Twittern verboten: "Gelb" für Breno

Breno entschuldigt sich für die via Twitter geübte Kritik („Sauerei”) an seinem Arbeitgeber. Bayern-Boss Rummenigge zeigt ihm Gelb – und befiehlt....
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Breno entschuldigt sich für die Kritik („Sauerei”) an seinem Arbeitgeber. Rummenigge zeigt ihm Gelb – und befiehlt: „Er sollte es lassen”

MÜNCHEN Am Morgen war die Kurzmitteilung auf Twitter, die ihm auch zum Verhängnis hätte werden können, dann gelöscht. Bayern-Profi Breno, der unter @Breshow02 sich beinahe um den Job getwittert hatte, hatte die Kurzkritik an seinem Arbeitgeber („Was für eine Phase ich durchmache. Bayern macht eine Sauerei mit mir”), wieder entfernt.

Geläutert erschien er beim Training – und entschuldigte sich bei seinem Trainer Jupp Heynckes. Zerknirscht sprach er von einem „Missverständnis” – und hatte Glück: Breno kam mit einer Verwarnung davon. „Er sollte es in Zukunft lassen, zu twittern. Ich erwarte von ihm, dass nichts Weiteres mehr kommt”, befahl Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (der selbst nicht twittert) in einer Pressekonferenz. Und entschied: „Ich würde ihm die leicht Gelbe Karte zeigen.”

In dem 140-Zeilen-Nachrichtendienst hatte sich der 22-jährige Breno beschwert, dass er am Wochenende in der zweiten Mannschaft spielen musste und von Heynckes nicht für den Test gegen Erfurt nominiert wurde. Eine laut Rummenigge „überflüssige Meldung”. Bislang hatte er bei Twitter hauptsächlich Belangloses und Liebeleien mit seiner Frau Renata ausgetauscht. Man könne als Bayern-Spieler aber auch im Netz seinen Gefühlen „nicht zu sehr freien Lauf lassen”, sagte Rummenigge.

Breno gestand, die Nachricht selbst verfasst zu haben. Der Tweet sei ein „Missverständnis” gewesen, das in einem „emotionalen Rausch entstanden" sei. Die Enttäuschung über Brenos Verhalten war Rummenigge anzumerken: „Wir haben alles für ihn getan. Breno kann weder dem Trainer noch dem Klub einen Vorwurf machen.” Immer noch ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Brandstiftung gegen Breno. Per Sonderregelung konnte der Klub durchsetzten, den Brasilianer mit ins Wintertrainingslager nach Katar nehmen zu dürfen. Brenos Vertrag läuft am Saisonende aus. „Da haben wir uns noch nicht entschieden”, sagte Rummenigge zu einer möglichen Verlängerung. Ob der Twittereklat ihn um den Job bringt? „Das war ein kleines Gezwitscher”, meint Bayern-Kapitän Philipp Lahm, „das darf man nicht zu hoch hängen.”

 


Immer wieder bringen sich Sportler durch (unüberlegtes) Gezwitscher in die Bredouille. Wie zum Beispiel...

Nathan Eccleston: Der Liverpooler Nachwuchskicker schrieb zum Jahrestag der Anschläge des 11. September: „Ich werde dazu nicht ,Angriff’ sagen. Lasst nicht zu, dass die Medien uns glauben lassen wollen, dass es Terroristen getan haben.”

Ryan Babel: Hoffenheims Stürmer twittert regelmäßig – und teils folgenschwer. In seiner Zeit bei Liverpool postete er nach einer Niederlage gegen Manchester United eine Fotomontage des Schiedsrichters Howard Webb, das den Unparteiischen im United-Trikot zeigt. Machte 12.000 Euro Strafe.

Charlie Villanueva: Der NBA-Profi konnte das Twittern auch in der Halbzeitpause nicht lassen: „Ich bin in der Kabine und poste heimlich diesen Tweet. Wir spielen gegen die Celtics und zur Hälfte ist alles offen. Der Coach will mehr Härte sehen. Ich muss mich steigern”, schrieb er. Mittlerweile dürfen die Spieler 45 Minuten vor Spielbeginn bis nach den letzten Pressegesprächen nicht mehr twittern.

Wojciech Szczesny: Der Torwart des FC Arsenal ließ die Öffentlichkeit wissen, dass sein Mitspieler Aaron Ramsey auf einem Foto aus „wie ein Vergewaltiger” aussehe. Der Pole entschuldigte sich, von Arsenal gab’s eine Ermahnung. 

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