Poker um Rangnick – kommt es zum Duell zwischen FC Bayern und dem BVB?
München - Im vergangenen Frühsommer war Ralf Rangnick bereits als neuer Bayern-Trainer im Gespräch, damals sagte er ab. Doch die engen Verbindungen zur Klubspitze um Ehrenpräsident Uli Hoeneß sind seitdem nie abgerissen.
Nach AZ-Informationen haben sich Hoeneß und Rangnick in jüngerer Vergangenheit persönlich getroffen, die gegenseitige Wertschätzung ist groß. Und so könnte es durchaus sein, dass Rangnick in absehbarer Zeit einen wichtigen Posten im Management der Münchner übernimmt. Auch die "Bild" berichtet darüber.
Rangnick weiter ein Thema beim FC Bayern München – und jetzt auch bei Dortmund
Aktuell ist Rangnick noch Nationaltrainer in Österreich, der Vertrag des 66-Jährigen läuft Ende des Jahres aus. Rangnicks Ziel ist die Teilnahme mit dem ÖFB-Team an der WM in den USA im Sommer 2026.

Oder funkt doch Bayern dazwischen? Intern sind alle Bosse vom früheren Bundesliga-Coach überzeugt, Rangnick wird zugetraut, den sportlichen Bereich zu leiten und zudem die Zusammenarbeit mit dem Campus zu stärken. In welcher Position genau – das müsste definiert werden. Die Münchner erhoffen sich generell mehr Durchlauf aus dem Nachwuchs.
Aber: Laut "Sport Bild" soll Rangnick auch bei Borussia Dortmund für den Sommer im Gespräch sein, möglicherweise für den Posten des Sportdirektors, den derzeit Sebastian Kehl innehat. Über Rangnick wurde schon vor der Verpflichtung von BVB-Coach Niko Kovac als Trainer-Option spekuliert.
"Rangnick hat schon sehr viel gemacht im Fußball und sehr viel Leidenschaft dafür"
Bayern-Sportdirektor Christoph Freund, der gemeinsam mit Sportvorstand Max Eberl den Kader plant, äußerte sich am Freitag lobend über Rangnick. "Ralf ist Teamchef in Österreich und macht einen sehr guten Job die letzten Jahre", sagte Freund. Ob der Name beim FC Bayern oder bei Borussia Dortmund herumgeistere, wisse er nicht.

"Er hat schon sehr viel gemacht im Fußball und sehr viel Leidenschaft dafür und verschiedene Positionen schon bekleidet. Ich glaube, er ist sehr happy gerade in Österreich, auch mit der Mannschaft", sagte Freund. Über eine Verpflichtung Rangnicks würde der Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Herbert Hainer, Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge entscheiden.
Kritische Stimmen aus dem ÖFB – und leichte Beschwichtigungen
Zuletzt waren in Österreich kritische Stimmen aufgekommen. Niederösterreichs Landeschef Johann Gartner äußerte sich im Magazin "Profil" kritisch zu Rangnicks bisheriger Bilanz, Interimspräsident Wolfgang Bartosch ließ Zweifel an Rangnicks Teamfähigkeit erkennen. Letzterer relativierte aber anschließend. "Rangnick steht außer Frage", sagte Bartosch im ORF-Interview.
Der ÖFB-Boss wünscht sich Zusammenhalt. "Wir wollen uns für die WM qualifizieren und sollten dafür alle an einem Strang ziehen. Dass es Meinungsverschiedenheiten geben kann, liegt in der Natur der Sache", sagte Bartosch.
Die Personalie Rangnick bleibt spannend.