Neue Rollen vor Derby: Bayern jagt den „Club“

Irgendwann wollen die Bayern wieder an die Bundesliga-Spitze. Aber im Derby gegen den 1. FC Nürnberg geht es am Sonntag erst einmal darum wieder den fränkischen Rivalen zu überholen. Dazu brauchen die Münchner einen Sieg – vielleicht hilft Ribéry dabei wieder mit.
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Philipp Lahms Vorbild als Kapitän ist - Klaus Augenthaler
dpa Philipp Lahms Vorbild als Kapitän ist - Klaus Augenthaler

MÜNCHEN - Irgendwann wollen die Bayern wieder an die Bundesliga-Spitze. Aber im Derby gegen den 1. FC Nürnberg geht es am Sonntag erst einmal darum wieder den fränkischen Rivalen zu überholen. Dazu brauchen die Münchner einen Sieg – vielleicht hilft Ribéry dabei wieder mit.

Verkehrte Welt vorm Derby: Der große FC Bayern München geht das 181. bayerisch-fränkische Duell gegen den kleinen 1. FC Nürnberg nur als Verfolger an. Das gab es seit vier Jahren nicht mehr. Der „Club“ strotzt als Tabellensechster nach drei Liga-Siegen in Serie vor Selbstvertrauen, die Bayern wollen nach dem ärgerlichen 3:3 bei Schlusslicht Mönchengladbach mit verstärktem Kader wieder die Kurve kriegen. „Ich hoffe, dass der kurze Almabtrieb, wenn ich ihn als solchen bezeichnen darf, nur eine kleine Pause bedeutet hat und dass wir ab Sonntag wieder klettern“, sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Der von Borussia Dortmund besetzte Gipfel ist derzeit bestenfalls mit dem Fernglas zu sehen. Erst einmal muss gegen die Nürnberger ein Sieg her, um zumindest am vorgepreschten Rivalen aus dem Freistaat vorbeizustiefeln. „Der 'Club' steht vor uns, wir wollen sie überholen“, sagte Bastian Schweinsteiger vor dem immer „reizvollen“ Derby. „Wir müssen gnadenlos unser Spiel durchziehen und dann auch gewinnen.“

Ohne Kompromisse ging es unter der Woche schon im Bayern-Training zu, wo sich die Spieler im durch die Rückkehr von Mark van Bommel, Franck Ribéry und Diego Contento verschärften Konkurrenzkampf nichts schenkten. „Bei uns war immer Feuer drin, nur in den letzten Wochen mit vielen Spielen konnten wir nicht so trainieren, wie wir das wollten“, sagte Co-Kapitän Philipp Lahm, der die Binde wohl zunächst weiter tragen wird. Van Bommel und Ribéry sind eher keine Kandidaten für die Startformation.

31 der 52 Bundesliga-Spiele gewann der Rekordchampion gegen den fränkischen Altmeister, der „Club“ siegte zuletzt vor über 18 Jahren bei den Bayern. Wie in der Saison 2006/07, als die Nürnberger am dritten Spieltag durch ein 0:0 bei den Bayern die Spitze verteidigten, wollen sie auch diesmal vorne bleiben. „Wir glauben an uns. Wir fahren nicht nach München um da einfach Spaß zu haben, sondern wir wollen da Punkte mitnehmen. Wir wollen wieder eine starke Leistung bringen auf dem Platz“, kündigte Abwehrspieler Per Nilsson an.

Anders als so oft stehen die Nürnberger um Bayern-Leihgabe Mehmet Ekici nicht mit dem Rücken zur Wand, wenn es in die bayerische Landeshauptstadt geht. „Ein Derby ist immer was Schönes, vor allem, wenn wir nicht das berühmte Messer an der Kehle haben, dringend punkten zu müssen, um hinten rauszukommen“, drückte es Nürnbergs Manager Martin Bader nach dem 3:1 gegen den 1. FC Köln vielleicht ein bisschen drastisch aus.

Bei den Münchnern stürmt Millionen-Power, bei den Franken spielte sich zuletzt vor allem ein magisches Dreieck in die Fan-Herzen. Und die Auftritte von Ekici, Ilkay Gündogan und Julian Schieber sorgten auch für Respekt auf Bayern-Seite. „Sie sind sehr unbekümmert. Das ist ein drauf los rennen, das gut funktioniert“, beschrieb Mario Gomez, der sich zur Zeit mit neun Treffern in sieben Pflichtspielen in Torlaune präsentiert.

Dass die Franken vor den Bayern in der Tabelle liegen sorgt beim Branchenprimus für Druck. „Der Blick auf die Tabelle lässt nichts anderes zu als einen Sieg. Bei zwölf Punkten Rückstand gibt es für Siege keinen Ersatz“, sagte Rummenigge mit Blick auf die Langzeitjagd Richtung Spitze.

Trainer Dieter Hecking wollte die Ausgangslage vor dem Klassiker nicht überbewerten. „Weder sehe ich die Bayern angeschlagen, noch uns in fantastischer Form“, sagte der Coach und kündigte ein „mutiges“ Team an. „Ich meine mit Mut nicht, mit Hurra-Stil die Allianz Arena zu stürmen. Ich meine mit Mut eine taktische Disziplin, Mut in den Zweikämpfen“, sagte Hecking.

dpa

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