Basketball-Sportdirektor Daniele Baiesi über den Job beim FC Bayern München

Die Bayern-Basketballer stellen ihren neuen Sportdirektor vor. Daniele Baiesi kommt von Bamberg - und er hat reichlich NBA-Erfahrung.
Julian Buhl |
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So jubelte Daniele Baiesi mit den Brose Baskets Bamberg.
imago/Eibner So jubelte Daniele Baiesi mit den Brose Baskets Bamberg.

München - Die Einstellung eines neuen Sportdirektors ist bei den Fußballern des FC Bayern ja ein vieldiskutiertes Thema. Nachdem die beiden Wunschkandidaten Philipp Lahm und Max Eberl bereits vor längerer Zeit für diese Position abgesagt haben, kündigten die Klubbosse nun an, eine Lösung gefunden zu haben und diese zeitnah präsentieren zu wollen.

Die Basketballer des Vereins taten das bereits am Freitag - und stellten ihren neuen Sportdirektor im Bauch des Audi Domes vor. Der Italiener Daniele Baiesi kommt vom großen Rivalen Bamberg.

Auch dank seinen Transferentdeckungen sprangen dabei drei Meisterschaften und ein Pokalsieg heraus - die ambitionierten Münchner wurden erfolgreich auf Distanz gehalten. Nicht ohne Grund also eilt Baiesi der Ruf als "Meistermanager" voraus.

"Wenn es Respekt und Anerkennung für meine Arbeit ausdrücken soll, kann ich mich nur dafür nur bedanken", sagte der 42-Jährige von der AZ darauf angesprochen. So richtig anfreunden kann er sich mit dem noblen Titel allerdings nicht: "So, wie ich meinen Job verstehe, geht es dabei nicht ums Ich, sondern ums Wir."

"Hoeneß ist eine warme Person"

Während seiner Zeit in Bamberg waren unter anderem Bradley Wanamaker, Nikos Zisis, Janis Strelnieks, Nicolo Melli und Fabien Causeur zu den Brose Baskets gewechselt und erwiesen sich dort als europäische Topspieler. Die Bayern hoffen nun, dank Baiesis gutem Gespür den nächsten, künftigen Liga-MVP möglichst nach München zu lotsen.

Allen voran Präsident Uli Hoeneß. Die Einstellung eines Sportdirektors ist freilich auch im Basketball Chefsache. Ein Vorstellungsgespräch beim Vereinspräsidenten hat Baiesi also bereits hinter sich. "Uli Hoeneß ist eine warme Person", schilderte er seine Eindrücke von dem Treffen: "Ich funktioniere nicht, wenn ich kein Vertrauen spüre."

Baiesi berichtete von einer "offenen, fairen und ehrlichen Diskussion. Er weiß, wie Sport funktioniert." Am Ende habe man sich per Handschlag auf das gemeinsame Engagement verständigt: "Wir beide glauben, dass unser Handschlag viel mehr wert ist, als Papier, auf dem ein Vertrag gedruckt wird." In dem wurde zunächst eine Zusammenarbeit bis 2019 fixiert.

"Für mich ist Bayern ein Euroleague-Klub, der nur zufällig und übergangsweise im Eurocup spielt", sagte Baiesi: "Hierher zu kommen, das war ein No-Brainer. Ich habe eine Minute darüber nachgedacht, wenn überhaupt."

"Ich muss zuerst zusehen"

Baiesi stammt aus Bologna, einer Basketballstadt in einem Fußballland, wie er sagt. Das Schicksal habe ihn zum Basketball gebracht. Und nun auch zum FC Bayern? Chefcoach Sasa Djordjevic stand in seiner Profizeit einst in Bologna unter Vertrag (1994 bis 1996).

"Ich habe mir früher noch Eintrittskarten gekauft, um Djordjevic spielen zu sehen", erzählte Baiesi, "und jetzt bin ich Sportdirektor seines Teams. Ich komme mir vor wie im Himmel."  

Um den Bayern-Coach kennenzulernen, besuchte er Djordjevic in dieser Woche gemeinsam mit FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic im Trainingscamp des serbischen Nationalteams. "Ich muss zuerst zusehen, zuhören und verstehen. Und dann versuchen, mit meiner Arbeit darauf aufzubauen", sagte Baiesi, der von 2009 bis 2014 als Chefscout für den NBA-Klub Detroit Pistons arbeitete, über sein zukünftiges Wirken bei Bayern.

Bambergs Klubboss Michael Stoschek hatte nach dem Verlust von Baiesi an die Münchner giftig behauptet: "In seiner Zeit bei uns hatte Herr Baiesi nie besonders viele positive Worte für die Bayern-Geschäftsführung übrig."

Pesic und Baiesi teilen sich nun ein Büro. "Wir sprechen über alles. Ich teile ihm ununterbrochen alles mit, was mir durch den Kopf geht", sagte Baiesi und scherzte: "Ich glaube, sein linkes Ohr blutet schon."

Beide müssten nun "einen Weg finden, zusammen zu funktionieren. Das wird nicht einfach, sondern interessant, herausfordernd - und genau das mag ich".

Lesen Sie hier: Königlicher Besuch - FC Bayern empfängt Real

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