Ranrobben an Ribéry

Bayern wirbt um den französischen Superstar: Susi Hoeneß umarmt ihn, Boss Rummenigge gewährt ihm in Sachen Vertragsverlängerung bis Saisonende Zeit – und die Mitspieler schwärmen.
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Franck Ribéry beglückwünscht Robben zu dessen Tor.
GES/Augenklick Franck Ribéry beglückwünscht Robben zu dessen Tor.

Bayern wirbt um den französischen Superstar: Susi Hoeneß umarmt ihn, Boss Rummenigge gewährt ihm in Sachen Vertragsverlängerung bis Saisonende Zeit – und die Mitspieler schwärmen.

FLORENZ Als Franck Ribéry den Saal betrat, plauderte Uli Hoeneß gerade mit Sponsorenvertretern, die sich mit dem Bayern-Präsidenten über den Viertelfinaleinzug freuten. Hoeneß hatte keine Zeit für den Franzosen. Also kümmerte sich Susi, seine Gattin, um den wertvollsten Spieler des Klubs. Für die Spieler wurde gerade serviert, als Susi Hoeneß aufstand, ein paar Schritte zum Spielertisch ging und Ribéry in den Arm nahm. Der Franzose grüßte, strahlte, sagte ein paar Sätzchen, verspeiste seine Pasta und kam wenig später an den Präsidententisch, um beim Ehepaar Hoeneß seinerseits seine Aufwartung zu machen.

Susi Hoeneß' Charmeoffensive kam von Herzen, doch sie passt den Bossen sicher gut ins Konzept. Ribéry soll schließlich gehalten werden, er soll merken, dass ihn in München alle lieben, dass er gebraucht wird.

Klar, Robbens Einzelaktion, die zum 2:3 führte und Bayern das Viertelfinale sicherte, war wohl für Ribéry ein noch wichtigeres Argument. Der Klub steht nach einem Spiel, das im Stile eines Spitzenteams entschieden wurde, im Viertelfinale, Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld träumten hinterher gar vom Griff nach dem wichtigsten Titel Europas. Ribéry wird das registriert haben. Der Klub und er haben die gleichen Ziele. Doch die Bayern wissen, dass Ribéry dennoch zögert.

„Wenn ich sehe, dass er alles tut, um für das Spiel gegen Florenz fit zu werden, denke ich, dass er bleibt“, sagte Cheftrainer Louis van Gaal beim Bankett, „aber wenn ich dann die Zeitungen lese, denke ich, dass er nicht bleibt. Es ist schwierig. Wenn er gehen will, sollten wir ihn jetzt verkaufen, weil es Geld bringt und gut für Bayern ist."

Was denn nun? Ribéry soll Angebote von Real, Barca und Chelsea haben. Dennoch geht es dabei nicht nur ums Geld. Die Spitzensteuersätze in Spanien und England sind mittlerweile vergleichbar mit jenen in Deutschland, Ribéry würde auch dort nicht viel mehr verdienen als bei Bayern. Dem 26-Jährigen geht es um seinen Ruf, er will endlich in ganz Europa in einem Atemzug mit Ronaldo, Kaká und Messi genannt werden.

Bayern setzt dem Menschlichkeit entgegen. Und so robbten sie sich an ihn ran nach dem Spiel. „Er ist unser wichtigster und wertvollster Spieler“, sagte Karl-Heinz Rummenigge. Und so wird er umsorgt vom Vorstand. Man trifft sich hin und wieder zum Essen. Ribéry soll das Gefühl haben, dass er ein wichtiger Teil der Bayern-Familie ist. Die Liebe geht so weit, dass die Bosse ihm alle Zeit der Welt geben möchten. „Wir werden mit der Geschichte gelassen umgehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Personalie Ribéry nach der Saison entschieden wird", sagte Rummenigge.

Auch Ribérys Mitspieler warben nach dem Spiel. „Ich bin nach München gekommen, um viele Titel zu gewinnen und hoffe, dass Franck das auch so sieht. Ich würde ihn vermissen, wenn er geht", meinte Matchwinner Robben. Und Kapitän Mark van Bommel sagte: „Wir sind mittlerweile eine super Team. Franck und Arjen sind Spieler, die den Unterschied ausmachen. Bei uns sind sie die Stars!“

Filippo Cataldo

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