Buttgereit: Der heimliche Assistgeber der DFB-Elf
Eckball auf den ersten Pfosten, Kopfballverlängerung auf den zweiten - und drin. Ein bekanntes Muster, ein Allerweltstor.
Ein Standard-Treffer der Marke FC Bayern
So entstand am Freitagabend das 2:1 der DFB-Auswahl gegen Rumänien. Ein Standard-Treffer mit den Protagonisten: Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Thomas Müller. Ein Tor Marke FC Bayern - und doch mit dänischem Anstrich.
Dahinter steckt: die Arbeit des von Hansi Flick in sein Team geholten Standard-Experten Mads Buttgereit. Der 36-Jährige, halb Däne, halb Deutscher, war vor Flicks Anruf beim dänischen Erstligaverein FC Midtjylland und für den dänischen Verband tätig.
Die DFB-Stars trainieren mit neuen Tools
Nun feilt er an den ruhenden Bällen der DFB-Stars - sowie an deren Schusstechnik. Buttgereit brachte schon im September für die Nationalspieler neue technische Hilfsmittel wie den "Trackman", ein aus dem Golfen bekanntes Tool, zum Einsatz.
Dabei wird jeder Schuss exakt ausgewertet. Nicht nur die Geschwindigkeit wird gemessen, sondern auch der Spin und vor allem: mit welcher Fläche des Schuhs wird der Ball getroffen?
Flick freut sich über die Innovation
"Wenn du Daten dazubekommst, kannst du deine Arbeit belegen", erklärte Buttgereit. "Wir hoffen, dass die Spieler dadurch besser werden", betonte Flick und freute sich über die "Innovation", die neben verbesserter Schusstechnik auch mehr Standardtore zum Ziel hat. Daran mangelte es der Nationalelf unter Flicks Vorgänger Joachim Löw stets.
Schon der zweite Erfolg von Buttgereit
Das Müller-Tor gegen die Rumänen war schon der zweite Erfolg von Buttgereit, dem man auf einer Scorer-Karte eigentlich einen Assist-Punkt notieren müsste. Beim 4:0 auf Island hatte Antonio Rüdiger nach einer einstudierten Freistoßvariante mit Absender Kimmich das 2:0 geköpft.
"Topspieler suchen jedes Prozent, um sich zu verbessern"
"Wir haben uns schon überlegt, warum wir Mads dazu genommen haben", sagte Flick in Hamburg erfreut, "wir haben nicht viel Zeit, gewisse Sachen einzustudieren. Aber wie wir das jetzt schon umsetzen, gefällt mir richtig gut." Die Spieler, so Flick, seien "offen und neugierig". Buttgereit stößt auf positives Feedback, weil er weiß: "Topspieler suchen jedes Prozent, um sich zu verbessern."