Vier Monate Marathon für den FC Bayern

Mit dem Rückrunden-Auftakt am Freitag in Gladbach beginnt für den FC Bayern die Jagd auf drei Titel. Die AZ nennt die Etappen und Stolpersteine auf dem Weg zum Triumph.
von  Filippo Cataldo
Das Star-Ensemble des Deutschen Rekordmeisters bereitet sich in Doha auf die Rückrunde vor. Hier sehen Sie die Bilder des zweiten Tags im Trainingslager.
Das Star-Ensemble des Deutschen Rekordmeisters bereitet sich in Doha auf die Rückrunde vor. Hier sehen Sie die Bilder des zweiten Tags im Trainingslager. © dpa

MÜNCHEN Die Stimme etwas heiser und kopflastig, dazu etwas kurzatmig: Jupp Heynckes scheint gerade eine kleine Erkältung auszubrüten. Doch nichts, was den Coach umwerfen oder gar aufhalten könnte. Vor allem nicht jetzt. Mit dem Spiel der Bayern am Freitag in Mönchengladbach (20.30 Uhr, ARD, Sky, Liga total live) soll nichts weniger als die erfolgreichste Rückrunde der Klubgeschichte beginnen.
„Wir brauchen einen langen Atem. Vor uns liegt ein Marathon”, sagt Heynckes. Ein Dauerlauf, der im Idealfall erst am 19. Mai enden soll, mit dem Zieldurchlauf in der Allianz Arena, im Konfettiregen des frischgekürten Champions-League-Siegers.

Vier Monate sind es noch dahin, die AZ benennt die Etappen und Aufgaben:

Gladbach und die Konkurrenz in die Schranken weisen: „Es wäre gut, vor den kräftezehrenden englischen Wochen schon viele Punkte zu holen. Wir wollen in Gladbach eine Serie starten”, sagt der wiedergenesene Bastian Schweinsteiger. Mit einem Sieg beim Überraschungsvierten der Vorrunde würde Bayern die Hinspiel-Revanche (0:1) gelingen. Zudem würde man gleich mal einen direkten Verfolger abschütteln – und ein deutliches Signal an die Verfolger Dortmund und Schalke senden. „Wir wollen vorne wegmarschieren und ein Ausrufezeichen setzen, wenn alle anderen Teams am Freitagabend zuschauen”, sagt Toni Kroos. Zudem kann Bayern am Freitag Gladbachs Manager Max Eberl in die Schranken weisen. Der hatte via „Kicker” gestichelt, dass Marco Reus’ überraschende Entscheidung für Dortmund und gegen Bayern die Münchner schwer getroffen” hätte. Heynckes dazu am Donnerstag: „Wir haben Robben, Müller, Kroos, Gomez. Was soll ich mir da über Reus Sorgen machen?”

Gesund bleiben: Bastian Schweinsteiger ist und bleibt der Schlüsselspieler im Bayern-Spiel. „Er ist der Spieler, bei dem unsere Fäden zusammenlaufen”, sagt Heynckes. Er muss gesund bleiben, wenn Bayern Erfolg haben will. Zu Schweinsteiger gibt es, wie auch zu Kapitän Philipp Lahm und Sturmführer Mario Gomez, keine adäquate Alternative im Kader. Bei allen anderen Positionen aber kann – und will – Heynckes rotieren. Selbst dem Japaner Takashi Usami (nur 1 Bundesligaeinsatz bisher) macht er Hoffnung auf mehr Einsätze in der Rückrunde.

Einen Platz für Thomas Müller finden: Der 22-Jährige darf gegen Gladbach auf seiner Lieblingsposition hinter der Sturmspitze ran – und würde da gern bleiben. Dafür müsste er durch gute Leistungen Heynckes Lieblingsschüler Toni Kroos verdrängen. Der vertritt in Gladbach den gesperrten Franck Ribéry auf dem linken Flügel, müsste in den kommenden Spielen dann ins defensive Mittelfeld. Sonst droht Müller die Bank – und der Mannschaft Unruhe.

Gelassen bleiben – wie bei Breno: Erst den Klub via Twitter beleidigt (AZ berichtete), nun ließ sich Breno ein Tattoo stechen – obwohl er krankgeschrieben war: Es sind schon Spieler wegen weniger Vorfällen bestraft worden. Doch egal, was Breno macht, Heynckes bleibt gelassen: „Natürlich ist das sehr unglücklich und es darf normalerweise nicht sein”, so Heynckes, aber „im Moment ist nicht der Zeitpunkt, auf den Jungen einzudreschen. Breno braucht Hilfe, keine Strafe.” 

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