Rummenigge: "Nicht einlullen lassen"

Der FC Bayern will auch in der Champions League gegen das weitgehend unbekannte Team von BATE Borisov aus Weißrussland seine Erfolgsserie ausbauen.
SID |
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Minsk/Weißrussland - Als Bayern München mit Flug LH 2570 ohne Superstar Arjen Robben seine Reise ins Ungewisse antrat, wirkte die scharfe Kritik von Matthias Sammer noch immer nach. Karl-Heinz Rummenigge gefiel die Motzki-Attacke seines Vorstandskollegen vor dem zweiten Gruppenspiel in der Champions League am Dienstag (20.45 Uhr MESZ/Sky) bei Bate Borisov „sehr gut. Ich glaube, wir dürfen nicht den großen Fehler machen, dass wir uns einlullen lassen“, sagte der Vorstandschef vor dem Abflug des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Montag nach Weißrussland.

Trotz eines Traumstarts in die neue Saison mit neun Pflichtspielsiegen hatte Sammer den Stars in bester Uli-Hoeneß-Manier nach dem 2:0 in Bremen vorgeworfen, „nicht hellwach, nicht gallig“, sondern „lätschern“ aufgetreten zu sein. `Matthias erkennt diese Gefahr. Es ist richtig, dass er dann den Finger in die Wunde gelegt hat – gerade nach einem Sieg ist es besser zu lösen. Das permanente Lob und die Euphorie gefallen auch mir nicht. Wir müssen aufpassen, dass es nicht zuviel wird", fügte Rummenigge an. Die klare Ansage von Sammer („Das war mit dem Trainer abgesprochen“) ist auch bei der Mannschaft angekommen. „Wir wissen, dass wir noch nichts erreicht haben und besser spielen können. Dass Matthias Sammer uns warnt, ist normal. Das macht er nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch intern“, unterstrich Kapitän Philipp Lahm.

Am Dienstagabend wollen die Bayern ihrem Sportvorstand, der am Montagvormittag wortlos in den Flieger stieg, aber nicht noch einmal Grund zur Kritik geben. „Wir wollen auch in der Champions League einen perfekten Start hinlegen“, sagte Lahm nach dem 2:1 zum Auftakt gegen Valencia. Zwar fehlt Robben im Dinamo-Stadion von Minsk, wohin Borissow in der Königsklasse ausweicht, erneut wegen muskulärer Probleme, „aber wir haben gesehen, dass jeder seine Leistung abruft, wenn er
reinkommt“. Sorgen macht sich der Verteidiger deshalb nicht. „Bate wird sehr motiviert sein, aber wir wollen gewinnen“, betonte auch Rummenigge, „dann wären wir Tabellenführer und das ist auch unser Ziel am Ende der Gruppenphase“.

Neben der sportlichen Herausforderung sind die Münchner aber auch gespannt, was sie in Weißrussland erwartet. „Auch ich bin neugierig, ich war noch nie in Weißrussland. Wir werden uns dort eine seriöse Meinung bilden“, sagte Rummenigge angesichts der diktatorischen Verhältnisse in der ehemaligen Sowjetrepublik. Man wisse über die politische Situation „Bescheid“, ergänzte Lahm, „trotzdem empfinde ich Vorfreude darauf, ein neues Land und eine andere Kultur kennenzulernen“.

Letztendlich dürfte das „Sightseeing“ in Minsk aber im Hintergrund stehen, zumal Sammer die sportliche Entwicklung seiner Bayern derzeit mit Argusaugen verfolgt. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht das Gefühl entwickeln, sanftmütig zu werden. Dass wir nicht denken: Es wird schon irgendwie gehen. Dem müssen wir
entgegenwirken. Denn irgendwann reichen 95 Prozent vielleicht nicht mehr“, warnte der 45-Jährige. Immerhin hat Borissow sein erstes Gruppenspiel der Königsklasse in Lille 3:1 gewonnen. Auch die Generalprobe am Wochenende gegen Grodno hatte der weißrussische Meister souverän bestanden und blieb beim 5:1 zum 16. Mal in Folge ungeschlagen – auch ohne Alexander Hleb. Der ehemalige Bundesligaprofi wurde geschont, soll gegen die Bayern aber wieder dabei sein. –

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Borissow: Gorbunow – Poljakow, Radkow, Simic, Bordatschew –  Liktarowitsch, Oleknowitsch, Pawlow, Volodko – Hleb (Bressan) – Rodionow. – Trainer: Gontscharenko

FC Bayern: Neuer – Lahm, Boateng, Dante, Badstuber – Martinez, Schweinsteiger – Müller, Kroos, Ribery – Mandzukic. – Trainer: Heynckes

Schiedsrichter: Aleksandar Stavrev (Mazedonien)

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