Stürmer-Check: Lewandowski, der Fixpunkt
München - Pep Guardiola, der Tüftler, der sich ständig etwas Neues überlegt, der Spieler auf Positionen einsetzt, auf denen sie zuvor nie – oder wenn, dann nur ganz selten – gespielt haben. Das war man im Mittelfeld gewohnt, vielleicht auch in der Abwehr. Aber im Sturm?
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Daran mussten sich die Fans des FC Bayern auch erst gewöhnen. Das System mit einem Spieler in vorderster Spitze war doch eigentlich gesetzt. Oder nicht? Die Zahlen der Hinrunde sprechen eine andere Sprache. In neun Bundesliga-Spielen agierte Innovationskünstler Guardiola mit zwei Spitzen, stellte sein System auf alle Begebenheiten und Gegner ein. Auch im Angriff.
Der Bayern-Sturm im AZ-Check:
Robert Lewandowski: Der Fixpunkt. Ob mit einem, zwei, oder wie gegen Leverkusen mit drei Stürmern, Pep Guardiola geizt auch an vorderster Front nicht mit Variationen. Aber einer ist im Bayern-Sturm doch immer dabei: Lewandowski. Spiele, in denen Guardiola auf den Polen verzichtet, kann selbst ein Sägewerk-Mitarbeiter an einer Hand abzählen. Zwar ist Lewandowski mit seiner Torausbeute nicht ganz zufrieden, brennt voller Ehrgeiz darauf, diese zu steigern. Aber er weiß auch, dass er Drecksarbeit verrichten muss, damit das Team erfolgreich ist. Und Pep weiß, was er an ihm hat.
Claudio Pizarro: Der ewige Claudio. Nach seiner Muskelverletzung Anfang November ist der 36 Jahre alte Peruaner wieder fit. Dies stellte er nicht zuletzt in der Vorbereitung unter Beweis, als er mit Toren in den Testspielen während des Trainingslagers auf sich aufmerksam machte. In der Sturmspitze eine echte Eins-zu-Eins-Alternative für Lewandowski, wenn dieser doch einmal eine Verschnaufpause braucht.
Thomas Müller: Der Alleskönner. Ob als alleinige Spitze ganz vorne drin oder als zusätzliche Unterstützung für Lewandowski, ob als hängende Spitze oder Außenstürmer an der Linie klebend – der Weltmeister hat bei Guardiola alles schon gespielt. Müllers Riecher ist einmalig, der Bundesliga-Topscorer (sieben Tore, sieben Vorlagen) weiß einfach, wo das Tor steht. Und findet Guardiola im Sturm mal keinen Platz für ihn, setzt der Spanier ihn im offensiven Mittelfeld ein. Nur an einem Ort findet man Müller selten wieder – auf der Bank.
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Mario Götze: Der Vielseitige. Gegen Leverkusen überraschte Guardiola alle, als er den WM-Finaltorschützen in der Sturmmitte aufbot – und Lewandowski auf die Außenbahn schickte. Versteht sich bestens mit Lewandowski, verpasste aber Teile der Vorbereitung aufgrund von Adduktoren-Beschwerden. Startete nach der WM stark in die Saison, als er den verletzten Franck Ribéry auf dem linken Flügel vertrat und sechs Tore in acht Spielen erzielte. Durch dessen erneuten Ausfall wieder auf der Außenbahn denkbar.