Zoff bei FC-Bayern-Pleite: Wie Carlo Ancelotti Marciniaks strittige Szene sieht

Denkbar knapp scheiterte der FC Bayern im Halbfinale der Champions League an Real Madrid. Nach dem 1:2 im Santiago Bernabéu stand vor allem Schiedsrichter Szymon Marciniak im Vordergrund. Real-Trainer Carlo Ancelotti kann die Beschwerden seines Ex-Klubs nicht nachvollziehen und schießt zurück.
von  Victor Catalina
Den Frust des FC Bayern über die vermeintliche Fehlentscheidung konnte Carlo Ancelotti nicht nachvollziehen – und lederte stattdessen zurück.
Den Frust des FC Bayern über die vermeintliche Fehlentscheidung konnte Carlo Ancelotti nicht nachvollziehen – und lederte stattdessen zurück. © IMAGO/IPA Sport/ABACA

Madrid – Es lief die 14. Minute der Nachspielzeit zwischen Real Madrid und dem FC Bayern, als Thomas Müller nochmal per Kopf zum aufgerückten Matthijs de Ligt legte. Der Innenverteidiger schoss ein. 2:2? Verlängerung? Derselbe Spielfilm wie vor einer Woche, nur mit vertauschten Rollen? Nein. Schiedsrichter Szymon Marciniak hatte zu diesem Zeitpunkt bereits abgepfiffen. Sein Assistent wollte zuvor eine Abseitsposition von Noussair Mazraoui gesehen haben.

Fehlentscheidung gegen FC Bayern? Ancelotti beschwert sich über "das andere Tor, das nicht anerkannt wurde?"

Den Tränen nahe sprach Thomas Tuchel von einem "absoluten Desaster". Auch Sportvorstand Max Eberl und der vermeintliche Torschütze de Ligt waren sich einig, dass Marciniak die Szene hätte weiterlaufen lassen müssen, um sie im Anschluss vom VAR überprüfen zu lassen – so wie im Fall von Joselus Siegtreffer (90.+1). Dadurch, dass das Schiedsrichtergespann bereits beim Zuspiel von Joshua Kimmich auf Mazraoui auf Abseits entschied, war alles nach dem Pfiff hinfällig. Also auch der Treffer von de Ligt.

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Wesentlich gelassener reagierte Carlo Ancelotti. Von einer etwaigen Benachteiligung wollte der Ex-Bayern-Trainer nichts wissen. "Weil der Schiedsrichter gepfiffen hat, haben wir auch aufgehört zu spielen. Der Schiedsrichter hat das WM-Finale gepfiffen, er ist ein Top-Schiedsrichter. Die Bayern beschweren sich über dieses nicht gegebene Tor und wir uns über das andere, das nicht anerkannt wurde – weil Kimmich sich hinwirft."

Gegenseitiges Schubsen: Nachos Treffer für Carlo Ancelotti regulär

Gemeint war die Szene aus der 71. Minute. Nur drei Minuten zuvor brachte Alphonso Davies die Münchner mit seinem ersten Champions-League-Tor in Führung, als die Madrilenen eine Ecke kurz ausführten. Abgefälscht von Nacho und Davies landete der Ball im Tor.

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Allerdings hatte Reals Kapitän beide Hände im Gesicht von Kimmich. Marciniak schaute sich die Szene kurz an und nahm den Treffer zurück. Nach Ancelottis Dafürhalten hätten sich beide Spieler gegenseitig geschubst. Diese Meinung hatte der Italiener exklusiv, alle Experten waren sich einig, dass Nacho Kimmich mit dem Griff an den Hals regelwidrig zu Fall gebracht hatte.

Stattdessen lobte Ancelotti die Comebackqualitäten seines Teams: "Es ist etwas Magisches, das ist nicht zu erklären. Es ist passiert, weil es schon so oft passiert ist." Das musste auch der FC Bayern am Mittwochabend erfahren.

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