Transfers des FC Bayern München: Lucas Hernández und das Warten aufs Christkind

Die Transferoffensive des FC Bayern nimmt Fahrt auf – Trainer Niko Kovac will brav abwarten, was demnächst so unterm Weihnachtsbaum liegt.
von  Thomas Becker
Die festgeschriebene Ablösesumme für Lucas Hernández beträgt angeblich 80 Millionen Euro.
Die festgeschriebene Ablösesumme für Lucas Hernández beträgt angeblich 80 Millionen Euro. © imago/Icon SMI

München - Dass Niko Kovac ein gläubiger Mensch ist und öfter in die Kirche geht, das hat sich herumgesprochen. Aber dass er mit 47 immer noch ans Christkind glaubt? Erstaunlich. "Wir werden sehen, was das Christkind beruflich und privat für uns bereithält", antwortete der Bayern-Coach auf die Frage, ob der Name Lucas Hernández auf seiner Wunschliste.

"Wenn wir der Meinung sind, die Mannschaft verstärken zu können, werden wir das tun", sagte Kovac und fügte an: "Aber nicht auf Teufel komm raus." Bewahre! Nicht an Weihnachten!

 

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Weihnachten ist ein Wunschkonzert, für den internationalen Transfermarkt gilt das nur bedingt. "Es muss alles passen", sagte Kovac, „es macht keinen Sinn, alles aufzublähen und dann 25 Spieler zu haben. Wir brauchen immer Qualität, haben aber auch schon welche. Ich bin mit dieser Mannschaft zufrieden. Sollte aber einer dazukommen, wird er mit Sicherheit Riesenqualität haben." Was für die bevorstehende Riesenaufgabe namens Liverpool nicht schlecht wäre.

Ob der französische Weltmeister Hernández (22) tatsächlich kommt? Diego Simeone, sein Trainer bei Atlético Madrid, meinte: "Es ist normal, dass Bayern seine Ausstiegsklausel nutzen will." Die festgeschriebene Ablösesumme beträgt angeblich 80 Millionen Euro. Selbst für den FC Bayern sei es "alles andere als einfach, heute absolute Weltklassespieler zu holen", sagte dagegen Oliver Kahn.

Durch Paris Saint-Germain, Real Madrid oder englische Klubs herrsche starke Konkurrenz auf dem Transfermarkt, meinte der Ex-Keeper der Bayern. (Lesen Sie hier: Vorstandsboss beim FC Bayern - War Kahn gar nicht erste Wahl?)

 

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Unzufrieden? Bayern-Star James macht Druck

Die angekündigte Transferoffensive sehe er jedoch als wichtigen Impuls: "Das spornt den ein oder anderen an, dass er mal richtig Gas gibt", sagte der 49-Jährige, "da geht es sicher um (Arjen) Robben und (Franck) Ribéry, die beide schon ein gewisses Alter erreicht haben. Es geht auch darum, ob man einen adäquaten Partner für (Robert) Lewandowski braucht – der kostet dann allerdings auch 250 Millionen, wenn man einen auf dem gleichen Niveau sucht. Und man wird sich sicher Gedanken übers Mittelfeld machen."

Gedanken macht sich auch das Mittelfeld – in Person von James Rodríguez. Bei einem Sponsorentermin in Bogota wiederholte der nach seiner Knieverletzung im Aufbautraining befindliche Kolumbianer seine Klagerede, die er schon beim Fanklub-Besuch in Straubing gehalten hatte: Wenn ich gehen muss, weil ich nicht spiele, dann werde ich gehen. Unter dem neuen Coach spiele ich nicht so viel."

Das sagt Kovac über Ex-Schützling Jovic

Mit Kovac, betonte er, habe er "kein Problem". Die Münchner besitzen im Sommer eine Kaufoption mit einer Ablöse von 42 Millionen Euro auf den von Real Madrid ausgeliehenen Spieler. Über James sprach Kovac nun nicht, dafür aber über seinen Ex-Schützling Luka Jovic von Samstag-Gegner Frankfurt: "Luka ist in seinem Jahrgang in Europa mit einer der Besten. Er hat alles, ist ein kompletter Spieler, ein Weltklassestürmer, der irgendwann bei einem großen Klub spielen wird. Wir sind ein großer Klub. Aber Frankfurt kann keinen abgeben. Die wollen erfolgreich sein."

Das bestätigte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic: Beim bislang nur ausgeliehen Jovic soll bald die Kaufoption gezogen werden.

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