Air Klose fliegt nicht mehr
Für den Friedensnobelpreis hat es nicht gereicht – dennoch ist die Auszeichnung, die Miroslav Klose am Dienstagabend vor Anpfiff des WM-Qualifikationsspiels gegen Schweden im Berliner Olympiastadion erhalten wird, eine große Ehre. „Fair ist mehr“ heißt die Medaille des DFB, die der 34-Jährige bekommt.
Weil er ein Ja-Sager ist. Im rechten Moment. Als der Schiedsrichter den Lazio-Stürmer in Neapel fragte, ob er den Ball – es wäre das 1:0 gewesen – mit der Hand berührt habe, antwortete Klose: „Si!“ Die Partie endete 0:3. „Für mich war das selbstverständlich. Die Fairness sollte vorangehen“, sagte der Ex-Bayer. Viele Nachahmer wird er nicht finden. Seine Motive? „Ich weiß, wie viele Kinder zuschauen. Wir haben eine Vorbildfunktion. Das ist ein bisschen verloren gegangen.“
Ganz wie der Typus des klassischen Mittelstürmers, den Klose verkörpert. „Er ist ein kompletter Stürmer, einer der wichtigen Führungsspieler bei uns“, lobte Bundestrainer Joachim Löw, „und ein absolutes Vorbild in Professionalität. Die jungen Spieler schauen zu ihm auf.“ Zur Kritik von Bayern-Boss Uli Hoeneß („Klose hat 80 Prozent seiner Tore gegen Liechtenstein und Co. erzielt“) meinte er lässig: „Das Thema macht mich müde.“
Nimmermüde kämpft er nach 125 Länderspielen und 65 Toren um einen goldenen Herbst seiner Karriere, dafür verzichtet er auf sein Markenzeichen, den Salto als Torjubel. „Es würde noch gehen, aber ich will es nicht riskieren. Ich will ja 2014 dabei sein.“ Die WM in Brasilien ist sein Ziel, sie soll seine einmalige Karriere abrunden.
Nebenbei grüßte Klose den verletzten Konkurrenten Mario Gomez: „Ich hoffe, dass Mario bald zurück kommt, wünsche ihm gute Besserung. Wir brauchen ihn!“ Ein würdiger Preisträger.