"Nicht sehr glücklich": Müllers Spitze gegen Bayern und Hoeneß

Thomas Müller spricht über sein Aus beim FC Bayern und kritisiert die Rolle von Uli Hoeneß: „Ich bin ein Freund des offenen Visiers."
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Ungereimtheiten bei der Trennung: Thomas Müller (l.) und Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß.
Ungereimtheiten bei der Trennung: Thomas Müller (l.) und Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß. © IMAGO/Ulrich Wagner
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So ganz hat Thomas Müller seinen (unfreiwilligen) Abschied beim FC Bayern noch nicht verkraftet – auch wenn er selbst von "sehr alten Kamellen" spricht. Gegenüber der "Sport Bild" äußerte der 35-Jährige, der nun in Kanada für die Vancouver Whitecaps spielt, erneut sein Unverständnis darüber, wie sein Aus nach 25 Jahren bei den Münchnern kommuniziert wurde.

"Wie ich schon Anfang April in meinem Brief erwähnt habe, war die Kommunikation zu meinem Vertragsende nicht wirklich optimal", sagte Müller: "Dass mir das nicht geschmeckt hat, wie man in Bayern sagt, habe ich den Verantwortlichen auch mitgeteilt."

Jetzt in Vancouver am Ball: Müller (l.).
Jetzt in Vancouver am Ball: Müller (l.). © IMAGO/Tomaz Jr/Pximages

Müller war überrascht

Müllers Klartext. "Die Entscheidung, dass ich keinen neuen Vertrag mehr bekommen werde, kam für mich zu diesem Zeitpunkt und aufgrund der vorherigen Kommunikation schon überraschend", ergänzte er – und kritisierte zudem Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der Müller ein Karriereende nahegelegt hatte: "Der Verein hatte intern bereits entschieden und es mir noch nicht mitgeteilt. Dass Uli Hoeneß dann versucht hat, mir ,eine Brücke zu bauen‘, und sich öffentlich zu meiner Vertragssituation auf der Kino-Premiere meiner Doku geäußert hat, fand ich ehrlicherweise nicht sehr glücklich. Geradeaus hätte mir besser gefallen."

Versöhnliche Worte

Dann wählte Müller doch noch versöhnliche Worte. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein Freund des offenen Visiers bin", ergänzte er. "Trotz der bereits beschriebenen holprigen Einleitung war mein Abschied vom FC Bayern dann im Verlauf der letzten Monate absolut außergewöhnlich und sehr besonders für mich."

Großes Lob von Müller: Bayerns Michael Olise.
Großes Lob von Müller: Bayerns Michael Olise. © IMAGO/Revierfoto

Den FC Bayern, zu dem er irgendwann in verantwortlicher Position zurückkehren könnte, hat Müller übrigens weiter genau im Blick – und speziell von Michael Olise eine hohe Meinung. "Ich sehe ihn von der Art und Weise, wie er auftritt und was er unter Leistungsbereitschaft versteht, als absoluten Leistungsträger der nächsten Jahre", sagte Müller über den Franzosen: "Er kann der Spieler werden, der in Zukunft für Bayern vorangeht, wie es zu meiner Zeit Franck Ribéry getan hat."

Lob für Olise und Díaz

Olise sei ein anderer Charakter als Ribéry, "aber er ist auch ein Typ, der klar signalisiert: ‘Gib mir den Ball, ich regele das!’ So kann man auch eine Mannschaft anführen, ohne ein großer Lautsprecher zu sein", meinte Müller. Eine Menge hält Müller auch von Bayern-Stareinkauf Luis Díaz. Der kolumbianische Stürmer sei "von Anfang an gut angekommen, war sofort drin. Ich habe ihn als extrem fleißig von seiner Spielweise her erlebt, und er hat ein tolles Spielverständnis", sagte Müller: "Er ist immer aktiv und taucht als Flügelspieler auch im Strafraum auf, daher sehe ich ihn als Transfer für den FC Bayern sehr positiv."

Warnung vor Hype um Toptalent Karl

Bei Toptalent Lennart Karl warnte Müller vor einem verfrühten Hype. Auch solle man dem gebürtigen Bayer nicht vorschnell die Rolle des nächsten Sympathieträgers für die Fans aufdrücken. "Es sollte bei Lennart erst mal um das Sportliche gehen, der Rest kommt dann von allein", sagte Müller. An einen Mangel an Identifikationsfiguren bei den Bayern nach seinem Abschied glaubt Müller nicht. "Wir haben einige Spieler in den Reihen, die den FC Bayern absolut verkörpern und aus der Jugend kommen", sagte Müller und nannte Aleksandar Pavlovic und Josip Stanisic als Beispiele.

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