Roque Santa Cruz: Ich rockte
München - Mit 18 Jahren kam Roque Sante Cruz 1999 aus seiner Heimat Paraguay zum FC Bayern.
Er hatte eine Gitarre im Gepäck und ein paar Teenager-Merkmale im Gesicht. Man überschüttete das Talent mit Komplimenten und Erwartungen. Nach acht Jahren unerfüllter Hoffnungen (31 Tore in 155 Bundesligaspielen), aber immerhin einem eigens gewidmeten Song der Sportfreunde Stiller ("Ich Roque") wechselte der Mittelstürmer zu den Blackburn Rovers, für nur fünf Millionen Euro.
Das war 2007. Im Jahr 2002 hatte Uli Hoeneß über den hochbegabten, aber zuweilen phlegmatischen Santa Cruz noch behauptet, dass dieser "in fünf Jahren wahrscheinlich das Beste ist, das wir in der Welt haben".
Es kam anders. In vier Jahren Premier League (Blackburn und Manchester City) verdiente Roque gut, traf jedoch immer weniger. Er ging nach Spanien und erlebte eine Mini-Renaissance bei Betis Sevilla seit 2012 beim FC Malaga (immerhin acht Tore in 31 Spielen). Vor Saisonbeginn wollte ihn der Hamburger SV, der Wechsel des heute 31-Jährigen scheiterte.
"Meine Familie und ich wollten trotz der Probleme des Vereins in Malaga bleiben. Im Interesse der Kinder ist es besser, längere Zeit an einem Ort zu sein", sagte er und unterschrieb einen neuen Vertrag an der Costa del Sol.
Mittlerweile ist sein Marktwert inzwischen auf drei Millionen abgestürzt. Ich rockte.
Die Test-Partie in Kaiserslautern ist sein 93. Länderspiel, er ist einer der Anführer einer jungen Truppe, die ihre Chance auf die WM 2014 in der Qualifikation schon verspielt hat. Immerhin trifft er alte Kollegen: DFB-Kapitän Philipp Lahm ("Ich freue mich drauf, da Roque vorne drinnen spielt"). Gute, alte Zeiten.
