Schweini: Mit 25 schon ein (G)Oldie

Der Bayern-Star gilt in der Nationalmannschaft bereits als Veteran und kommender Rekordspieler. Er soll sogar Geschichten von früher erzählen – und kommt mit der Rolle erstaunlich gut zurecht
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Bastian Schweinsteiger: So jubelt er im Team-Trikot
ap Bastian Schweinsteiger: So jubelt er im Team-Trikot

KÖLN - Der Bayern-Star gilt in der Nationalmannschaft bereits als Veteran und kommender Rekordspieler. Er soll sogar Geschichten von früher erzählen – und kommt mit der Rolle erstaunlich gut zurecht

Mag ja sein, dass Bastian Schweinsteiger in der Nationalelf zuletzt nicht im Mittelpunkt gestanden hat. Die Mittelfeldzentrale und die Schlagzeilen gehören seit dem 2:0 über Südafrika Bremens Spielmachertalent Mesut Özil. Schweinsteiger ist bei Jogi Löw jetzt Rechtsaußen, „auch wenn ich mich auf anderen Positionen wahrscheinlich wohler fühle“, sagt er. Vor allem aber ist er: ein Phänomen im DFB-Team.

Das WM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan am Mittwoch (20.45 Uhr, ZDF live) wird Schweinsteigers 70. Einsatz für Deutschland sein. Der Bayern-Star ist mit gerade 25 eine Institution, die Geschichten aus fünf Länderspiel-Jahren erzählen kann und soll. Dazu hat ihn Harald Stenger, der DFB-Pressechef, ausdrücklich ermuntert am Montag. Beinahe so, wie Enkel den Opa mit Wie-war-das-früher-Fragen löchern, so bat der Stenger (58), Schweinsteiger möge doch mal seine DFB-Karriere Revue passieren lassen.

Es hatte etwas Seltsames, wie der junge, blonde Bursche im Stil eines ergrauten Veteranen antwortete. „Die Zeit ist schnell vergangen“, sagte Schweini also. Er erzählte vom „großen Glück“, die WM 2006 im eigenen Land erlebt zu haben. Von Gänsehaut-Emotionen beim DFB-Abschied von Oliver Kahn am Ende jenes Turniers („Ein Highlight, das ist bei mir hängen geblieben“). Ein Twen als Elder Statesman in der Nationalmannschaft, das ist neu.

Schweinsteiger ist auf dem Weg zum Rekordnationalspieler - fünf Partien fehlen ihm noch, dann ist er ein halber Lothar. Matthäus, der amtierende Rekordnationalspieler kam auf 150 DFB-Einsätze.

Klar, dass Schweinsteiger, der neue (G)Oldie, auch darauf angesprochen wurde. Lässig, mit verschränkten Armen, sagte er: „Diesen Rekord habe ich nicht im Visier. Lieber mache ich nur 90 Länderspiele, wenn ich dafür einen WM- oder EM-Titel gewinnen kann.“

Das Erlebte macht gelassen. Und reifer. Schweinsteiger hat auch beim FC Bayern Ansehen gewonnen. Louis van Gaal, der neue Trainer, hat ihn euphorischer gelobt als jeden anderen: „Schweinsteiger ist für mich ein kompletter Fußballer, ein unantastbarer Führungsspieler.“ Zudem machte der Coach ihn zum Kapitän Nr. 3 – und nicht Miroslav Klose, wie man erwartet hatte. In dieser Saison stand Schweini in jedem Pflichtspiel der Bayern in der Startformation, obwohl er in Folge einer Knie-Operation die ersten zwei Wochen der Vorbereitung verpasst hatte.

Schweinsteiger tritt entsprechend auf. Auch auf dem DFB-Podium. Als ihn dort ein Reporter fragt, wie er die „heftige Kritik nach dem Südafrika-Spiel“ verarbeitet habe, da lacht Schweinsteiger ins Mikro. „Die heftige Kritik, die kam doch von dir“, antwortet er keck. Lachen im Saal, Schmunzeln bei Stenger. Solche Scharmützel vor laufenden Kameras haben beim DFB früher Lothar Matthäus oder Oliver Kahn geliefert. Heute eben Schweinsteiger.

Auf Özil wird der dann auch noch angesprochen. Er Freude sich für den Bremer, sagt Schweinsteiger und erkundigt sich dann bei Stenger nach Özils Alter. Dann sagt er: „Wir müssen auch schauen, wie es ist, wenn wir gegen stärkere Mannschaften spielen. Özil ist 20, da kommt noch viel auf ihn zu.“

ill, ps

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