Von Kimmich bis Sané: Die Bayern-Stars im WM-Formcheck

In knapp zwei Wochen beginnt in Katar die Weltmeisterschaft. Wie sind die deutschen Nationalspieler des FC Bayern drauf? Wer brennt richtig, wer hinkt hinterher? Eine Übersicht der AZ.
von  Patrick Strasser
Comeback gegen die Hertha:Bayerns Leroy Sané.
Comeback gegen die Hertha:Bayerns Leroy Sané. © firo/AK

München - Eine Drei-Tore-Führung zu verspielen, das war dem FC Bayern zuletzt am 20. Oktober 1973 auf dem Betzenberg passiert. Aus dem 4:1 der Bayern machte der 1. FC Kaiserslautern ein spektakuläres 7:4 - Bundesliga-Geschichte.

Diesen Samstag in Berlin brachten die Bayern ihren 3:0-Vorsprung trotz der zwei Anschlusstore der Herthaner (alle in der ersten Hälfte) noch über die Zeit. "Wir hatten sie am Haken", freute sich Berlins Trainer Sandro Schwarz. Es scheint der neue Ritterschlag der Liga zu sein, wenn die derzeit überlegenen Serien-Sieger, und Abo-Meister seit zehn Jahren, zittern müssen. Nun ja.

WM in Kater: Hansi Flick hofft auf fitte Spieler

Einen neuen Ursprung verpasste Bayern-Trainer Julian Nagelsmann einer lateinischen Redewendung, als er den Lauf des Doppel-Torschützen Eric Maxim Choupo-Moting erklären wollte: "Aus einem gesunden Körper, nee, wie heißt es? Im gesunden Geist, im gesunden Körper – japanisches Sprichwort."

Nee, total verheddert. "Mens sana in corpore sano" ist Latein und bedeutet: "Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper". Darauf hofft Bundestrainer Hansi Flick bei seinem WM-Countdown inständig, was seine Schützlinge betrifft.

Manuel Neuer bereit für die WM

Mit Blick auf die in zwei Wochen beginnende WM in Katar kann Flick die Bedenken, was Nationaltorhüter Manuel Neuer angeht, abhaken. Um Marco Reus (Borussia Dortmund) und neuerdings Werder-Torjäger Niklas Füllkrug macht er sich schon genug Sorgen. Auch Routinier Thomas Müller, in Berlin nicht dabei, gehört zu den Wackelkandidaten. Wegen anhaltender Probleme im Hüft- und Beckenbereich "wird er unter der Woche hoffentlich wieder einsteigen können", so Nagelsmann. Dem 33-Jährigen bleibt also nur das letzte Bundesliga-Spiel vor der WM-Pause am Samstag beim FC Schalke, um wieder reinzuschnuppern.

Und der Fitnessstand der anderen Bayern-Profis abgesehen von den 2014er-Weltmeistern Neuer und Müller? Eine AZ-Übersicht:

Joshua Kimmich

 Wegen seiner Corona-Infektion Anfang Oktober verpasste der Mittelfeld-Chef der Bayern eineinhalb Spiele, bestritt seit seiner Rückkehr acht Partien über die volle Spielzeit. Auswechseln lassen ist nicht mit dem 27-Jährigen.

Er will immer auf dem Platz stehen, ist auch bei Bundestrainer Flick uneingeschränkt gesetzt. Kimmichs Form & Fitness vor der WM: 100 Prozent

Leon Goretzka

Der Mittelfeldspieler musste in Berlin mit Muskelproblemen angeschlagen ausgewechselt werden, es soll aber nur eine Vorsichtsmaßnahme gewesen sein. Weil der 27-Jährige verletzungsanfällig ist, werden seine Einsätze bewusst reduziert. Vor zwei Wochen betonte er: "Ich will mich in eine gute Verfassung bringen und wenn es zur WM geht, topfit sein. Dann bin ich bereit, der Mannschaft zu helfen." WM-Form: 80 Prozent

Jamal Musiala

Mit seinem elften Pflichtspieltor, dem achten in der Liga, sorgte der 19-Jährige in Berlin für das 1:0. "Ich versuche immer, mein Bestes zu geben, der Mannschaft zu helfen", sagte Musiala und betonte gewohnt bescheiden: "Ich kann mich noch verbessern, noch mehr Tore schießen, mich generell weiterentwickeln. Ich arbeite daran."

Für Flick ist der Offensiv-Star in dieser Form unverzichtbar. WM-Form: 100 Prozent

Unverzichtbar - für den FC Bayern, aber auch die deutsche Nationalelf: der erst 19-jährige Jamal Musiala (l.), hier gegen Hertha.
Unverzichtbar - für den FC Bayern, aber auch die deutsche Nationalelf: der erst 19-jährige Jamal Musiala (l.), hier gegen Hertha. © IMAGO/Nordphoto

Serge Gnabry

Wie Kimmich fehlte auch der Rechtsaußen diese Saison nur in einem einzigen Pflichtspiel der Bayern, wurde jedoch meist aus- oder eingewechselt. Nach einem Leistungstief im September fand Gnabry (27) nach der Länderspielpause wieder seine Form, erzielte jedoch mit - bis dato - sechs Treffern zu wenige Tore. WM-Form: 70 Prozent

Leroy Sané

Der Linksfuß konnte in Berlin nach drei Wochen Pause infolge eines leichten Muskelfaserrisses für eine gute Viertelstunde sein Comeback geben - vor der Verletzung war er in brillanter Form und eine der prägenden Figuren des bayerischen Offensivspiels. Braucht noch Spielpraxis und Rhythmus - daher: WM-Form aktuell: 60 Prozent

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.