus Turin, hatte sich nach 15 Minuten schmerzverzerrt an den Oberschenkel gegriffen und musste sich auswechseln lassen.

Für ihn kam Bastian Schweinsteiger (16.) ins Spiel. Bundestrainer Joachim Löw muss seine Defensive somit noch stärker umbauen.

Lesen Sie hier: So taktierte Schweinsteiger bei der Elfer-Wahl

Mats Hummels fehlt in der Innenverteidigung am Donnerstag (21 Uhr) in Marseille gegen Frankreich oder Island wegen einer Gelbsperre. Zudem ist Torjäger Mario Gomez angeschlagen, auch Jerome Boateng klagte erneut über muskuläre Beschwerden.

Hummels flüchtete sich in Galgenhumor. "Jetzt habe ich drei Tage länger Regeneration als andere", sagte er nach dem Elfmeter-Drama.

Glücklich sah der Innenverteidiger dabei nicht aus. Denn nach seiner zweiten Gelben Karte im Turnierverlauf ist klar: Der Weltmeister wird das Halbfinale am Donnerstag in Marseille verpassen. Bundestrainer Joachim Löw muss seine zuletzt so starke Abwehr umbauen. Wieder einmal.

Sehen Sie hier: Müller veräppelt Chiellini

Hummels haderte - auch mit dem umstrittenen Regelwerk. Seine erste Verwarnung gegen Nordirland im abschließenden Gruppenspiel (1:0) war ein Witz, die gegen Italien in Bordeaux vertretbar. "Ich bin zum ersten Mal gelbgesperrt in meinem Leben", sagte der Neuzugang des deutschen Rekordmeisters FC Bayern: "Es ist sehr hart für mich, im Halbfinale nur zuschauen zu können."

Niemand widersprach.

 

 

Das gleiche Schicksal droht Sami Khedira. Der Abräumer vor der Abwehr humpelte gegen die Italiener schon nach einer Viertelstunde mit Adduktorenproblemen vom Feld. Ob es für das Halbfinale reicht? "Ich kann es noch nicht sagen", sagte Khedira.

Lesen Sie hier: TV-Experte Scholl mockert gegen DFB-Taktik

Auch er wirkte nicht glücklich. Ein Gegentor hat die deutsche Defensive in fünf Turnierspielen bei der EM erst kassiert - gegen Italien, durch einen Elfmeter. Ausgerechnet vor dem entscheidenden Spiel um den Finaleinzug droht Löws Bollwerk auseinanderzubrechen.

Lesen Sie hier: Die Stimmen zum Elfmeter-Drama

Jerome Boateng, der schon nach dem Spiel gegen Nordirland mit einer "neurogenen Verhärtung" in der rechten Wade zu kämpfen hatte, lief in der Schlussphase gegen Italien nicht mehr rund.

Fragezeichen wegen Schweinsteiger

Doch zunächst schmerzt der Ausfall von Hummels. Beim Turnierauftakt gegen die Ukraine (2:0) fehlte er verletzt, die deutsche Abwehr wackelte in einigen Situationen bedenklich. Im Halbfinale dürfte Löw im Gegensatz zum Krimi gegen die Squadra Azzurra zu einer Viererkette zurückkehren.

Shkodran Mustafi, Torschütze, aber auch Unsicherheitsfaktor gegen die Ukraine, und Benedikt Höwedes stehen als Ersatz für Hummels bereit. Löw schloss aber auch nicht aus, erneut mit einer Dreierkette zu spielen. "Ob es eine weitere Option sein wird, muss man sehen", sagte der Bundestrainer.

Lesen Sie hier: "Mull" und Eder - Koryphäen am Spielfeldrand

Darüber hinaus muss sich Löw um die Besetzung im defensiven Mittelfeld neben Toni Kroos Gedanken machen. Nach der Verletzung Khediras kam Kapitän Bastian Schweinsteiger in die Partie. Nach zahlreichen Verletzungen in diesem Jahr und wenig Spielpraxis bei Manchester United ist Schweinsteiger aber noch nicht bei hundert Prozent.

In der Verlängerung schleppte er sich über den Platz. "Es war nicht leicht, es war sein erstes Spiel seit langem über so eine lange Distanz", sagte Löw. Das zweite könnte am Donnerstag folgen - gegen Frankreich oder Island.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.