38 Jahre ungeschlagen: Bayerns irre Weihnachts-Serie auf dem Prüfstand

Seit 38 Jahren haben die Münchner nicht mehr das letzte Liga-Heimspiel vor dem Fest verloren. Hält die Super-Serie am Sonntag gegen Mainz?
von  Maximilian Koch
Hat viel Grund zur Freude in dieser Saison: Bayern-Trainer Vincent Kompany.
Hat viel Grund zur Freude in dieser Saison: Bayern-Trainer Vincent Kompany. © IMAGO/Mladen Lackovic

Im Tor stand damals Jean-Marie Pfaff, davor verteidigte unter anderem Norbert Nachtweih, im Mittelfeld spielten Hansi Flick und Lothar Matthäus, ganz vorne Jürgen "Kobra" Wegmann – und das einzige Bayern-Tor an diesem Winternachmittag schoss Klaus Augenthaler: 38 Jahre ist es her, dass der FC Bayern mit dieser namhaften Mannschaft 1:3 gegen Borussia Dortmund unterlag, am 28. November 1987, vor 11.500 Zuschauern im Münchner Olympiastadion.

FC Bayerns beeindruckende Serie

Warum das heute noch von Bedeutung ist? Deshalb: Seit dieser Niederlage hat der FC Bayern im letzten Bundesliga-Heimspiel des Jahres nicht mehr verloren, die Bilanz ist beeindruckend: 30 Siege und sieben Remis, in den vergangenen zwölf Jahren wurde die letzte Partie zu Hause sogar immer gewonnen. Und am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) soll die Super-Serie weiter ausgebaut werden, wenn der FSV Mainz 05 in die Allianz Arena kommt.

Schon 17 Tore in der Liga: Harry Kane (r.).
Schon 17 Tore in der Liga: Harry Kane (r.). © IMAGO/Heiko Blatterspiel

"Wir wollen das auch bis zum Ende durchziehen, wenn es geht", sagt Trainer Vincent Kompany, der abgesehen von Luis Díaz (Gelbsperre) und Jamal Musiala (Reha) den kompletten Kader zur Verfügung hat: "Und dann versuchen wir, es 2026 nochmal besser zu machen." Das letzte Spiel dieses Jahres findet Sonntag in einer Woche in Heidenheim statt. Zwei Siege sollten also machbar sein.

Historische Hinrunde für den FC Bayern

Schon jetzt ist diese Hinrunde eine historische für den FC Bayern. Nach dem besten Liga-Start überhaupt jagt Kompanys Team Rekord um Rekord. Jüngst beim 5:0 in Stuttgart gelangen den Münchnern im 21. Bundesliga-Spiel in Folge mindestens zwei Tore – das schaffte kein Team zuvor. Auch die 49 Bayern-Treffer nach 13 Ligaspielen stellen eine Bestmarke dar. Gegen Mainz, am Donnerstag noch in der Conference League aktiv (1:1 bei Lech Posen), könnte Kompanys Mannschaft bereits am 14. Spieltag die Marke von 50 Saisontoren erreichen – so früh wie kein anderes Team.

Neuer Mainz-Trainer: Urs Fischer.
Neuer Mainz-Trainer: Urs Fischer. © IMAGO/Matthias Koch

Aber Vorsicht: Auch wenn die Münchner die vergangenen acht Heimspiele gegen Mainz gewonnen und dabei im Schnitt fünf Tore erzielt haben, ist der Gegner gefährlich – erst recht mit dem neuen Trainer Urs Fischer. Die 05er müssen als Tabellenletzter dringend Punkte sammeln – und sie wissen, wie es gegen Bayern geht.

Vergangenheit als Warnung: Bayern verlor letztes Jahr in Mainz

Spannend: Auch in der vergangenen Saison traf der FC Bayern am 14. Spieltag auf Mainz – genau wie diesmal am 14. Dezember. Damals allerdings in Mainz. Und die Münchner mussten beim 1:2 eine von nur zwei Saisonniederlagen in der Liga hinnehmen. "Es ist die schwierigste Aufgabe", sagte 05-Coach Fischer über das Gastspiel bei Bayern. "Aber man kann immer was holen."

Was zu beweisen wäre. Personell könnte Kompany nach dem 3:1 in der Champions League gegen Sporting Lissabon ein wenig rotieren. Tom Bischof bietet sich als Linksverteidiger an, er wäre die offensivere Option im Vergleich zu Josip Stanisic. Im zentralen Mittelfeld könnte Leon Goretzka anstelle von Aleksandar Pavlović spielen, auch Raphaël Guerreiro ist eine Option für die erste Elf.

Trainerteam beim FC Bayern verlängert

Übrigens: Das erste Weihnachtsgeschenk gab es für Kompany bereits am Freitag. Sein gesamtes Trainerteam darf sich über Vertragsverlängerungen freuen. Wie die Münchner bekanntgaben, gelten nun auch die Vereinbarungen mit den Assistenten René Maric, Aaron Danks und Floribert Ngalula sowie mit Torwarttrainer Michael Rechner bis Ende Juni 2029.

Der Vertrag mit Kompany war bereits im Oktober vorzeitig ausgeweitet worden. "Wir freuen uns, dass wir auch mit seinem Trainerteam verlängern konnten", sagte Sportvorstand Max Eberl, "mit dieser eingespielten Konstellation wollen wir unseren eingeschlagenen Weg weitergehen und gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft angehen." Vor Weihnachten heißen die: Mainz und Heidenheim.

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