DFB: Warum Kai Havertz der heimliche Gewinner ist

Bayern-Profi Jamal Musiala und Leverkusens Florian Wirtz prägen die 5:0-Gala gegen Ungarn. Doch erst Arsenal-Star Kai Havertz macht das deutsche Zauber-Duo komplett.
Patrick Strasser |
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Kai Havertz.
Kai Havertz. © Augenklick

Düsseldorf – Die Glückshormone, die positiven Vibes flogen den Spielern von den Tribünen nur so entgegen. Die deutsche Nationalelf ging unter "Oh, wie ist das schön!"-Gesängen auf eine Genießer-Ehrenrunde, ließ sich von den Fans für den fulminanten 5:0-Erfolg gegen Ungarn zum Auftakt in die Gruppenphase der Nations League feiern.

"Die Mannschaft macht das schon gut, und es macht Spaß, ihr dabei zuzuschauen", sagte ein sichtlich stolzer Bundestrainer und betonte: "Man hat die Lust am Siegen gespürt. Diese Lust, dieser Fleiß, das wollen wir sehen. Wir haben dadurch direkt wieder eine Verbindung zu den Fans hergestellt."

Musiala überragt mit einem Tor und drei Vorlagen

Dank der grandiosen Zauber-Show des DFB-Magierduos "Wusiala". Knapp zwei Monate nach dem bitteren EM-Aus durch das 1:2 nach Verlängerung gegen Spanien boten die beiden Offensivspieler: Spektakel, Spielwitz und fünf Tore. Jamal Musiala, der ein Tor selbst erzielte und drei (!) Vorlagen lieferte, sowie sein Kumpel Florian Wirtz (ein Tor und eine Vorlage) waren die überragenden Akteure.

Und das alles nicht nur in Spiel eins der Gruppenphase eines Wettbewerbs, in dem die Motivation nicht automatisch und selbstverständlich immanent ist wie bei einer Heim-EM. Zudem fehlte das Oldie-Quintett mit den zurückgetretenen Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos, Ilkay Gündogan und Antonio Rüdiger, der eine Pause erhielt, also ein Quantum an Erfahrung.

Doch neue Helden müssen ihre eigene Geschichte schreiben, den Weg zu einem ganz großen Titel mit vielen kleinen, aber auch spektakulären Erfolgen wie dem 5:0 gegen Ungarn pflastern.

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Füllkrug über Musiala und Wirtz: "Das ist ein Geschenk"

Allen voran Jamal Musiala vom FC Bayern und sein dicker Kumpel Florian Wirtz von Meister Leverkusen, beide erst 21 Jahre jung. "Das ist schon schwer zu stoppen. Wir sind echt glücklich, die beiden Jungs auf dem Niveau bei uns in der Truppe zu haben", schwärmte 1:0-Torschütze Füllkrug (31) und meinte: "Das ist ein Geschenk. Da werden alle deutschen Zuschauer in den nächsten Jahren sehr viel Spaß dran haben."

Für Musiala eher Gewohnheit, nichts Besonderes. "Es macht immer Spaß, mit Flo zu spielen", sagte Musiala, "nach ein, zwei Toren, wenn wir beide im Rhythmus sind und Selbstbewusstsein haben, können wir rumzocken den ganzen Abend. Es macht immer Spaß, mit Flo beim DFB rumzuzocken."

Oder wie es Füllkrug ausdrückte: "Es war dann ein Genuss, das zu sehen, als die beiden noch einmal richtig Lust bekommen haben."

Harmonieren wie eh und je: Florian Wirtz und Jamal Musiala.
Harmonieren wie eh und je: Florian Wirtz und Jamal Musiala. © Augenklick

DFB: Havertz so torgefährlich wie selten

Nagelsmann ist derjenige, der dieses doppelte Geschenk nun hegen und pflegen muss. "Das Talent haben sie. Sie können alles, sie müssen gesund bleiben", sagte der Bundestrainer und hob zu einer kleinen Lobesrede an: "Den Fleiß, den sie haben, der ist entscheidend. Nicht jeder Lauf ist sinnvoll, aber sie sind viel unterwegs. Sie holen viele Bälle, auch defensiv. Beides sind nette, normale Typen. Keiner ist abgehoben."

Wer aber Musiala und Wirtz sagt, muss auch Kai Havertz nennen. Der neue Vize-Kapitän ging viele weite Wege, öffnete Räume, war torgefährlich wie selten und hatte Pech bei zwei Lattentreffern.

Von Nagelsmann gab es ein Extra-Lob für den Angreifer des FC Arsenal, der auch erst 25 Jahre alt ist: "Kai hat in den letzten zwei Jahren einen großen Schub gemacht. Er hat das Potenzial zur Weltklasse auf vielen Positionen. Er läuft unglaublich viel und ist sehr clever geworden. Ihm fehlt manchmal ein bisschen das Abschlussglück. Das Co-Kapitänsamt tut ihm gut. Er ist ein schlauer Mensch, sehr reflektiert, sehr bescheiden."

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Nagelsmann freut sich auf Duell gegen Holland 

Damit das Trio "Hawirtziala" die DFB-Fans lange begeistert, am besten schon am Dienstag, wenn es in Amsterdam gegen die Niederlande mit Leipzigs Xavi Simons (21) geht, der ein ähnliches Format wie die DFB-Dribbler hat.

Auf das neu formierte DFB-Team mit der veränderten Hierarchie wartet also ein echter Belastungstest. "Ich freue mich schon", sagte Nagelsmann, "Holland hat eine sehr gute Mannschaft. Die Einzelspieler haben großes Potenzial, sie spielen sehr variabel."

Wie die deutsche Nationalelf. Havertz, Wirtz und Musiala müssen bei den folgenden Partien beweisen, dass ihr außergewöhnlicher Auftritt am Samstag keine Eintagsfliege war.

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3 Kommentare
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  • Buchbinder Wanninger am 08.09.2024 20:58 Uhr / Bewertung:

    Havertz ist Lichtjahre von einem ""Zauber"fußballer entfernt. Er sollte erstmals Torschüsse und Kopfbälle nach jedem regulären Training üben. In einer DFB-Elf der 70er oder 80er hätte er einem Müller, Rummenigge, Fischer, Völler etc noch nicht mal die Bälle einsammeln dürfen.

  • Himbeer-Toni am 09.09.2024 08:42 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Buchbinder Wanninger

    Das stimmt. Wir haben aber keinen besseren.
    Die goldene Generation, die Sie ansprechen, ist nicht mehr vorhanden.

  • Buchbinder Wanninger am 09.09.2024 16:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Himbeer-Toni

    Das stimmt auch. Ich widerspreche ja nur dem Autor des Artikels, der Havertz als Teil eines "Zauberduos" hochstilisiert, denn das ist er definitiv nicht.

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