Überraschung dabei: Das sind die Bayern-Gewinner des Saisonstarts

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Der FC Bayern und der DFB-Pokal – in den vergangenen fünf Jahren war das keine allzu große Erfolgsgeschichte. Seit dem letzten Titelgewinn 2020 unter Hansi Flick war spätestens im Viertelfinale Schluss, dreimal sogar bereits in der zweiten Runde. Das entspricht nicht den Ansprüchen der Münchner, die den goldenen Cup insgesamt 20 Mal gewonnen haben. Und deshalb soll es in dieser Saison deutlich weiter gehen – am besten bis ins Finale.
Berlin ist das klare Ziel
"Wir wollen wieder einmal nach Berlin. Der FC Bayern war fünf Jahre nicht mehr im Endspiel", sagte Sportdirektor Christoph Freund: "Im Pokal zählt jedes Spiel, es kann am Mittwoch auch vorbei sein. Deshalb ist das ein wichtiges Spiel." Am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) in der ersten Runde beim SV Wehen Wiesbaden. Dies sei, so Freund, "eine gute Drittliga-Mannschaft mit einem kleinen engen Stadion. Aber wir wollen über diese Hürde unbedingt drüber."

Und das müssen die Münchner auch. Die Form vom 6:0 zum Bundesliga-Start gegen RB Leipzig deutet jedenfalls nicht darauf hin, dass es zu einer Pokal-Überraschung kommen könnte. Die Mannschaft habe "schon über einen längeren Zeitraum eine Super-Energie. Der Hunger ist groß, sie haben Bock, miteinander Fußball zu spielen und sie spielen sehr intensiv", sagte Freund. Bayern befinde sich "auf einem Super-Weg".
Die Gewinner des Saisonstarts
Unter anderem deshalb, weil sich gegen Leipzig neben den überragenden Harry Kane und Michael Olise mehrere Spieler in Top-Verfassung zeigten. Die AZ nennt die Gewinner des Saisonstarts.
SERGE GNABRY: Der 30-Jährige brillierte als Musiala-Ersatz auf der Zehnerposition, dort soll Gnabry auch in den kommenden Monaten spielen. "Er hat ein außergewöhnlich gutes Spiel gemacht, hat wirklich unfassbar gute Entscheidungen getroffen, war sehr dynamisch", lobte Joshua Kimmich seinen Kollegen. Trainer Vincent Kompany ist ebenfalls Gnabry-Fan. "Er ist ein sehr unterschätzter Spieler", sagte der Coach. Gnabry habe "nicht viele Schwächen und war auch immer wichtig, auch in großen Spielen für den FC Bayern." Spielt Gnabry so weiter, könnte sogar eine Verlängerung seines 2026 auslaufenden Vertrags Thema werden.
Stanisic liegt vor Guerreiro
JOSIP STANISIC: Auf der linken Abwehrseite ist die Rangfolge während der verletzungsbedingten Abwesenheit von Alphonso Davies inzwischen klar: Stanisic ist die Nummer eins, Raphaël Guerreiro die Nummer zwei. Gegen Leipzig agierte Stanisic äußerst clever und souverän, der Kroate sorgte im Mittelfeld immer wieder für Überzahl, setzte auch offensiv Akzente. Genau so stellt man sich einen modernen Linksverteidiger vor.

LUIS DÍAZ: Ein Tor und zwei Torvorlagen – viel besser hätte das erste Spiel in der Liga nicht laufen können für den Kolumbianer. Díaz zeigt auf Anhieb, dass er die erhoffte Verstärkung auf der linken Außenbahn ist – auch wenn er mit 75 Millionen Euro sehr teuer war. "Lucho" liefert!
Neuzugänge überzeugen
JONATHAN TAH: Auch der Neuzugang aus Leverkusen verdiente sich zum Liga-Start gute Bewertungen. Neben Dayot Upamecano überzeugte Tah mit aggressivem Zweikampfverhalten und gutem Stellungsspiel. "Ich komme hier her und möchte Verantwortung übernehmen", sagte Tah. "Das muss ich mir über Spiele erarbeiten, aber auch über die Art und Weise, die ich neben dem Platz einnehme." Der Innenverteidiger gehört sogar schon dem Mannschaftsrat an – neben Kane, Kimmich und Kapitän Manuel Neuer.
LENNART KARL: Der 17-Jährige gab sein Bundesliga-Debüt, er ist in der Offensive der erste Ersatzmann hinter Olise, Gnabry und Luis Díaz. Daher dürfte Karl auf einige Einsätze in dieser Hinrunde kommen – wohl auch schon im Pokal. "Es macht einfach riesigen Spaß mit den Jungs. Ich lerne so viel und bin sehr glücklich, dass der Trainer auf mich setzt", sagte Karl: "Ich will einfach weitermachen, vorangehen, die Mannschaft mit zur Meisterschaft führen." Der Youngster hat Eindruck hinterlassen.