Upamecano, Neuer, Gnabry und Co.: Auf die Bayern-Bosse warten schwierige Vertrags-Poker

Beim FC Bayern laufen zum Ende der Saison sechs Verträge aus. Brisanteste Personalie ist Dayot Upamecano, doch auch bei anderen Spielern stehen schwierige Verhandlungen an. Die AZ gibt einen Überblick.
Bernhard Lackner |
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Die sportliche Führung des FC Bayern: Max Eberl (l.) und Christoph Freund.
Die sportliche Führung des FC Bayern: Max Eberl (l.) und Christoph Freund. © IMAGO/ActionPictures

Auch wenn das Transferfenster aktuell geschlossen ist, wartet auf die sportliche Führung des FC Bayern um Max Eberl und Christoph Freund jede Menge Arbeit. Insgesamt laufen am Saisonende sechs Verträge aus. Den Bossen des Rekordmeisters stehen komplexe Verhandlungen und schwierige Entscheidungen bevor. Die AZ gibt einen Überblick:

Manuel Neuer

Der Weltmeister von 2014 erreicht im März das für Fußballer fast schon biblische Alter von 40 Jahren, was man ihm auf dem Platz aber überhaupt nicht anmerkt. Neuer befindet sich körperlich in Top-Verfassung und ist noch immer einer der wichtigsten Leistungsträger bei den Bayern. Kein Wunder, dass die Diskussionen um ein Nationalmannschafts-Comeback für die WM im nächsten Jahr nicht abebben – auch wenn alle Beteiligten bemüht sind, das Thema nicht zu groß werden zu lassen.

Bleibt er verletzungsfrei, gibt es aus Bayern-Sicht keinen Grund, Neuer noch für ein weiteres Jahr zu halten.

Sven Ulreich

Der langjährige, loyale Stellvertreter von Neuer ist mittlerweile hinter dem Bayern-Kapitän sowie Youngster Jonas Urbig die Nummer drei. Sein Vertrag war im vergangenen Sommer vergleichsweise spät noch um ein Jahr verlängert worden. Stand jetzt kommen nächstes Jahr Alexander Nübel (VfB Stuttgart) und Daniel Peretz (Hamburger SV) von ihren Leihen zurück, die Bayern hätten fürs Tor also ein Überangebot. Gut möglich, dass die Zeit des innerhalb der Mannschaft und des Klubs hoch angesehenen Ulreich dann endgültig vorbei ist.

Dayot Upamecano

Die brisanteste Personalie für die Bayern-Bosse: Die Verhandlungen mit Upamecano laufen schon seit längerem, eine Einigung ist allerdings nicht in Sicht. Knackpunkt sind die Gehaltsforderungen des Franzosen, dem zudem ein ordentliches Handgeld sowie eine Ausstiegsklausel vorschwebt. Die Fronten sind verhärtet, das Horror-Szenario eines ablösefreien Abgangs im nächsten Jahr droht.

Aufgrund seiner Leistungen und des Interesses anderer europäischer Top-Klubs – Real Madrid, Liverpool und Chelsea sollen ihn auf dem Zettel haben – befindet sich Upamecano in einer guten Verhandlungsposition. Nicht ausgeschlossen, dass sich der Vertragspoker noch über einige Monate hinziehen wird.

Als Top-Kandidat auf eine Upamecano-Nachfolge wird Nico Schlotterbeck gehandelt. Der deutsche Nationalspieler zögert ebenfalls mit der Verlängerung seines 2027 auslaufenden Vertrags bei Borussia Dortmund. Weil er die Entwicklung bei den Bayern abwartet?

Raphael Guerreiro

Der Portugiese zählt unter Trainer Vincent Kompany zu den Ergänzungsspielern und kommt in dieser Saison auf sieben (Teil-)Einsätze. Guerreiro ist in München aufgrund seiner Leistungsschwankungen nicht ganz unumstritten, weshalb eine Verlängerung bislang als unwahrscheinlich galt. Laut "Kicker" wollen die Verantwortlichen ihre Entscheidung aber erst in den nächsten Monaten treffen und sich bis dahin die Entwicklung des 31-Jährigen anschauen.

Leon Goretzka

Der Mittelfeldspieler war zuletzt in der Nationalmannschaft an der Seite von Aleksandar Pavlovic gesetzt – beim FC Bayern konkurriert er mit eben jenem um den Platz neben Joshua Kimmich. Auch weil Pavlovic immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wird, kommt Goretzka auf viele Einsatzzeiten. Die Konkurrenz ist allerdings groß, denn mit Tom Bischof drängt noch ein weiteres Mittelfeld-Juwel auf Spielzeit. Die Zukunft gehört zwangsläufig der jüngeren Generation.

In seiner aktuellen Verfassung ist Goretzka dennoch ein Kandidat für eine Verlängerung, wenngleich er dafür Abstriche bei seinem bisherigen Top-Gehalt machen müsste – und das ausgerechnet bei seinem letzten großen Vertrag.

Andererseits könnten es die Bayern-Bosse auch kaum verargumentieren, nach dieser Saison einen Spieler ablösefrei ziehen zu lassen, der bei der WM im nächsten Jahr womöglich Stammspieler der deutschen Nationalmannschaft ist.

Serge Gnabry

Dasselbe Argument trifft auch bei Gnabry zu. Er stand zuletzt ebenfalls bei beiden WM-Qualifikationsspielen in der Startelf und überzeugte mit guten Leistungen. Auch bei den Bayern zählt er zu den positiven Erscheinungen in dieser Saison. Aktuell profitiert er von der Verletzung von Jamal Musiala, wodurch er seinen Stammplatz auf der Zehn so gut wie sicher hat und befreit aufspielen kann.

Gnabry, der lange als Verkaufskandidat gehandelt wurde, kann sich einen Verbleib in München gut vorstellen. Auch er müsste dafür aber Abstriche beim Gehalt machen. Ob er dazu bereit ist?

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