Exklusiv

AZ exklusiv: Nadine Keßler soll als DFB-Geschäftsführerin auf Oliver Bierhoff folgen

Das ist eine Überraschung: Wie die Abendzeitung exklusiv erfahren hat, soll die ehemalige Weltfußballerin Nadine Keßler Geschäftsführerin im Bereich Akademie und Nationalmannschaften werden. Hannes Wolf wird neuer Technischer Direktor.
Autorenprofilbild Maximilian Koch
Maximilian Koch
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
17  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Nadine Keßler übernimmt nach AZ-Informationen bald beim DFB.
Nadine Keßler übernimmt nach AZ-Informationen bald beim DFB. © imago/Sports Press Photo

München/Frankfurt - Für diesen äußerst wichtigen Posten im DFB-Kosmos wurden einige große Namen gehandelt: Ralf Rangnick (65), Fredi Bobic (51), Matthias Sammer (55), prägende Figuren der vergangenen Jahrzehnte – im Männerfußball.

Doch wie AZ exklusiv aus DFB-Kreisen erfahren hat, kommt es bei der Besetzung des DFB-Geschäftsführerpostens im sportlichen Bereich zu einer Überraschung – und einer Revolution: Nadine Keßler (35), die Europameisterin von 2013 und Weltfußballerin von 2014, die derzeit noch für die Uefa arbeitet, soll Oliver Bierhoff beerben, dessen Vertrag im Dezember 2022 nach dem WM-Debakel in Katar aufgelöst worden war.

Der Vertrag von Oliver Bierhoff wurde nach der WM in Katar aufgelöst.
Der Vertrag von Oliver Bierhoff wurde nach der WM in Katar aufgelöst. © Swen Pförtner/dpa

Nadine Keßler: Erstmals übernimmt eine Frau die DFB-Geschäftsführung

Ein Paukenschlag! Keßler soll demnach die Geschäftsführung der Bereiche DFB-Akademie und Nationalmannschaften übernehmen. Sie ist damit sowohl für das Frauenteam von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55) verantwortlich als auch für das Männerteam von Hansi Flick (58). Ein einmaliger Vorgang in der DFB-Historie, dass eine Frau eine solch hohe Position einnimmt. Man darf festhalten: Es wurde auch Zeit.

DFB-Geschäftsführerposten: Verträge werden ausgearbeitet

Der DFB bestätigte gegenüber der AZ Gespräche mit Keßler, auch mit anderen Kandidaten tausche man sich aus, hieß es vom Verband. Doch Keßler soll es machen. Der Geschäftsführer-Posten war seit Bierhoffs Ausscheiden zum Jahresende 2022 verwaist, in der aktuellen sportlichen Krise des Verbandes erscheint es umso wichtiger, dass starke Führungspersonen vorangehen. Derzeit nimmt vor allem Rudi Völler (63) diese Rolle ein, der Sportdirektor wird sich allerdings nach der Heim-Europameisterschaft 2024 wieder zurückziehen. Neben Völler vertritt Präsident Bernd Neuendorf (62) den DFB nach außen.

Und bald eben sie: Keßler. In ihrer aktiven Karriere zählte die gebürtige Pfälzerin zu den besten Mittelfeldspielerinnen der Welt, über die Stationen 1. FC Saarbrücken und Turbine Potsdam kam sie 2011 zum VfL Wolfsburg, wo sie ihre erfolgreichste Zeit hatte mit zwei Champions-League-Triumphen, zwei deutschen Meisterschaften und drei DFB-Pokal-Siegen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Nadine Keßler ist derzeit noch bei der Uefa tätig

2014 wurde Keßler, die in diesem Jahr ihre Partnerin Emily Shaw heiratete (das Paar hat den gemeinsamen Sohn Jordi Leon Keßler), auch Europas Fußballerin des Jahres, für die Nationalmannschaft lief sie 29 Mal auf (zehn Tore). 2016 beendete Keßler wegen anhaltender Knieprobleme ihre Karriere – und startete ihre Laufbahn als Funktionärin.

Zunächst war Keßler bei der Uefa als Botschafterin und Beraterin für den Frauenfußball tätig, aktuell leitet sie die Abteilung Frauenfußball als Direktorin – und ist daher auch bei der WM in Australien/Neuseeland vor Ort.

Keßler künftig beim DFB? Verband will noch keinen Kommentar abgeben

Bereits in den kommenden Wochen könnte ihr Wechsel zum DFB offiziell verkündet werden – auf AZ-Nachfrage bat der Verband am Donnerstagnachmittag um Verständnis dafür, dass man keinen Kommentar abgeben werde.

Die sportliche Neuaufstellung beim DFB schreitet weiter voran. Denn auch auf der Position des Sportdirektors wird sich in Kürze etwas tun. Nach den gescheiterten Verhandlungen mit Sami Khedira (36) soll nämlich der frühere Bundesligatrainer Hannes Wolf (42) mehr Kompetenzen bekommen. Laut eines Berichts der "Frankfurter Rundschau" plant der Verband, den aktuellen Cheftrainer der U20-Nationalmannschaft zum Technischen Direktor zu befördern. Außerdem soll Wolf einem Kompetenzteam vorstehen, zu dem unter anderem auch die ehemaligen Bundesligaprofis Hanno Balitsch (42) und Ex-Bayern-Star Sandro Wagner (35) gehören.

Wolf trainierte in der Vergangenheit bereits den VfB Stuttgart, den Hamburger SV und Bayer Leverkusen. Beim DFB wird der Trainer des Jahres 2017 geschätzt und verfügt als Meistertrainer der A-Jugend von Borussia Dortmund auch über die nötigen Erfahrungen im Nachwuchsbereich. Wolf und Keßler – ein Gespann, mit dem wohl kaum jemand gerechnet hätte.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
17 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Boettner-Salm am 18.08.2023 11:52 Uhr / Bewertung:

    Auch die kann keine besseren Fußballer und Fußballerinnen herbeizaubern. Es ist, und daran habe ich keinen Zweifel, für viele Jahre "Saure Gurkenzeit" beim deutschen Fußball angesagt.

  • meingottwalter am 17.08.2023 23:38 Uhr / Bewertung:

    Quotenfrau? Oder welche Kompetenz hat die?

  • marshal am 18.08.2023 07:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von meingottwalter

    Welche hatte Bierhoff?

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.