Bissecks Acht-Minuten-Drama: Für den DFB-Star ist nicht nur der Königsklassen-Traum geplatzt
Als sich der persönliche Champions-League-Traum von Yann Aurel Bisseck in Luft und Schmerzen aufgelöst hatte, als er von der Gegengerade hinter der Außenlinie, vorbei an den eigenen Inter-Fans in der Südkurve gehumpelt und vor der Haupttribüne angekommen war, löste sich der Champions-League-Traum seiner Mannschaft komplett auf.
Bisseck musste in der 63. Minute des Endspiels tatenlos mitansehen, wie PSG-Star Désiré Doué auf das Tor vor der Nordkurve den Treffer zum 3:0 erzielte, die (Vor-)Entscheidung des 5:0.

Acht Minuten nur stand der 24-jährige Innenverteidiger, kurz nach der Pause eingewechselt für Ex-Bayer Benjamin Pavard, auf dem Feld, dann verletzte er sich. Ein trauriger, schmerzvoller Auftritt des einzigen deutschen Profis im Finale von München. Der rechte Oberschenkel hatte nach einem Sprint zugemacht – aus der Traum.
Von einem entscheidenden Input im Finale der Königsklasse für sein Inter Mailand, vom Henkelpott sowieso und auch von der Teilnahme an den kommenden beiden Länderspielen, wenn die deutsche Nationalmannschaft um das Titelchen der Nations League 2025 kämpft. "Ich hoffe", sagte der gebürtige Kölner Bisseck nach dem Spiel auf die Frage, ob er am Sonntag zum DFB-Team ins Quartier nach Herzogenaurach reisen könne. Pustekuchen.
Bisseck reist nicht zur Nationalmannschaft, Kehrer rückt nach
Am Sonntagmittag vermeldete der DFB: Bisseck werde "wegen muskulärer Probleme" nicht wie geplant zur Vorbereitung nach Franken reisen, verpasst seine möglichen Länderspieleinsätze Nummer zwei und drei. Damit muss Bundestrainer Julian Nagelsmann im Final Four der Nations League auf den nächsten Innenverteidiger nach Antonio Rüdiger (Knieoperation) und Nico Schlotterbeck (Meniskusriss im linken Knie) verzichten.

Daher wurde Thilo Kehrer (28) von der AS Monaco nachnominiert – erstmals von Nagelsmann. Das letzte seiner 27 Länderspiele bestritt Kehrer im Juni 2023 unter Hansi Flick.
Im zweiten Jahr bei Inter wurde Bisseck zu einer verlässlichen Größe in der Dreier-Abwehrkette. Der offensiv- und besonders kopfballstarke Defensivspieler ist "die Zukunft dieser Mannschaft", schrieb der legendäre Inter-Verteidiger Giuseppe Bergomi vor dem Finale in einer Kolumne. Vielleicht tröstet ihn das etwas.