Zoff um Lahm: Jetzt schießt Hoeneß zurück

Bei den Bayern brodelt es: Nach der Kritik von Philipp Lahm an der Personalplanung des Vereins kündigt Uli Hoeneß Konsequenzen an. "Er wird das Interview noch bedauern," so der Manager.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Bayern-Manager Uli Hoeneß kündigte Konsequenzen für Philipp Lahm an.
firo/Augenklick Bayern-Manager Uli Hoeneß kündigte Konsequenzen für Philipp Lahm an.

Bei den Bayern brodelt es: Nach der Kritik von Philipp Lahm an der Personalplanung des Vereins kündigt Uli Hoeneß Konsequenzen an. "Er wird das Interview noch bedauern," so der Manager.

Bis Weihnachten ist es noch eine Weile, doch beim FC Bayern brennt der Baum schon lichterloh. Genau betrachtet, ist es nicht bloß ein einzeln Baum, sondern ein ganzer Wald: magerer Fußball, schwache Ergebnisse, Diskussionen um den Trainer, Querschläger vom Präsidenten, ein ausgewechselter Torjäger, der in der Halbzeit das Stadion verlässt - und dann war da ja noch das Interview von Philipp Lahm: Sprengstoff vom Explosivsten.

In der Süddeutschen Zeitung hatte der zweite Kapitän die Bayern-Bosse und auch einige Mannschaftskollegen überrascht, wenn nicht gar geschockt. Lahm fand selten offene Worte, zum Beispiel diese: Ich glaube in der Vergangenheit lief das mit den Transfers nicht immer glücklich." Oder: "Auch Barcelona hat sehr viel Ballbesitz - aber sie haben eben auch die Spieler, die sagen: "Okay, jetzt geht's nach vorne." Das ist das, was uns fehlt. Ich sehe unsere Spiele die letzten Wochen und frage mich: Wer soll das denn machen bei uns?" Und in Richtung Führungsetage: "Und das liegt nicht an den Spielern, sondern an der fehlenden Philosophie über die letzten Jahre." Über Christian Nerlinger: "Wenn er wirklich diese klassische Sportdirektorenstelle ausfüllen würde, wäre das gut. Die Frage wird sein, wie seine Position vom Vorstand gesehen wird." Viel Skepsis, viel Wut und eine Portion Resignation stecken in Lahms Worten.

Die Antwort von Bayern-Manager Uli Hoeneß ließ nicht lange auf sich warten. Schon in der Halbzeit drohte er beim TV-Sender Sky: "Das wird Konsequenzen haben." Nach dem 1:1 gegen Schalke wurde er vor der versammelten Reporterschar dann ausführlicher: "Sie können sich sicher sein, dass er dieses Interview noch bedauern wird. Das war nicht klug." So klingen Kriegserklärungen. Und weiter ging's, diesmal in Richtung des Lahm-Beraters Roman Grill: "Das Interview hätte auch heißen müssen: Ein nicht angenommener Sportdirektor beim HSV äußert sich. Ich dachte, der will ja auch mal wieder Spieler an uns verkaufen. Das war kein guter Nachmittag für Roman Grill. Das wird den beiden nicht gut bekommen. Grill meint ja, er hat die Weisheit mit Löffeln gefressen." Und auch Lahm, der "eindeutig gegen die Regeln verstoßen hat" (Hoeneß), bekam noch ein wenig Hoeneß-Wut ab: "Bisher habe ich auch nichts darüber gesagt, ob er besser rechts oder links spielt. Aber die Meinung, dass er ein besserer rechter als ein linker Verteidiger ist, die hat er ziemlich exklusiv." Bei Trainer van Gaal spielt Lahm meistens rechts.

Lahms Kollegen gaben sich zurückhaltend: Angeblich hatte keiner das Interview gelesen. Kapitän van Bommel sagte immmerhin: "Kein Spieler ist größer als der Verein."

Thomas Becker

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.