Robben: „Jeden Zentimeter Rasen auffressen“
München – Jetzt soll Arjen Robben für den gesperrten Franck Ribéry wirbeln. Mit einem Tor und zwei Assists spielte sich der Niederländer beim berauschenden 6:1 des deutschen Fußball-Rekordmeisters gegen Werder Bremen schon einmal für die Borussia warm – und Trainer Jupp Heynckes verkündete vor dem Viertelfinale des DFB-Pokals bereits die Einsatzgarantie. „Bei Arjen brauche ich kein Geheimnis draus zu machen“, sagte Heynckes mit Blick auf das vorweggenommene Endspiel gegen Dortmund.
„Selbstverständlich“ sei ein gesunder Robben am Mittwoch in der Anfangsformation des FC Bayern dabei. Missmutig hatte der 29-Jährige zuletzt sein Reservistendasein hingenommen, jetzt darf er endlich wieder eine tragende Rolle spielen. „Es macht einfach Spaß, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte er nach dem wirkungsvollen Werder-Auftritt.
Lob aus der Chefetage gab es für ihn allemal. „Arjen ist gut drauf. Er hat unter Beweis gestellt, dass er körperlich topfit ist, dass er auch wieder torgefährlich ist“, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. „Wir brauchen Arjen Robben in dieser Verfassung, um unsere Ziele dieses Jahr zu erreichen.“ In der Meisterschaft können die Münchner ihr Ziel kaum noch verfehlen, im Pokal ist Borussia Dortmund der letzte große Kontrahent.
Ein Gegner, an den besonders Robben keine guten Erinnerungen hat. Aber an den schwarzen Abend aus dem April 2012, als er einen Elfmeter verschoss und eine Großchance vergab und damit praktisch die Meisterschaft verspielte, will der Flügelspieler ebenso nicht mehr zurückdenken wie an das Endspiel einen Monat später, als Robben & Co. mit 2:5 untergingen.
Eine weitere Pleite wollen die in den vergangenen Jahren wiederholt schmerzhaft geschlagenen Bayern am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky und ARD) mit allen Mitteln verhindern. „Da werden kleine Details entscheiden. Wir werden alles geben. Jeden Zentimeter Rasen müssen wir auffressen“, sagte Robben. Er selbst will „einfach meine Arbeit“ machen. „Die Leute wollen manchmal Dinge sehen, die gar nicht da sind. Wenn ich auf dem Platz bin, dann spiele ich einfach Fußball und nicht mehr oder anders als sonst.“
Etwas verändern wird sich allerdings das Bayern-Spiel durch den Wechsel auf der linken Flanke. Robben wie auch der derzeitige Flügelmann Thomas Müller seien „andere Spielertypen“ als Franck, befand der in der Zentrale wirkende Toni Kroos. „Aber ich kann auch mit den beiden sehr gut harmonieren.“ Dagegen kann Ribéry beim Flutlichtspiel nur zuschauen, denn der Platzverweis aus dem Achtelfinale in Augsburg beschert ihm eine Zwangspause. „Ich bin traurig, dass ich nicht spielen kann“, bekannte der Franzose, der im Endspiel wieder dabei wäre.
Und da wollen die titelhungrigen Münchner zum 19. Mal hin.
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