Wer wird Bayerns Königstransfer? Max Eberl kämpft an mehreren Fronten

Wann kommt die Verstärkung? Gleich mehrere Hochkaräter stehen auf Bayerns Wunschzettel. Doch bis zur Klub-WM-K.o.-Phase muss Eberl liefern – sportlich wie finanziell.
von  Maximilian Koch
Trainer des FC Bayern: Vincent Kompany.
Trainer des FC Bayern: Vincent Kompany. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Goldberg

Die Bayern traten den kurzen Charterflug von Miami zurück nach Orlando mit der vorzeitigen Qualifikation fürs Achtelfinale an – aber auch mit Sorgen im Gepäck. Jamal Musiala, der monatelang wegen eines Muskelbündelrisses im Oberschenkel ausgefallen war, musste beim 2:1-Erfolg gegen die Boca Juniors nur 25 Minuten nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit verletzt vom Platz.

Joshua Kimmich war sofort bei Musiala, um den 22-Jährigen zu trösten, auch andere Spieler kamen hinzu. Ein Betreuer legte den Arm väterlich um den Offensivstar. Hatte es Musiala schon wieder schlimmer erwischt?

Entwarnung bei Jamal Musiala

In den Katakomben des Hard Rock Stadiums von Miami, das an diesem Sommerabend bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit einer Sauna glich, herrschte lange Zeit Ungewissheit, ehe Bayern-Trainer Vincent Kompany zumindest leichte Entwarnung gab. "Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes", sagte der Belgier. "Ich will unbedingt erstmal noch mit den Ärzten sprechen. Wir fliegen nach Orlando und werden morgen Genaues wissen."

Musste gegen die Boca Juniors angeschlagen ausgewechselt werden: Jamal Musiala (li.)
Musste gegen die Boca Juniors angeschlagen ausgewechselt werden: Jamal Musiala (li.) © IMAGO/David Klein

Am Samstag sickerte durch, dass Musiala Glück hatte und keine ernste Verletzung vorliegt. Am Sonntag trainierte er dann schon wieder mit dem Team in Orlando.

Musiala: Schonung gegen Benfica als Option

Das Gute aus Bayern-Sicht: Am Dienstag im letzten Gruppenspiel in Charlotte gegen Benfica Lissabon geht es sportlich nicht mehr um alles, Kompany kann und wird ein paar Spieler schonen. Wie womöglich Musiala. Bereits mit einem Unentschieden wäre Bayern Gruppensieger und würde im Achtelfinale am 28. Juni – erneut in Charlotte – auf den FC Chelsea oder ES Tunis treffen. Gegner, die für die Münchner in der aktuellen Form zu packen sind.

Gegen die Boca Juniors, die von Zehntausenden Fans in blau-gelben Trikots nach vorne gepeitscht wurden, bestand Bayern den ersten echten Test bei diesem Turnier. Harry Kane (18. Minute) brachte sein Team in Führung, der überragende Michael Olise (84.) sorgte für den Siegtreffer. Zwischendurch, rund um den 1:1-Ausgleich der Argentinier durch Miguel Marentiel (66.), verlor Bayern kurzzeitig die Kontrolle, fand sie aber in der entscheidenden Phase wieder. "Bisher läuft es gut", sagte Kane zum Ende der ersten Woche des "riesigen Turniers". Und Kapitän Manuel Neuer meinte: "Wir sind froh, mit sechs Punkten ins Turnier gestartet zu sein."

Bemerkenswert: Als erste europäische Mannschaft bei der Klub-WM im neuen Format bezwang Bayern einen Gegner aus Südamerika. "Man hat gesehen, wie schwer es für europäische Teams ist, gegen südamerikanische Mannschaften zu spielen. Ich finde, wir haben das richtig gut gemacht", sagte Kompany. Absolut. Wenngleich stärkere Teams die bayerische Stabilität in der Defensive noch überprüfen werden. Die Position des Linksverteidigers etwa bleibt eine große Baustelle. Und nicht nur die.

FC Bayern nimmt Dortmunds Gittens ins Visier – ebenso wie Chelsea

Sportvorstand Max Eberl, der ziemlich spontan von Orlando zurück nach München reiste und sich nicht von der Mannschaft verabschiedete, fahndet nach einem neuen Angreifer, da Leroy Sané und Thomas Müller die Münchner verlassen werden. Laut "Kicker" beschäftigt sich Eberl intensiv mit Jamie Gittens von Borussia Dortmund, es soll bereits Gespräche mit dem Management des 20-jährigen Engländers gegeben haben. Rund 60 Millionen Euro Ablösesumme oder sogar mehr sind im Gespräch – für einen Spieler, der beim BVB in der Rückrunde meist nur Ersatz war. Ist das die Lösung für Bayern?

Rafael Leão (AC Mailand) ist ein weiterer Offensivspieler, für den sich Bayern interessiert, bei Bradley Barcola (Paris Saint-Germain) deutet nichts darauf hin, dass die Franzosen ihr Juwel ziehen lassen. Klar ist: Eberl muss Ergebnisse erzielen, nach AZ-Informationen ist der Transferdruck auf ihn so hoch wie nie. Ganz wichtig: Der Sportvorstand soll unbedingt Einnahmen aus Spielerverkäufen generieren, um weitere Verpflichtungen zu finanzieren.

Der Druck auf Max Eberl wächst.
Der Druck auf Max Eberl wächst. © IMAGO/Markus Fischer

Zum Beispiel die von Gittens. Um den Außenstürmer wirbt auch der FC Chelsea. Es kommt also zu einem doppelten Duell mit den Engländern – im Achtelfinale der Klub-WM und auf dem Transfermarkt.

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