"Wird ein richtig schönes, geiles Spiel": Bayerns Angstgegner lautet Dortmund

Der FC Bayern siegt sich durch die Bundesliga. Scheitert auch Borussia Dortmund an Kompanys Elf, kann der Rathausbalkon bestellt werden, denkt Lothar Matthäus: "Das wäre die Entscheidung."
Patrick Strasser |
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Bayern-Trainer Vincent Kompany trifft auf Dortmunds Niko Kovac.
Bayern-Trainer Vincent Kompany trifft auf Dortmunds Niko Kovac. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Kaum zu glauben, diese Statistik. Denn: Der FC Bayern dominiert die Bundesliga, marschiert scheinbar mühelos mit sechs Siegen an den ersten sechs Spieltagen und einer Tordifferenz von 25:3 zur Titelverteidigung. Aber jetzt geht es gegen den Angstgegner. Ja, Borussia Dortmund - und das ist die erwähnte, überraschende Serie – hat seine letzten drei Duelle mit den Bayern nicht verloren. 2:2, 1:1 und 2:0. Der letzte Erfolg der Münchner datiert vom November 2023, jenes 4:0 ist beinahe zwei Jahre her.

Der Eindruck, dass sich die Dortmunder in der Allianz Arena regelmäßig eine Klatsche abholen, hatte über Jahre sich verfestigt, ist jedoch passé. Von 2014 bis 2023 gewannen die Bayern neun Heimspiele in Folge, darunter deutlich mit 5:1, 6:0 oder 5:0. Und diesmal, am Samstag in München bei der nächsten Ausgabe des deutschen Clásico (18.30 Uhr, Sky)?

"Wird ein richtig schönes, geiles Spiel"

"Beide Mannschaften haben derzeit richtig Bock, auf ihre Art und Weise Fußball zu spielen", sagte Sky-Experte Lothar Matthäus bei einem Termin am Freitagmittag im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski, "das wird ein richtig schönes, geiles Spiel."

Doch was passiert, wenn die Münchner die Dortmunder zurechtstutzen, aus dem Titel-Konkurrenten ein Verfolgerchen machen? "Wenn die Bayern dann sieben Punkte Vorsprung hätten, dann ist Dortmund weg. Das wäre die Entscheidung, dann kommen die Bayern auf mehr als elf Punkte Vorsprung am Saisonende (letzte Saison wurde Bayern mit 13 Punkten vor Leverkusen Meister, d.Red.).

Matthäus: Leverkusen hat nicht die Qualität von Dortmund

Der 64-Jährige weiter: "Mich würde es freuen, wenn die sich zwischen Dortmund und Bayern vielleicht reinschleichen können, dann wird es oben enger. Aber das traue ich nicht zu. Ich glaube nicht, dass Leverkusen oder Leipzig die Qualität haben, die zurzeit Dortmund hat. Die sind im Umbruch, neue Trainer, die Mannschaften bilden sich gerade, sind in der Findungsphase. Das kannst du nicht so schnell auffangen, das dauert. Dortmund ist nicht mehr in der Findungsphase, Bayern darf nie in der Findungsphase sein. Da hast du nicht drei Monate Zeit."

Schon gar nicht als Trainer. Gelingt es Niko Kovac, als Spieler von 2001 bis 2003 in München, diesen Samstag seine ehemaligen Bosse zu ärgern? Oder wird Vincent Kompany, der gegen Dortmund als Bayern-Trainer noch nicht gewonnen hat, die Oberhand behalten. "Beide Trainer machen einen Riesen-Job, beide haben die Mannschaft zum Lächeln gebracht, haben ihre Qualitäten als Menschenfänger gezeigt, die Spieler verbessert, ihnen Vertrauen geschenkt."

Matthäus: Kovac hat sich bei Bayern ein "dickes Fell geholt"

Matthäus, der einst als Co-Trainer von RB Salzburg den Mittelfeldspieler Kovac trainierte, meinte über seinen Ex-Spieler: "Niko hat durch seine Auslandsstationen, vor allem in Monaco, dazugelernt, er hinterfragt sich stets. Und bei Bayern hat er sich ein dickes Fell geholt." In den 16 Monaten als Cheftrainer ab Juli 2018. "Bei Bayern lernst du dazu", sagt Matthäus, "vor allem das, was du falsch gemacht hast."

Stichwort Thomas Müller und die Versetzung "des Notnagels" (Kovac) auf die Bank. Heute weiß der BVB-Coach auch, was Matthäus findet: "Das Wichtigste für einen Trainer ist eine starke Ersatzbank, das ist das größte Gut." Als Beispiele nennt Matthäus Sacha Boey oder Raphael Guerreiro, die "reinkommen und performen, weil sie das Gefühl bekommen vom Trainer, das sie auch wichtig sind."

Sacha Boey performt aktuell beim FC Bayern.
Sacha Boey performt aktuell beim FC Bayern. © IMAGO/Jürgen Kessler

"Wenn Uli etwas sagt, geht es an mir vorbei"

Und der ewige Zoff mit Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß? "Das ist vorbei", sagt Matthäus gelassen, es tangiere ihn nicht mehr, wenn der 73-Jährige sich über die Aussagen des TV-Experten beklagt, wie im Juli als es um die Höhe der Ablösesumme für Nick Woltemade ging, der schließlich nicht nach München, sondern zu Newcastle wechselte. "Wenn Uli etwas sagt, geht es an mir vorbei."

Ehrenpräsident des FC Bayern: Uli Hoeneß.
Ehrenpräsident des FC Bayern: Uli Hoeneß. © Felix Hörhager/dpa

Das mit dem Greenkeeper damals, das habe ihn getroffen, gesteht der Franke, "danach hat er sich dafür entschuldigt, aber dann kam wieder was und wieder was." Aus dieser möglichen Männerfreundschaft im deutschen Fußball wird nichts mehr. Matthäus geht auf Hoeneß zu, sagt: "Auch wenn er mich noch zwei Mal beleidigt, würde ich ihm immer die Hand geben, weil ich weiß, was er für den FC Bayern geleistet hat."

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