"Wie wir früher auf der Straße"
Heynckes freut sich am Spaß-Stil, Hoeneß warnt und empfiehlt, Lille wegzuputzen
MÜNCHEN Der Sonntag war ein angenehmer Tag für Jupp Heynckes. Er verbrachte ihn zeitweise mit der Spielanalyse des 3:0 gegen den HSV. Sein Fazit: „Was mir an der Mannschaft imponiert, ist, dass sie Spaß am Fußball hat, mit Leidenschaft Fußball spielt – so wie wir früher auf der Straße.” Der „Prototyp” dieses Spaß-Stils sei Franck Ribéry, aber auch sein Gegenüber: „Wenn Robben spielt, wird er zeigen, dass er ein ungewöhnlicher Spieler ist”, sagte Heynckes.
Der Bayern-Coach erwartet einen Gegner, der wie in Lille „aggressiv, mit großem Engagement auch rustikal zur Sache geht”. Sein Team müsse „fußballerisch anders auftreten” als in Lille, forderte er, „und nach vorne ein gewisses Risiko eingehen”. Überhaupt warnte Heynckes – mal wieder – vor zu viel Euphorie: „Wir haben ja noch nichts erreicht. Ich erwarte von der Mannschaft noch viel mehr.”
Und Ribéry? Sagte brav: „Wir sind Profis genug, um zu wissen, dass wir uns immer hinterfragen müssen. Wir werden nicht den Fehler machen, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen.” Der Franzose kann sich derzeit vor Lob nicht retten. Oliver Kahn pries „seine Spielfreude, hohe Laufbereitschaft und Mannschaftsdienlichkeit”, Franz Beckenbauer mutmaßte, Ribéry besitze „drei Pferdelungen”.
Präsident Uli Hoeneß warnt derweil mit Blick auf die Tabelle, es könne „noch ganz dramatisch werden” und fordert deshalb, die Mannschaft müsse Lille „wegputzen”.