Bescheiden, aber mit Vollgas

Hoffenheim verteidigt durch das 4:1 gegen den Karlsruher SC die Tabellenspitze – und wehrt sich gegen die Bayern-Komplimente
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Obenauf: Die Hoffenheimer feiern ihren fünften Sieg hintereinander  - und sind als Aufsteiger zum fünften Mal an der Tabellenspitze der Liga.
dpa Obenauf: Die Hoffenheimer feiern ihren fünften Sieg hintereinander - und sind als Aufsteiger zum fünften Mal an der Tabellenspitze der Liga.

Hoffenheim verteidigt durch das 4:1 gegen den Karlsruher SC die Tabellenspitze – und wehrt sich gegen die Bayern-Komplimente

MANNHEIM Sie siegen und siegen und siegen. Das 4:1 im badischen Derby gegen den Karlsruher SC war der fünfte Dreier in Folge für 1899 Hoffenheim. Ein neuerliches Fußball-Feuerwerk mit jeweils zwei Treffern der Goalgetter Vedad Ibisevic und Chinedu Obasi. Doch beim von Ralf Rangnick gecoachten Tabellenführer wundern sie sich weniger über die eigenen Erfolge als über die immer massiver werdende Anerkennung vom Verfolger, vom FC Bayern.

So ziemlich jeder Würdenträger des Rekordmeisters tauchte inzwischen vor einem Mikrofon auf, um einen Kommentar zum Sensationsaufsteiger abzugeben. Manager Uli Hoeneß sprach davon, dass sie an „uns hängen werden wie eine Klette". Trainer Jürgen Klinsmann lobte die „hervorragende Arbeit" von Projektleiter Rangnick. Präsident Franz Beckenbauer ebenfalls. Kapitän Mark van Bommel stellte Hohenheim gar auf eine Stufe mit dem FC Barcelona. Und jetzt schickte der FC Bayern am Samstag auch noch Vorstandsberater Paul Breitner als Spion nach Mannheim.

Nun rätseln sie bei der TSG 1899, ob es sich um echte Anerkennung oder ein Ablenkungsmanöver handelt. „Wenn das Lob ehrlich gemeint ist, dann nehmen wir es gerne an", sagte Jan Schindelmeiser, Hoffenheims Manager am Samstag. Dietmar Hopp, der milliardenschwere Klub-Mäzen, nimmt die Komplimente jedoch nicht ernst. Im „ZDF-Sportstudio“ glänzte Hopp durch Bescheidenheit. Er rechne am Ende mit Platz neun. Außerdem stellte Hopp klar, dass die Mannschaft viel zu jung sei, um konstant zu spielen: „Denen muss man zugestehen, dass es nicht immer so weitergehen kann.“

Ohnehin zweifelte auch Schindelmeiser an der Ernsthaftigkeit der Bayern-Elogen: „Da ist mir zu viel Kontrastprogramm. Nach unserer Niederlage in Leverkusen hat man von dort auch ganz andere Kommentare gehört", meinte er. Vor allem Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hatte kräftig gestichelt und jene Klischees bedient, die ausschließlich die schier unerschöpflichen Finanzmittel Hopps für den derzeitigen Erfolg des Aufsteigers verantwortlich machen. Aussagen, die Hopp jetzt ebenfalls konterte: „Wir haben vergangene Saison insgesamt weniger ausgegeben, als mancher Großklub für einen einzigen Spieler – und jetzt spielen wir mit der Aufstiegsmannschaft, die nur auf einer Position verstärkt wurde.“

Traumfußball mit dem Wundersturm Ibisevic-Ba-Obasi, Tabellenführung zurückgeholt, 31 Treffer – Hoffenheim spielt – bei aller Bescheidenheit – mit Vollgas. Doch Bayerns großer Titelrivale? Dagegen wehrt man sich. „Über die Meisterschaft zu philosophieren, ist doch völlig unrealistisch“, meinte Schindelmeiser, „darauf lassen wir uns nicht ein. Das wäre vermessen.“ Was sich aber vielleicht am 5. Dezember ändern könnte. Dann tritt die TSG 1899 Hoffenheim beim FC Bayern an. O.Trust

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