DFB: Weltklasse - oder wieder Verlierer?

Vor dem WM-Qualifikationsspiel in Österreich stellt sich Fußball-Deutschland die Frage: Ist das DFB-Team reif für den Titel? Löw warnt; die AZ macht den Check, was besser werden muss
Patrick Strasser |
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Wien - Das Urteil: „So stark wie seit Jahren nicht mehr.“ Sagt der Bundestrainer Jogi Löw. Über sie, die Österreicher. Und wenn man im Nachbarstaat fünf Heimspiele in Serie nicht verliert, schreibt das Blatt „Österreich“: „Unser Team ist wieder eine Macht.“

Von solchen Zuständen kann der hiesige Bundestrainer nur träumen. Das 3:0 gegen die Färöer zum Auftakt der WM-Qualifikation war routinierte Pflichterfüllung, mehr nicht. Am Dienstag kommt es in Wien zum ewig-heißen Duell gegen Österreich (20.30 Uhr, ARD live). Noch so ein Muss-Sieg.

Die DFB-Auswahl wird sich an ihren zehn Siegen der letzten EM-Qualifikation und am eigenen Anspruch messen lassen müssen. Der Blick geht nach Brasilien, zur Endrunde 2014. Wird Rio mit dem Finalstadion Maracanã Krönungsort der Generation Schweinsteiger/Lahm? „Diese Generation hat langsam einen Titel verdient“, sagte DFB-Sportdirektor Robin Dutt in „Sport1“, „sie hat eine Entwicklung gemacht in einem rasenden Tempo.“ Vier Mal war man seit 2006 mindestens im Halbfinale, spanischer will man spielen – und erfolgreicher. „Unser Ziel kann nur der Titel sein. Wir wollen Weltmeister werden“, betonte Kapitän Philipp Lahm. Recht so, das gefällt Löw. Dennoch warnt er: „Wir dürfen aber auch nicht den Anspruch haben, dass außer dem Titel nichts zählt.“ Er zählt Brasilien, Argentinien und das „Jahrhundert-Team aus Spanien“ (Löw) auf, die alle 2014 Weltmeister werden wollen. Löw erklärte der „BamS“: „Wir haben einige sehr gute Spieler. Aber es gibt auch einige Positionen, auf denen wir noch nicht Weltklasse sind. Das ist Fakt.“ Die AZ macht den Check: Weltklasse – oder doch wieder nur Verlierer? In welchen Mannschaftsteilen ist Entwicklungspotenzial, wo herrscht Mangel?

TORWART
Manuel Neuer ist erst 26, man sagt, das beste Torhüter-Alter käme noch. Lediglich absolute Konstanz oder ein großer Titel (auch mit Bayern) fehlen. Wie gut er ist, sieht man, wenn er fehlt und die Jungen (ter Stegen, Zieler) ran müssen. Fazit: Fast-Schon-Weltklasse.

ABWEHR
Innen Klasse, außen so halb gar. Hummels/Badstuber (mit Routinier Mertesacker als Stellvertreter) sind Top-Leute, im EM-Halbfinale gegen abgezockte Italiener jedoch überfordert. Für die Außenposition hat Löw nur Lahm. Der zieht regelmäßig um, verteidigt nun rechts, Boateng und Höwedes sind durchgefallen. Links musste Badstuber aushelfen, da Schmelzer ausfiel. Doch der ist im Vergleich nur Mittelmaß. In der Defensive, darauf weist ZDF-Experte Oliver Kahn in Dauerschleife hin, werden die Spiele verloren. Eine (Dauer-)Baustelle.

MITTELFELD
Die stärkste Fraktion. Schweinsteiger/Khedira zeigten im defensiven Mittelfeld schon 2010 in Südafrika Top-Leistungen, mit Gündogan und Bender stehen Talente parat. In der Offensive hat man eine größere Auswahl als zu Zeiten von Netzer/Overath: Dank Özil, Reus, Müller, Götze, Schürrle. Podolski und Kroos haben Anschluss und Stammplatz verloren. Löw sagt: „Die Qual der Wahl zu haben, empfinde ich als äußerst angenehm.“ Kategorie Weltklasse.

ANGRIFF
Löws größte Sorge. Lediglich zwei Stürmer für eine Position: Gomez (kurzfristig verletzt, immer umstritten) und Klose (jagt Rekorde, kämpft gegen das Altern). Talente wie etwa Schieber und Polter nominiert Löw nicht. Schon bietet sich Podolski an. So groß ist die Not.
 

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