Pep Guardiola fordert: "Brauchen neuen Spieler"

Nach der schweren Verletzung von Javi Martinez sieht der FC Bayern Handlungsbedarf und wird noch einen Spieler verpflichten. Pep Guardiola hat bereits eine gewisse Vorstellung. Bei den Klub-Oberen erkennt er Angst.
von  Rainer Nachtwey
Auf der Suche nach einem neuen Verteidiger: Pep Guardiola sieht Handlungsbedarf
Auf der Suche nach einem neuen Verteidiger: Pep Guardiola sieht Handlungsbedarf © dpa

München - Ganz kurz nur kommt ein Lächeln über seine Lippen. Ganz kurz nur flüchtet Pep Guardiola in Galgenhumor. "Schnell, kopfballstark, rechts, links, flexibel einsetzbar und er soll wenig kosten", so umreißt der Trainer des FC Bayern München das Anforderungsprofil an den neuen Spieler, auf dessen Suche sich der Rekordmeister begibt.

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Denn das ist nach dem Kreuzbandriss von Javi Martinez im Supercup gegen Borussia Dortmund nun klar: Der FC Bayern wird noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv und eine Verstärkung für den Abwehrbereich verpflichten. "Wir brauchen einen neuen Spieler. Wir haben noch 15 Tage und bis dahin werden wir noch reagieren", sagt Guardiola auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel der ersten Runde bei Preußen Münster am Sonntag (16 Uhr im Live-Ticker).

Die dünne Personaldecke bereitet dem Coach Sorgen, auch wenn er sich weitaus lockerer gibt. Lockerer, als Klubboss Karl-Heinz Rummenigge und Sportvorstand Matthias Sammer: "Sie haben mehr Angst als ich", sagt Guardiola. Vor allem die rechte Position der Dreierkette nimmt der Spanier in den Fokus. "Da haben wir nur Jerome Boateng", sagt der Erfolgstrainer, "aber er kann nicht immer spielen.“ Deshalb muss nachgerüstet werden.

Es stellt sich nun die Frage nach Kandidaten. Wer kommt für die Bayern in Frage - und vor allem: Wen können die Münchner so kurz vor Transferschluss am 31. August noch verpflichten, wer ist überhaupt verfügbar? "Es gibt Kandidaten", sagt Guardiola. Wer das ist, verrät er nicht. Zu Namen will er sich nicht äußern. Eines ist jedoch klar: Eine Rückholaktion von Daniel van Buyten, der erst vor wenigen Tagen seine Karriere beendet hat, wird es nicht geben.

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Ebenso wenig einen Schnellschuss zur Überbrückung. Es soll ein junger Spieler sein, einer, mit dem Guardiola noch länger arbeiten kann - und eben einer, der sowohl rechts in der Dreierkette verteidigen kann, als auch in der Zentrale. Dabei betont Guardiola immer wieder, dass er in der Mitte weniger Handlungsbedarf sieht. Mit Boateng, Holger Badstuber, Dante und auch David Alaba, der diese Position spielen kann wie Guardiola vermerkt, sieht er sein Team gut aufgestellt.

Trotz der Personalnot auf rechts, ist Philipp Lahm für Guardiola kein Kandidat. Mit dem Kapitän plant Guardiola weiterhin im Mittelfeld. Aber er weiß auch, was seine Spieler brauchen, und er wird nicht müde, dies herauszuheben. "Wir brauchen Zeit", sagt Guardiola - mindestens fünf, sechs Mal während der rund 20 Minuten dauernden Pressekonferenz.

Aber Zeit, die hat Guardiola nicht. Nicht bei den Spielern - und nicht bei einer Nachverpflichtung. Das kurze Lächeln ist längst einer sorgenvollen Mine gewichen.

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